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Als wir den Campus der California State University in Long Beach betreten, bin ich im positiven Sinne überwältigt von den ganzen Eindrücken, die in den ersten Sekunden meine Sinne berauschen. Der ganze Hauptweg, der zu den Universitätsgebäuden und Wohnheimen führt, ist übersät mit Menschen, die vermutlich genauso aufgeregt und gespannt auf alles sind, was auf uns zukommt, wie ich. Meine Mom entdeckt den Stand für die Ausgabe der Student Identity Cards und der Schlüssel für die Wohnheime und die Zimmer und wir reihen uns schnell in die Schlange ein.

"Hey und willkommen an der California State!", begrüßt mich eine lächelnde Studentin, die ein paar Jahre älter aussieht, als ich und vermutlich schon ein Senior an der Uni ist.
"Hi, vielen Dank.", antworte ich und lächele ebenfalls.
Dann reiche ich ihr meinen Personalausweis und sie gibt meine Daten in ihren Laptop ein.
"Haylie Marie Johnson, geboren am 12. Januar in Brunswick, Ohio. Hauptfach Theater, Nebenfach Literaturwissenschaften. Herzlich Willkommen und frohes Schaffen!"
Die zweite Studentin lächelt und übergibt mir meine Student ID und einen Briefumschlag, in dem sich der Schlüssel für den Haupteingang meines Wohnheims und für mein Zimmer befindet.
"Danke."
Ich lächele zufrieden.
"Ist das aufregend!", sagt meine Mom und quiekt vergnügt.
Ich lache, lege meinen Arm um sie und lehne meinen Kopf für einen Moment an ihren.
"Dort müssen wir als nächstes hin!", sage ich dann und zeige auf einen Stand etwas weiter auf dem Innengelände des Campus, an dem Informationsblätter, Flyer und die Stundenpläne für die Erstsemester ausgegeben werden.
Wir müssen keine zwei Sekunden warten, bis wir dran sind.
"Hi, willkommen an der California State! Zeigst du mir kurz deinen Studentenausweis?", fragt mich ein ziemlich großer, schlanker Typ in einem weißen Poloshirt.
Er nimmt meinen Ausweis entgegen und durchforstet dann einen der vielen Stapel auf dem Tisch.
"Haylie Johnson, da haben wir's!", sagt er und reicht mir dann einen noch größeren Umschlag.
"Danke!", sage ich lächelnd.
"Viel Spaß!", rufen er und der andere Junge an dem Stand uns hinterher, als wir uns meine Koffer schnappen und uns auf den Weg zum Wohnkomplex A auf dem Campus machen.
"Das ist ja wie ein Labyrinth.", murmelt meine Mom vor sich hin und wedelt mit der Karte, die kompletten College-Campus zeigt, in der Luft herum.
Ich lache und zeige ihr, in welche Richtung wir gehen müssen.
"Wenn ich nicht wüsste, dass du gut organisiert bist und genau weißt, wohin du gehen musst und wann du wo anwesend sein sollst, dann würde ich mir wirklich Gedanken darüber machen, ob du am Montag schon das erste mal zu spät kommst.", sagt sie lachend.
Joshua läuft vor mir her und ist mindestens genauso geflasht von dem riesigen Campus und den vielen Studenten, Koffern und Umzugskartons, wie ich.

Als wir endlich mein Zimmer mit der Nummer 228 im Wohnkomplex A gefunden haben und die Tür aufschließen, verrät ein einziger Blick ins Innere, dass ich auf jeden Fall eine Zimmergenossin haben werde. Während die Seite des Zimmers, die ab sofort den größten Teil der Zeit über mein Zuhause sein wird, noch total weiß, kahl und unpersönlich aussieht, hat die andere Seite Charakter. Alles ist lila, dunkelblau oder schwarz und passt perfekt zusammen. Auch wenn ich eher auf hellere Töne stehe, hat meine zukünftige Zimmernachbarin wirklich Geschmack.
"Na hoffentlich ist die nicht genauso drauf, wie ihre Einrichtung aussieht.", nörgelt meine Mom und betrachtet skeptisch das The Clash-Poster, das ihre Schranktür ziert.

Die nächsten drei Stunden verbringen wir damit, meine ganzen Sachen auszupacken, das Bett zu beziehen, Fotos an die Wände zu hängen und eine Lichterkette an der Decke über meinem Bett zu befestigen. Meine Seite des Zimmers stellt mit seinen hellen und warmen Farbtönen einen echten Kontrast zur anderen Seite des Zimmers dar.
"Es sieht toll aus. Danke für die Hilfe, ihr beiden.", bedanke ich mich lächelnd bei der anwesenden Hälfte meiner Familie.
Ich nehme beide fest in den Arm und betrachte dann nochmal unser vollendetes Werk.
Es ist bereits 16.00 Uhr und unsere Burger und Pommes sind eiskalt, als wir endlich dazu kommen, eine Pause einzulegen und etwas zu essen.
"Zum Glück schmeckt In 'n' Out auch kalt.", murmelt mein Bruder mit einem so vollen Mund, dass man kaum versteht, was er sagt, und bringt Mom und mich damit zum Lachen.

California (Hardin Scott)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt