Es fing an zu stürmen und ich zog Yoongi kurzerhand zu mir in die Wohnung. Es war jetzt egal, ob wir uns stritten oder nicht, aber hier konnten wir nicht stehen bleiben. Schon nach den drei Minuten, die wir zu mir brauchten, waren wir klitschnass und ich musste niesen.
Drinnen imFlur atmete ich erstmal erleichtert auf. Ich hoffte einfach, dass mir Yoongi folgte, denn ihn jetzt anzusehen oder sogar anzufassen würde ich nicht überstehen.
Allerdings zitterten meine Hände jetzt so sehr, dass ich den Schlüssel nicht ins Schlüsselloch bekam. Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner, die mir den Schlüssel abnahm und aufschloss. Ich fühlte die Wärme an meinem Rücken, die Yoongi trotz der Kälte ausstrahlte und mich überlief ein angenehmer Schauer. Wie macht er das nur immer? Mit einer Hand schob er mich durch die Tür nach drinnen in die warme Wohnung und schloss die Tür wieder.
Seine Hand lag immer noch auf meinem Rücken und ich wünschte mir, dass er sie einfach da liegen ließ oder meine Hand nahm, aber ich verbannte diese Gedanken aus meinem Kopf und zwang mich dazu, meine Schuhe auszuziehen und in die Küche zu laufen.
Yoongi stand etwas verloren vor meiner Wohnungstür und wusste anscheinend nicht, was er jetzt machen sollte.
„Ich sollte gehen." Er flüsterte nur und ich starrte ihn an. Er war komplett nass und aus seinen mittlerweile roten Haaren, die er sich gerade mit einer fahrigen Bewegung aus dem Gesicht strich, tropfte der geschmolzene Schnee.
Vermutlich war ihm furchtbar kalt, denn er zitterte leicht und ich sah wahrscheinlich auch nicht besser aus, aber er war trotzdem noch so wunderschön, dass es fast schmerzte und ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm losreißen.
Er drehte sich um und wollte gerade wieder nach draußen gehen, als ein Ruck durch meinen Körper fuhr. Ich rannte zu ihm und hielt ihn am Ärmel fest. „Spinnst du? Du kannst da jetzt nicht wieder raus gehen." Er schüttelte traurig den Kopf. „Ich kann jetzt aber auch nicht hier bleiben. Das wäre im Moment nicht richtig."
Er sah mir fest in die Augen und ich musste den Blick erwidern, ich konnte gar nicht anders. Bei seinem Blick zerriss es mir das Herz, das gerade auf und ab sprang. Es lagen so viele Gefühle in diesem Blick, die ich gar nicht alle deuten konnte oder die ich mir nur wünschte zu sehen.
Ich schüttelte langsam den Kopf. „Du bleibst hier." Ich zog ihn leicht am Arm wieder mit rein. „Bitte", fügte ich noch leise hinzu und sah ihn flehend an.
Draußen stürmte es wie noch was und ich wollte auch gar nicht, dass er geht. Okay, wir haben uns gerade gestritten wie noch nie, aber das änderte nichts an meinen Gefühlen. Auch wenn er mich verletzt hatte, fühlte ich mich immer noch so wohl und geborgen bei ihm, wie ich es noch nie gefühlt hatte.
Er ließ sich etwas widerwillig mitziehen und ich schob ihn zur Couch hin. Eigentlich wollte ich ihm noch eine Decke geben und uns einen Tee machen, damit uns wieder wärmer wurde, aber er hatte wie immer seinen eigenen Kopf und ging mit mir in die Küche. Dort schob er mich wortlos zur Seite und machte den Tee, während ich ihm nur zusah.
Ich wusste gerade nicht, was mit uns beiden los war, dass wir vom einen auf den anderen Moment nicht mehr miteinander sprechen konnten, aber es war bedrückend. Er sah mich die ganze Zeit nicht einmal an, sondern konzentrierte sich darauf, die Tassen aus meinem Schrank zu holen und den Tee anschließend zu meiner Couch zu tragen. Ich folgte ihm und wir setzten uns in einigem Abstand zueinander hin.
Ich umklammerte die Tasse mit meinen kalten Händen und spürte, wie ich kribbelnd wieder Gefühl hinein bekam. „Das ist mein Lieblingstee", murmelte ich mehr zu mir selbst als zu ihm. Es war an sich keine große Geste, aber ich glaube, er wusste, wie viel mir das bedeutete.
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Destiny's child
FanfictionEin OS zu The last - you're my first Liebe ist nicht ständig perfekt, schon gar nicht bei Yoongi und Grace. Trotzdem sind sie nicht ohne Grund zusammen und auch mitten in einem Streit müssen sie sich eingestehen, dass sie nicht ohne den anderen könn...