Irgendwie hatten wir alle den knapp fünfzehn Stunden Flug überstanden und ich war froh, als wir zum Landeanflug ansetzten.
Ich hatte sicher sechs Stunden geschlafen und die restlichen neun Stunden hatte ich mit Chuck Filme gesehen, gegessen und mit Elisa Ski bo oder Schnauz gespielt und es versucht den anderen beizubringen.
„Und jetzt nochmal drei Stunden, bis wir im Reservat sind!", Collin schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als wir an der Gepäckausgabe standen.
„Chuuuck?", ich sah ihn mit dem besten Hundeblick, den ich aufbringen konnte, an.
„Luuuna!", das brachte mich mal wieder kurz aus dem Konzept.
„Darf ich fahren?", bittend sah ich ihn an. Ich hatte meinen internationalen Führerschein zusammen mit meinem normalen gemacht, weil Elisa und ich eines Tages zusammen nach Australien wollten.
„Natürlich.", er drückte mich an sich und einen Kuss auf den Kopf und ich lächelte ihn glücklich an. Mal wieder freute ich mich, dass er sich freute.
Schnell hatten wir unsere Koffer und so machten wir uns auf den Weg ins Parkhaus. Auf dem Weg dorthin schaltete ich den Flugmodus in meinem Handy aus und schrieb meinem Dad, dass wir gut angekommen waren. Ich musste mir unbedingt eine Flatrate hier in Amerika zulegen.
Im Parkhaus war es mild und ich war froh nicht mehr ganz so stickige Luft atmen zu müssen. Die Luft hier war zwar auch nicht die Beste, aber besser als im Flugzeug oder im Flughafengebäude.
Chuck hielt mir schließlich einen Autoschlüssel hin, als wir auf der richtigen Parkebene angekommen waren und ich drückte fröhlich, wie ein kleines Kind auf den Knopf, damit es sich aufschloss.
Staunend betrachtete ich den schwarzen Porsche Cayenne Turbo S und hielt die Kofferraumtaste gedrückt, damit sich dieser automatisch und piepsend öffnete.
Neben uns leuchteten ebenfalls Blinker und das Licht des Autos auf und ich sah, wie Elisa und Nate auf den schwarzen Porsche Panamera zugingen. Collin und Logan mussten sich mit einem 5er BMW zufriedengeben, doch auch dieser sah nicht gerade billig, geschweige denn untermotorisiert aus.
Chuck hievte unsere Koffer in den Kofferraum und schloss diesen dann mit einem Knopfdruck.
„Wir sehen uns im Reservat!", und mit diesen Worten stiegen wir in die Autos und ich war fasziniert von dem Innenraum.
Die Sitze, sowie einige Elemente des Cockpits setzten sich in dunklem Rot ab ich stellte meinen Sitz ein.
„Drück mal die Taste zwei in deiner Tür für circa drei Sekunden!", ich tat wie mir geheißen und nach etwa drei Sekunden piepste es kurz und ich ließ den Knopf los. „Jetzt hast du deine Sitzposition gespeichert!".
Ich grinste ihn an und drückte dann auf den Knopf, der den Motor startete. Zwar war ich nur selten den Automatik von meinem Dad gefahren, da man in unserem Dorf alles zu Fuß erreichen konnte, aber das konnte ja nicht so schwer sein.
Während ich auf die Bremse trat und den Rückwärtsgang einlegte, sah ich wie Chuck ein wenig angespannt war.
„Jetzt mach dir mal keine Sorgen, du großer Alpha! Ich fahr dein Baby schon nicht zu Schrott!", lachte ich und parkte aus, ohne irgendwo hängen zu bleiben.
Außerhalb des Parkhauses warteten schon die anderen und so fuhren wir in einer Kolonne auf den Highway. Es war zwar schon zwanzig Uhr in Maine und noch später in Deutschland, doch durch das Schlafen im Flugzeug war ich hellwach und konzentrierte mich auf die Straße, als Chuck das Navi einstellte und mir die Stimme sogar auf Deutsch entgegenkam.
„An dieses Auto könnte ich mich gewöhnen!", lachte ich, nachdem wir uns schon anderthalbstunden über Gott und die Welt unterhalten hatten und nun immer mehr in Waldgebiete kamen.
„Das glaube ich dir, aber der ist nun mal meiner!", beleidigt zog ich eine Schnute. „Aber du kannst ihn gerne Fahren, du behandelst ihn gut!".
Chuck legte seine Hand auf mein Bein und jagte somit kleine Stromschläge durch meinen Körper.
Anderthalbstunden später fuhren wir erstmalig in den Wald, Collin und Logan vor und Elisa und Nate hinter uns. Ich staunte nicht schlecht, als wir immer tiefer in den Wald fuhren. Schließlich trafen wir auf ein großes Tor, welches inmitten einer großen Mauer emporragte und als wir darauf zufuhren öffnete es sich. Ab diesem Tor leitete mich Chuck, da sich hier unsere Wege trennten.
Es war wie eine Stadt in einer Stadt. Hier gab es Einkaufsläden, Restaurants, alles was das Herz begehrte.
„Wie findest du es? Hier wohnen sogar ein paar Nower!", Chuck strahlte mich an und ich strahlte zurück. Es war wunderschön.
„Und das ist unser Haus!", er zeigte auf eine moderne Villa, denn als Haus konnte man das nicht mehr bezeichnen mit riesigen Fenstern und es lag mitten im Nirgendwo.
„Es ist wunderschön!", hauchte ich, parkte das Auto und stieg aus. „Wie lange wohnst du dort schon?".
„Solange wie du! Ich habe es bauen lassen, als ich anfing umherzureisen, um meine Mate, dich, zu finden!", wir liefen auf die große Eingangstür zu und er schloss mittels Pin die Tür auf.
„Alles Hightech. Du kannst alles von deinem Handy aus steuern!", ich blieb im Eingangsbereich stehen, von dem man direkt ins Wohnzimmer gehen konnte.
Chuck holte die Koffer aus dem Auto und ich sah mich weiter um.
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Vivian Schneider - Die Geschichte einer jungen Werwölfin
Manusia SerigalaAuszug: „Ich glaube, wir sind dann mal raus!", grinste ich sie an, als sich der Raum immer mehr leerte. „Freu dich da mal nicht zu früh!", murmelte sie nur und fixierte etwas neben mir. Doch bevor ich mich nur umdrehen konnte, hörte ich schon das...