✩ 25. Kapitel ✩

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„Kyu es... tut mir leid."
Fünf Tage. Fünft Tage lang hatte er in Selbstmitleid gebadet und sich immer wieder gefragt warum er nicht einfach mit ihr gesprochen hatte. Fünf Tage in denen er sich die Standpauken von Iwaizumi anhören durfte, doch sein bester Freund hatte recht. Er musste mit Kyudra sprechen, aber er konnte es nicht. Er wusste nicht ob es sein Stolz oder seine verletzten Gefühle waren die ihn davon abhielten. Vielleicht war es auch von beidem etwas. Doch das war jetzt nebensächlich. Nach fünf Tagen, fünf verdammt langen Tagen, hatte er endlich den Weg in ihre Wohnung gefunden und hatte eine halbherzige Entschuldigung über die Lippen gebracht. Stille war seitdem eingekehrt. Gespannt wartete er auf eine Reaktion, doch er traute sich nicht seinen Blick von seinen Schuhen zu heben. Er war sich sicher, dass sein Herz in Stücke gerissen werden würde, wenn er noch einmal den verletzten Ausdruck in ihren bernsteinfarbenen Augen sehen musste. Die wenigen Augenblicke an ihrer Tür hatten ihm schon gereicht.
Ihr verächtliches Schnauben holte ihn wieder aus seinen Gedanken zurück. „Was tut dir leid?" fragte sie ihn harsch „Das wir miteinander geschlafen haben?" Energisch schüttelte er den Kopf, ließ seinen Blick jedoch auf den Boden gerichtet. „So ist das nicht-" begann er wieder, wurde jedoch direkt von ihr unterbrochen. „Wie ist es dann?" Sie war verletzt, das konnte er deutlich hören und das war alles seine Schuld. Es tat ihm weh sie so zu sehen. Schon als sie ihm die Tür geöffnet hatte, hatte er die Augenringe und leicht geröteten Augen gesehen. Sie sah so elendig aus wie er sich fühlte. Energisch hob er seinen Blick und sah sie entschuldigend an. „Es tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin Kyudra" sagte er eindringlich. Er sah wie sich ihre Augen ein Stückchen weiteten und sie ein kaum merkbares Stück nach hinten wich. „Bitte lass mich einfach ausreden, okay?" fragte er vorsichtig, woraufhin sie zögerlich nickte.
Seufzend richtete er seinen Blick wieder auf den Boden vor sich. Er brachte es einfach nicht über sich sie anzusehen. Noch nie in seinem verdammten beschissenen Leben hatte er sich so unsicher gefühlt. Er war doch kein verknallter Mittelschüler mehr! Aber genauso fühlte er sich in diesem Moment.
„Ich weiß, dass ich ein riesiges Arschloch bin" begann er vorsichtig und hörte ein leises Schnauben von der anderen Seite des Couchtisches. Er konnte es ihr nicht verübeln. „Zugegeben... Ich habe zunächst nichts mehr als unseren Deal gesehen und ich war der Meinung das es dir genauso ging. Immerhin waren wir uns darüber einig." Kurz schüttelte er den Kopf ehe er weitersprach. „Doch je mehr Zeit ich mit dir verbracht habe, desto mehr habe ich mich daran gewöhnt. Es hat sich... richtig angefühlt, auch wenn es eigentlich eine Lüge war. Ich war so glücklich in deiner Nähe und – oh Gott – war ich eifersüchtig, als du dich mit Yahaba unterhalten hast." Tōru lachte humorlos auf und fuhr sich mit einer Hand durch seine Haar um seinen Verstand wieder etwas klarer zu bekommen.
„Es ist mir leider erst viel zu spät klar geworden, dass du für mich sehr schnell mehr warst als ein 'Deal'. Du warst ein Teil meines Lebens, Kyu, und es hat sich richtig angefühlt. Ich habe so etwas noch nie gefühlt und ich konnte es nicht begreifen. Auf der anderen Seite wusste ich natürlich auch, dass du niemals etwas von jemandem wie mir wollen würdest. Ich bin kein Typ für Beziehungen. Das habe ich dir immer wieder gesagt. Ehe mir klar wurde, dass ich dich liebe, hatte ich schon alles kaputt gemacht. Dich ins Bett bedrängt und dann einfach verscheucht ohne mit dir zu sprechen. Ich-" Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ in verstummen. Im nächsten Moment drückte Kyudra ihn an seinen Schultern in eine Aufrechte Position und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. „Kyu, was-" begann er wieder, wurde aber erneut von ihr unterbrochen. „Halt einfach die Klappe Tōru" murmelte sie mit einem leichten Lächeln. Das Gefühl des Klangs seines Namens aus ihrem Mund, war in diesem Moment unglaublich. Doch ihm blieb es nicht verborgen wie ihre Augen vor aufkommenden Tränen glitzerten. Vorsichtig nahm er ihr Gesicht in seine Hände und wischte ihr die Tränen aus dem Augenwinkel.
„Du bist wirklich ein Idiot Tōru" sagte sie leise „Aber ich bin mindestens genauso ein großer Idiot." Ihr Hände lagen auf seinen Schultern und als sie vorsichtig ihre Lippen auf seine legte schien die Welt für einen Moment stillzustehen. Doch viel zu schnell löste sie sich wieder von ihm und hinterließ ein sehnsüchtiges Kribbeln auf seinen Lippen. „Ich liebe dich auch Tōru" begann sie leise und seine Augen weiteten sich ein Stück „Aber du hast auch recht... Du hast immer wieder gesagt, dass du keine Beziehung willst, dass ich geglaubt habe das es tatsächlich so ist. Auch wenn es mir schwerfiel... Ich wollte nicht um etwas kämpfen, für das es keine Hoffnung gab. Auch wenn es mir das Herz gebrochen hat."
„Es tut mir so unendlich leid Kyu" murmelte er leise und das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch etwas breiter. „Auch wenn wir beide studieren, sind wir scheinbar nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte" meinte sie amüsiert, woraufhin Tōru fragend eine Augenbraue nach oben zog. „Alleine schon sich auf so einen Deal einzulassen, war reiner Wahnsinn. Clever war das nun wirklich nicht." „Da hast du wohl recht" lachte er leise und zog sie dann dichter an sich. „Ich liebe dich, Kyudra" murmelte er gegen ihre Lippen. „Ich liebe dich auch Tōru" erwiderte sie leise und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen. Ein leidenschaftlicher, aber auch sehnsüchtiger Kuss entbrannte. Langsam wanderten seine Hände ihren Rücken herunter und verweilten für einen Moment auf ihrem Hintern, ehe er sie mit einem Ruck dichter an sich zog. Ein Keuchen verließ ihre Lippen, was ihn grinsen ließ. „Du wirst mich nicht mehr los" murmelte er grinsend als er mit seinen Küssen ihren Hals herunter wanderte. „Das hoffe ich doch" antwortete sie mehr keuchend als sprechend. „Dann sind wir uns ja einig..."


✩ The END ✩

✩ Faking Christmas ✩ (Oikawa x OC) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt