Jungkook
Vorsichtig setzte ich mich gegenüber von Jin, da mir mein Arsch immer noch weh tat und zudem war er auch weiterhin rot und blau. Und da ich nicht wollte, dass der ältere skeptisch wurde, setzte ich mich langsam, sodass es nicht so sehr schmerzte, doch der andere sah mich nicht einmal an. Er sah zwar nicht müde aus, aber er lehnte seinen Kopf fast schon genervt auf seiner Hand und starrte auf das Frühstück, dass vor ihm stand, dass auch er alleine vorbereitet hatte.
Ich Zwang ihn nie dazu. Er tat es immer von selbst. Aber wenn ich Jin nicht hätte, würde ich mich wahrscheinlich nur von ungesundem, abgepackten Zeug ernähren und irgendwann an zu viel Zucker und Fett sterben. Denn Jin kochte fast jeden Tag selbst und meistens auch ziemlich gesund. Er wusste selbst, dass ich sonst wirklich untergehen würde.
"Ist... Alles okay mit dir?" fragte ich etwas verwirrt, als der ältere immer noch nichts gesagt hatte, sondern nur seufzte und gerade, als ich meinen Mund verwirrt wieder öffnen wollte, kam er mir schon zuvor und sah mich dieses Mal auch wieder an.
"Will dein Freund nicht mit frühstücken?" kam es auf einmal aus ihm, weshalb ich sofort meine Augen aufriss und schwer schluckte. Am liebsten wollte ich gerade im Boden versenken, denn anhand seiner Frage wusste ich jetzt, dass es uns gestern ganz sicher gehört hatte. Er hatte gehört, wie hart ich von Taehyung durchgenommen wurde, weil ich mich einfach nicht zurück halten konnte.
Und natürlich fiel mir keine Antwort ein. Ich schluckte nur schwer und sah fast schon überfordert in die Augen meines Gegenübers, der bloß müde und auch ein kleines bisschen genervt seufzte.
"Oder ist er schon gegangen?" fragte er weiter, doch ich wusste immer noch nicht, was ich sagen wollte. Ich war vollkommen überrumpelt und musste mir erst einmal wieder eine Ausrede überlegen. Denn das hier brachte mich in mehr als nur eine Zwickmühle. Zuvor hatte er nur gedacht, ich würde über jemanden fantasieren, weshalb ich ihn noch davon überzeugen könnte, dass ich diese Person nicht einmal kannte, oder sowas... Aber jetzt... Wo er uns beide gehört hatte, war ich am Arsch.
"Er... Ja er... Ist früh gegangen..." murmelte ich unsicher und biss mir danach leicht auf die Lippe. Natürlich wusste ich, dass es Jin nicht dabei belassen würde, doch ich hatte einfach keine Ausrede. Vor allem war ja wohl auffällig, dass wir zusammen nach Hause gegangen waren und ich nur kurz darauf angefangen hatte, wie wild zu Stöhnen.
"Egal wie sehr ich es dir gönne, Jungkook, nächstes Mal könntest du mich mindestens vorwarnen. Hast du eine Ahnung, wie laut du warst? Naja also... Er scheint wirklich gut zu sein" meinte er und klang gegen Ende dann immer nachdenklicher. Wieso wusste ich nicht genau, aber mir war bewusst, dass auch der ältere vor mir etwas vor mir verheimlichte. Und das war ja auch okay so, er musste mir ja nicht alles sagen. Wir waren zwar beste Freunde und hatten uns bis jetzt alles erzählt, aber ich verheimlichte ihm ja auch mein größtes Geheimnis.
Nämlich der Fakt, dass ich mit einem Dämon schlief. Und mehr Interesse an ihm hatte, als ich sollte.
"Tut mir leid ich... Wollte nicht so laut sein und dich wach halten es war nur... Etwas kurzfristig" erklärte ich seufzend und Schulterzuckend, hatte noch keinen Bissen gegessen, aber auch Jin seufzte und hatte seinen Blick wieder ein kleines bisschen gesenkt.
"Wieso erzählst du mir nichts von ihm, Jungkook? Ich meine ich weiß, dass du mir nicht wegen allem eine Antwort schuldig bist aber... Du bist nicht der Typ, der einfach so mit jemandem schläft und in den Schulfluren von jemandem fantasierst, den es gar nicht wirklich gibt." meinte Jin auf einmal, weshalb ich dieses Mal derjenige war, der seinen Blick senkte und mir wieder unsicher auf die Lippe biss.
Der ältere kannte mich gut. Er kannte mich sehr gut sogar und manchmal sogar so gut, sodass es Angst machte. Jin wusste immer, wenn ich ein Problem hatte und er war der einzige, der nach dem Tod meiner Eltern gesehen hatte, dass ich nicht weiterhin der Lebensfrohe, niedliche Jeon Jungkook war. Natürlich hatte mich der Tod meiner Eltern verändert und jetzt veränderte mich Taehyung. Ob ich wollte oder nicht.
Taehyung veränderte nicht nur mich, sondern auch mein ganzes Leben. Und dazu gehörte auch Jin, der sofort merkte, dass sich etwas verändert hatte.
"Du erzählst mir doch auch nichts davon, dass du genauso ein Geheimnis hast, wie ich. Ich weiß ja noch nicht mal was genau du mir verheimlichst Jin. Ich bin also nicht der einzige" versuchte ich mich zu verteidigen und sofort huschte Jins Blick wieder zu mir. Dieses Mal schien er ziemlich verwirrt und überrascht zu sein, hatte seine Augen etwas geweitet und sah fast etwas unwohl aus.
Ich wollte ihm ja auch nicht weh tun aber ich wusste auch nicht, wieso er mir etwas verheimlichte. Sonst hatte er mir, so wie ich ihm, immer alles gesagt. Nur seitdem ich Taehyung begegnet war, hatte sich auch etwas bei Jin geändert. Wenn nicht sogar schon davor und trotzdem wollte er mir nichts davon sagen.
"Ich gehe duschen... Und esse später..." murmelte ich dann irgend wann, als wir beide kein Wort mehr gesagt haben. Was auch immer gerade war, ich hasste es. Ich hasste es, dass ich es ihm nicht sagen konnte und ich hasste es, dass er es mir nicht sagte. Aber selbst wenn ich es ihm sagen würde, er würde es mir eh nicht glauben.
Also begab ich mich zurück in mein Zimmer und lehnte mich, als ich die Tür geschlossen hatte, seufzend gegen diese, lehnte meinen Kopf an ihr an und schloss meine Augen, um einen Moment durchatmen zu können. Dabei war mir aber trotzdem noch aufgefallen, dass Taehyung sich in meinem Zimmer befand. Er stand direkt gegenüber von mir an eine Wand gelehnt, hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und musterte mich aufmerksam, fast schon streng und nachdenklich zugleich.
Aber er sagte nichts. Genauso wie ich stand er einfach nur da, sagte kein Wort sondern musterte mich nur, während ich einfach nicht mehr wusste, was ich tun sollte.
Diese Situation momentan war einfach... So verwirrend.
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Dumb Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfic𝑊𝑒𝑛𝑛 Jungkook mit einem am wenigsten gerechnet hatte, als er seine Hausaufgaben für den Geschichtsunterricht zuende machen wollte, dann damit, dass er am Ende wimmernd und stöhnend unter einem Dämon liegen würde, der ihm nicht mehr aus dem Kopf...