Kapitel 34

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Oh wow! DANKESCHÖN!




Sie faltete die letzte Bluse zusammen und legte sie in ihren Koffer. Sie wollte ihn schon schließen, als Draco ihr einen Blazer reichte. „Danke." murmelte sie und legte den Blazer ebenfalls in den Koffer, bevor sie ihn schloss. „Wann geht dein Flug?" fragte er ruhig. „Mathis dürfte in zehn Minuten hier auftauchen und fährt mich dann zum Flughafen." Er nickte stumm, bevor er fragte „Soll ich mitkommen?" Sie hielt einen Moment inne, bevor sie den Koffer vom Bett hob und auf den Boden stellte. „Ich meine um dich zu verabschieden?" „Nein, ich denke nicht." sagte sie zögernd. Sie sah ihn an. „Keine Forderungen. Keine Beziehung." Er atmete tief ein und dann aus. „Kein Drängen." fügte sie hinzu. Er grinste schief „Du bist ganz schön streng." Sie würde es vorsichtig nennen, aber das sagte sie nicht. Sie zog über das geblümte Kleid den roten Blazer an und zog dann den Griff ihres Koffers raus und zog ihn aus dem Schlafzimmer. Er folgte ihr.

Sie stellte den Koffer im Flur ab und griff nach ihrem Handy das sie in ihrer Handtasche verschwinden ließ, die auf dem langen Beistelltisch im Flur stand. Es war seltsam gewesen. Sie war neben ihn eingeschlafen und heute Morgen aufgewacht, weil er Frühstück ans Bett gebracht hatte. Fast wie früher. Aber sie wollte das nicht mehr wie früher. Zumindest nicht alles. Sie schüttelte sich innerlich selbst. Wollte sie sich eigentlich nie wieder auf Draco einlassen? „Ich..." fing Draco unsicher an. „Darf ich dir etwas geben, ohne dass du durchdrehst?" Sie zog ihre Brauen nach oben „Das kommt drauf an. Was ist es denn?" „Ein altes Geschenk." antwortete er und sie runzelte die Stirn. Ein altes Geschenk? Woher zum Teufel hatte er ein altes Geschenk? Er griff in seine Hosentasche und sie zog leise die Luft in ihre Lungen, als er die feingearbeitete silberne Kette empor hielt. Die Kette mit den Tropfenähnlichen Anhänger. Sie blinzelte unglaubwürdig „Du... du hast sie noch?"

„Natürlich habe ich sie noch." sprach er und umklammerte den Anhänger kurz „Ich hab sie damals extra für dich ausgesucht." Und sie hatte sie zurückgelassen. Er hielt sie wieder hoch „Würdest du... würdest du sie wieder tragen?" Sie wollte den Mund aufmachen, doch er war schneller. Er trat näher „Bitte Astoria, nimm sie wieder an. Es war ein Geschenk. Keine Verpflichtung. Ich will nur... sie gehört dir. Egal was passiert." Sie zögerte und nahm sie aus seinen Händen. Sie legte sich die Kette selbst um und griff nach dem kühlen Anhänger. Sie wusste noch den Abend an dem sie diese Kette bekommen hatte. Sie schmunzelte leicht. „Was?" fragte er. Sie schüttelte nur den Kopf. Es war nicht wichtig. Es klingelte und sie wollte nach den Koffer greifen, doch er kam vor ihr. „Ich mach schon." Sie sah ihn an und er zog seine Brauen nach oben. „Nach unten in die Tiefgarage darf ich dich doch noch begleiten, oder?"

Er durfte, gerade mal so. Als Mathis ihm den Koffer abnahm und in den Kofferraum packte, wirkte Draco regelrecht verlegen. „Dann sehen wir uns spätestens in drei Wochen." Sie nickte. Vermutlich. „Aber du kommst wieder, oder?" Sie lächelte milde „Ich hab einen Verlag zu leiten, weißt du? Ich werde nicht einfach verschwinden." „Gut zu hören." meinte er knapp und Astoria wirkte unsicher, wie sie sich verabschieden sollte. Sie umarmte ihn und küsste ihn kurz auf die Wange und er forderte nicht mehr ein. „Melde dich, wenn du gut angekommen bist." bat er und sie nickte, während Mathis den Wagen anließ. „Mach ich. Und grüß du mir deine Eltern." „Meine Mutter wird deine Mutter besuchen." Das war gut. Dann wäre ihre Mutter nicht solange alleine. Sie stieg ein und er hob schweigsam den Arm zum Abschied, als der Wagen losfuhr.

Es war verrückt. Zu verrückt und sie wusste nicht ob sie überhaupt darüber nachdenken sollte diesem Trottel eine Chance zu geben. Er beteuerte und bat verzweifelt um Vergebung. Aber sie waren schon oft an diesen Punkt gewesen. Viel zu oft. Ihre Finger spielten unbewusst mit dem Anhänger, während sie durch die Stadt fuhren. Er wusste es jetzt. Alles. Er hatte es ihr erzählt. Erzählt von dem kleinen Büchlein von ihrem Vater. Was hatte sich ihr Dad nur dabei gedacht? Warum hatte er ausgerechnet Draco das Buch vermacht? War das irgendein Plan? Der letzte Streich des Hyperion Greengrass? Er hatte oft über Draco gesprochen. Das eine Beziehung wichtig war, auch wenn sie scheiterte. Sie war davon nicht überzeugt. Sicher, sie hatte viele glückliche Erinnerungen mit Draco. Aber wenn sie es ändern könnte, alles vergessen könnte, besonders die schlechten Erinnerungen, dann würde sie es tun. Den Schmerz vergessen wäre alles, obwohl ihr Vater immer gesagt hatte, dass es wichtig war auch so etwas im Leben zu haben. Nur so konnte man lernen und Erfahrungen sammeln. Sicher, so war es. Aber so viel Schmerz und Leid auf einmal war auch nicht gerecht.

Sie seufzte, ihr Kopf fühlte sich schwer an und das obwohl sie himmlisch geschlafen hatte. Gruselig himmlisch. Nein, vertraut Himmlisch. Sie hatte sich schon immer geborgen und aufgehoben bei Draco gefühlt und niemand war an dieses Gefühl je dran gekommen von ihren Freunden. Nicht einmal Phillip. Wobei hier nicht Phillip das Problem war. Das Problem war sie gewesen. Sie hatte sich nie völlig auf ihn eingelassen und schuld daran war Draco gewesen. Oder besser gesagt diese gescheiterte Beziehung. Sie schloss die Augen bei dem Gedanken. Wollte sie wirklich wieder dort hin? Sicher, er hatte sich offenbar verändert. Die ganze Welt sprach offenbar davon. Aber inwiefern hatte er das wirklich getan? Wie lange würde es dauern bis er in alte Verhaltensmuster wieder fiel. Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch, als das Handy klingelte und erkannte Sarahs Nummer. Sie nahm ab und drängte Draco Malfoy nach hinten. „Ich bin gleich da." erklärte Astoria. Sarah würde mitfliegen. Abstand war gut. Sie musste nachdenken und verdammt, sie brauchte Zeit.



Sie will nicht liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt