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᳓ᴛᴇᴀʀs ᴀʀᴇ ᴡᴏʀᴅs ᴛʜᴇ ʜᴇᴀʀᴛ ᴄᴀɴ'ᴛ sᴀʏ᳓

Felix

Seltsame Gefühle durchfluteten meinen Körper, kaum hörte ich die Wörter des Älteren, der mir den schönsten Tag meines Lebens bescherte. Leicht wehte der Wind und für einen Augenblick wusste ich nicht, was ich gerade sagen sollte oder wie ich reagieren sollte, hörte auf mein Herz und suchte nach einer Antwort, nach einer Reaktion und wollte, dass er ebenso sehen konnte, wie viel er mir noch immer bedeutete. In seiner Gegenwart fühlte ich mich so ganz anders, so gut... Und ich hatte das Gefühl, für wenige Sekunden meine negativen Gedanken einsperren zu können.

Liebe war immer ein Gefühl gewesen, wovor ich mich gefürchtet hatte und ich dachte, dass ich es niemals spüren würde. Elterliche Liebe kannte ich nicht und war mir unbekannt, auch wenn ich wusste, was es bedeutete. Nur erahnen konnte ich, wie ein Mensch sich dabei fühlte, wenn er Liebe bekam und nun war es wohl endlich an der Zeit, dass auch ich sie spürte. Jede Berührung von Hyunjin fühlte sich gut an und ich wollte mehr von ihr – Nur noch er durfte mich anfassen oder mich in den Arm nehmen, obgleich ich am Anfang Abstand von ihm wollte.

Nie hatte ich das Gefühl gehabt, ihn verdienen zu dürfen.

All' die Sachen, die ich getan hatte, hatten mein Selbstwertgefühl zerstört und meine Selbstzweifel wachsen gelassen, bis ich mich selbst in einem schwarzen Loch verloren hatte und in einer Einsamkeit gefangen war, aus der ich nicht mehr herausbrechen konnte. Alles war dunkel und kalt gewesen, meine Gefühle wurden mit jedem Tag immer mehr eingesogen, bis ich nichts mehr gespürt hatte. Traurig und Verzweiflung waren meine stetigen Begleiter gewesen und die Hoffnungslosigkeit wich mir, wie ein Schatten, nicht mehr von der Seite. Mein Leben war nur noch trist gewesen und ich hatte so oft, jede Nacht, den Wunsch gehabt, meine erbärmliche Existenz aus dieser Welt zu löschen.

Schon die ganze Zeit wollte ich wieder in Hyunjins Nähe sein, doch ich dachte mir, dass ich dadurch sein Leben ein weiteres Mal zerstören würde und das wollte ich nicht. Ich konnte das nicht zulassen und mir war es vollkommen egal gewesen, wie sehr mein eigener Zustand darunter gelitten hatte und zersprungen war, wie ein Glas. Mein richtiges Ich oder zumindest mein wahres Ich kannte ich nicht. Ich wusste nicht, wer oder was ich war und wie ich mit dieser Ungewissheit jemals jemanden lieben sollte. Doch Hyunjin? Dieser wunderbare Junge brachte die Liebe zu mir zurück, obwohl ich so viel Schreckliches getan hatte und mich unmöglich benommen hatte...

,,Felix, bitte... Sag doch was", flüsterte Hyunjin leise, fast schon verzweifelt und unsicher, da ich bis jetzt noch immer geschwiegen hatte und nicht ganz wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Die Worte, die er hören wollte, wollte ich wirklich aussprechen und damit wollte ich endlich sein Freund sein, doch sie steckten in meinem Hals fest und ich brachte nichts heraus. Würde ich es versuchen, dann würde ich an den Worten womöglich selbst ersticken und stattdessen spürte ich langsam, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Gerührt von seinen Worten und dem Tag heute, reagierte mein Herz empfindlich und endlich spürte ich wieder die Wärme, die langsam in mir aufstieg. Etwas, was ich schon lange nicht mehr zu spüren bekommen hatte.

Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, als würde ich etwas in dieser grauen Welt sehen. Es waren nur helle Farbflecken, die vor allem um Hyunjin waren, und nun konnte ich mich auch nicht mehr zurückhalten, sondern fing einfach an, leise zu weinen und zu schluchzen. Ich war überfordert mit dem Ansturm meiner Gefühle und doch zögerte Hyunjin nicht lange, sondern zog mich fest in seine Arme und drückte mich an sich. Das zeigte mir, dass ich nicht unbedingt etwas sagen musste. Zumindest jetzt nicht, heute nicht. Ich würde... noch lange Zeit haben, um ihm auf seine Worte antworten zu können, da sie wirklich etwas Besonderes waren. Meine Tränen waren der Beweis dafür, dass ich etwas für ihn fühlte. Etwas tiefes, Innerliches und Enges.

Es zeigte, dass ich ihn liebte.

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Ihr wisst gar nicht, wie lange ich dieses Kapitel geplant habe und mich darauf  gefreut habe, denn ja, endlich fängt unser Lix damit an, die Welt wieder in Farben zu sehen🥺

Und ich bin sogar ziemlich zufrieden mit dem Kapitel, obwohl die Hälfte im Unterricht geschrieben habe, lmao

𝐅𝐚𝐫𝐛𝐞𝐧𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 ✦ 𝖧𝖸𝖴𝖭𝖫𝖨𝖷 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt