Kapitel 9

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"Potter."

"Malfoy."

"Was führt den Retter der Magische Welt zu mir?", fragte Draco spöttisch, machte jedoch keine Anstalten Harry in seine Wohnung zu bitten.

Harry verdrehte daraufhin die Augen: "Sind wir immer noch nicht erwachsen geworden, Malfoy? Auf deine blöden Sprüche kann ich verzichten, ich bin beruflich hier und im Gegensatz zu dir auch fähig professionell mit der Situation umzugehen. Also, es geht um ein Verlies deiner Familie, in das gestern Nacht eingebrochen wurde. Darf ich jetzt reinkommen?"

Wortlos öffnete Draco die Tür und verschwand in der Wohnung, was Harry als Aufforderung sah hereinzukommen. Er folgte dem ehemaligen Slytherin in ein helles Wohnzimmer. Schlicht eingerichtet, fast wie unbewohnt. Es wirkt mehr wie ein Hotelzimmer als wie eine Wohnung.

Während Draco sich im einen alten Sessel niederließ, der als einziges Möbelstück eine Seele zu haben schien, nahm Harry gegenüber auf der Couch Platz.

"Weißt du etwas über dieses Verlies? Hast du es benutzt? Deine Mutter schwört nämlich es sei seit Jahren leer."

"Ich hab keine Ahnung von einem weiteren Verlies bei Gringotts. Ich kenne nur das meiner Mutter und ich habe ein eigenes seit einigen Jahren. Aber wenn meine Mutter sagt es sei seit Jahren leer, kann es keines dieser beiden sein...", antwortete Draco widerwillig.

"Welche Nummern haben die beiden Verliese?", Harry nahm sein Notizbuch heraus. Das Verlies, das aufgebrochen wurde hatte die Nummer 673 und lag in einem speziell gesicherten Trakt, es war keine gewöhnliches Schließfach, sondern für besonders wertvolle und besondere Schätze gedacht.

"Meines hat die Nummer 107 und das meiner Mutter hat die 422."

"Dann ist es in der Tat keines von beiden. Es handelt sich um Nummer 673, eine Verlies im Priority-Trakt von Gringotts." Seufzend lehnte Harry sich zurück und schloss die Augen, das passte doch alles nicht zusammen. Wie sollte er eine Spur zum Einbrecher finden, wenn nicht gestohlen wurde und keiner das Verlies benutzt hat. Irgendetwas musste doch daringewesen sein, irgendetwas wertvolles sogar. Vielleicht etwas das Lucius Malfoy gehört hat und er dort ohne das Wissen seiner Frau dort aufbewahrt hat. Ein hohes energisches Piepen unterbrach Harry Überlegungen. Seine magischer Pager sendete ein Notruf-Signal, um genau zu sein zeigt es einen "Code Black" an, einen Ausbruch aus Askaban.

"Was ist denn los, Potter? Wirst ja ganz weiß um die Nase? Was haben deine Leute jetzt wieder verblockt?"

"Ich muss weg." Ohne auf Dracos blöden Spruch einzugehen, stürzte Harry zu Tür und zog eine Handy hervor. Noch vor dem zweiten Klingeln nahm Hermine ab.

"Harry."

"Hermine. Es ist eine Ausbruch, eine Ausbruch aus Askaban."

"Ich weiß.", antwortete die Zauberministerin.

"Todesser?"

Die Haustür schlug zu und zurück blieb ein nun auch ziemlich bleicher Draco Malfoy, der die letzten Worte von Harry Potter nur zu gut verstanden hatte. Askaban. Ausbruch. Todesser.

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Aufgeregt lief Lily runter zum Quidditch-Feld, denn heute würde ihr Training mit Scorpius beginnen. Ein Flattern breitete sich in ihrem Magen aus wenn sie an den Freund ihres großen Bruders dachte. Seit ihrer Ankunft in Hogwarts und ihrer ersten (bzw. eigentlich zweiten) Begegnung freute sich Lily wie verrückt auf das Training mit ihm. Und das lag gewiss nicht daran, dass sie so gern Quidditch übte. Nein. Es war einzig und allein ihr neuer Quidditch-Trainingspartner, dessen stahlgraue Augen ihr einfach nicht aus ihrem Kopf gehen wollten.

"Hi Lily", ertönte es da plötzlich hinter ihr.

"Hallo.", Lily errötete leicht und lächelte Scorpius schüchtern an.

"Bereit für Training?"

"Klar. Ich freue mich schon." Lily versuchte cool zu bleiben, er sollte nichts von ihrer Schwärmerei mitbekommen, das war ihr peinlich. Schließlich war sie gerade mal elf Jahre alt, was wusste sie schon von Liebe und Jungs...

"Gut na dann. Zeig mal was du drauf hast!", lachte Scorpius als sie am Quidditch-Feld abgekommen waren.

Sie trainierten circa eineinhalb Stunden, als Scorpius entschied für heute Schluss zu machen. Die beiden machten sich auf dem Weg zurück zum Schloss, es begann langsam dunkel zu werden und Scorpius leuchtete mit seinem Zauberstab den Weg.

"Danke.", sagt Lily schließlich als sie am Eingang der Großen Halle angekommen waren. "Für das tolle Training. Es hat wirklich Spaß gemacht."

"Immer wieder gerne", erwiderte Scorpius lächelnd und Lily wurde rot. Dem Slytherin war nicht entgangen, dass Lily ihn ein wenig anhimmelte. Es war ihn etwas unangenehm, schließlich war Lily Albus kleine Schwester und er sah auch genau das in ihr. Nicht mehr und nicht weniger. Doch er wollte ihre Gefühle auf keinen Fall verletzten also sagte er ihr das natürlich nicht. Oder zumindest noch nicht, vielleicht würde sich ihre Schwärmerei ja bald legen.

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Slither in Love - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt