Der Rest ihres Weges verlief schweigend. Tōrus warme Hand hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf Kyudra. Dennoch blieb sie nervös. Seine Familie würde ihnen die Beziehung niemals abkaufen. Oder? Sie verhielten sich nicht wie ein Pärchen. Erst recht nicht wie eins, das schon seit drei Monaten zusammen war. Das war der Zeitraum auf den sie sich geeinigt hatten. Es gab sogar ein genaues Datum, dass Tōru sich jedoch nicht wirklich merken konnte. Zu Kyudras Leidwesen mussten sie so weit zurückgehen, damit es mit Tōrus Chat mit seinem Neffen Takeru zusammenpasste. Dieser kleine Bursche war anscheinend ziemlich clever. Er würde es merken, wenn irgendetwas in ihrer kleinen Geschichte nicht plausibel war. So sagte Tōru zumindest und Kyudra vertraute ihm. Dennoch waren sie kein Paar und das war ein Problem.
Als sie bei ihrer Wohnung ankamen wollte sie schon beginnen ihren Schlüssel aus ihrer Handtasche zu suchen, doch Tōru machte keine Anstalten ihre Hand wieder loszulassen. „Tōru?" fragte sie leise woraufhin er endlich zu ihr herabsah. Doch anstatt ihr zu antworten drehte er sich zu ihr, sodass er direkt vor ihr stand. Seinen freien Arm legte er um ihre Taille und drückte ihren Körper an seinen. Ihr Herz begann aufgeregt zu flattern und die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen durchzudrehen. Mit großen Augen starrte sie ihn an. Langsam ließ er ihre Hand los und legte seine Hand an ihre Wange. „Kyu" sagte er leise und ihr Herz schien für einige Schläge auszusetzen vor Begeisterung „Ich bin dir unglaublich dankbar, dass du das Ganze mit mir durchziehen willst." In seinen Augen lag ein aufgeregtes Funkeln, das sie gleichermaßen faszinierte und verunsicherte. Wie von selbst wanderte ihr Blick über sein perfektes Gesicht zu seinen Lippen, die ihren langsam immer näher kamen.
Als sie sich schließlich trafen schien etwas in ihr zu explodieren. Genussvoll schloss sie ihre Augen und begann vorsichtig ihre Lippen zu bewegen. Er schien sie völlig mitzureißen und schnell wurde der Kuss intensiver. Ihre Zungen gingen auf Erkundungstour, während Kyudras Hände inzwischen in seinem Nacken lagen und ihre Finger sich in seinen weichen Haaren festkrallten. Kyudra verlor jegliches Gefühl für Zeit und Raum. Alles was noch zählte war dieser atemberaubende Kuss zwischen ihr und diesem gutaussehenden Kerl, den sie für einige Tage als ihren Freund bezeichnen durfte.
Als er sich schließlich wieder von ihr löste, war sie irgendwie etwas orientierungslos. Behutsam strich er ihr eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr und holte sie so langsam wieder in die Realität zurück. „Wofür war das denn?" fragte sie kaum hörbar. „Stell dich schon mal darauf ein, dass wir das in den nächsten Tagen öfter machen werden, Kyu. Immerhin sind wir ein Paar" erklärte er grinsend und als er ihr ein verschwörerisches Zwinkern zuwarf, befürchtete sie schon einen Herzinfarkt zu bekommen. Sie würden das öfter machen? Sie war sich sicher, dass sie dann irgendwann tatsächlich sterben würde. Das würde ihr Herz niemals mitmachen. Doch er hatte Recht. Sie waren ein Paar – zumindest für eine gewisse Zeit – und da gehörte so etwas dazu. Seiner Familie würde es komisch vorkommen, wenn sie so distanziert bleiben würde. Da konnte ihre 'Geschichte' und das Wissen über den jeweils anderen noch zu gut sein.
„Ich glaube ich werde sterben" murmelte sie leise und wich dabei seinem Blick aus. „War es so schlecht?" wollte er daraufhin von ihr wissen und zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Nein" gab sie schnell zurück und schüttelte energisch den Kopf „Ganz im Gegenteil und ich denke, dass ist dir durchaus bewusst." Als sie ihn wieder ansah, konnte sie deutlich sehen, dass ihm ihre Worte scheinbar sehr zu gefallen schienen. „Das höre ich doch gerne" gab er grinsend zurück und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er sich wieder von ihr entfernte. Schlagartig wurde ihr kalt und ihr fehlte die Wärme seines muskulösen Körpers. „Gute Nacht Kyu. Bis morgen" sagte er mit einem Lächeln, dass ihr Herz direkt zum Schmelzen brachte. „Gute Nacht Tōru" gab sie lächelnd zurück und fischte dann schnell ihre Schlüssel aus ihrer Handtasche. Im Nu war sie im Inneren des Gebäudes verschwunden ohne sich noch einmal zu dem Setter umzudrehen. Sonst hätte sie die Befürchtung gehabt sich direkt wieder auf ihn zu stürzen. Fuck. Sie hatte ein gewaltiges Problem...
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✩ Faking Christmas ✩ (Oikawa x OC) [ABGESCHLOSSEN]
Fiksi PenggemarTōru hatte ein gewaltiges Problem. Durch eine unbedachte Antwort auf eine Nachricht von seinem Neffen, glaubt nun seine ganze Familie, dass er eine Freundin hätte. Zu allem Überfluss hat seine Mutter sie über die Feiertage nach Hause eingeladen. Fie...