Kapitel 9

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„Was essen wir denn, ich habe Hunger!", fragend sah ich meinen Mate an. Wir standen gerade in der Küche und wollten gerade Getränke mit ins Wohnzimmer nehmen, um dort einen Film zu sehen. Es war mitten in der Nacht, doch dank des Jetlags war es unmöglich jetzt zu schlafen.

„Ich könnte den Italiener hier anrufen. Der hat vierundzwanzig Stunden offen, weil es hier immer jemand gibt, der nach dem Patrouille laufen oder einfach so Hunger hat.

„Oh ja, bekommt man bei dem auch Rigatoni al Forno?", ich liebte italienisches Essen.

„Wenn nicht, mache ich es möglich!", er zwinkerte mir nochmal zu und ging in den Flur, um zu telefonieren, während ich mir neugierig die Kommode ansah, auf welcher sich die Switch und die PS4 einreihten.

Schnell hatte ich herausgefunden, dass in der Kommode Spiele und Filme waren und musste grinsen, als ich Yoshi's Crafted World in der Hand hielt. Ich quietschte glücklich und lachte dann über das Geräusch, welches ich von mir gegeben hatte.

„Was machst du denn da?", Chuck stand neben mir und sah zu mir herunter. Ich streckte ihm nur das Spiel entgegen und er nickte verstehend. „Willst du es spielen?".

Verneinend schüttelte ich den Kopf und streckte ihm dann meine Hand hin, damit er mich hochzog. Doch leider hatte er nicht bedacht, dass er mir nicht mit so viel Schwung hochhelfen musste und so prallte ich gegen ihn. Lächelnd sah ich zu Chuck hoch und er sah mich ebenfalls lächelnd an.

Gerade als wir uns unbewusst immer mehr näherten, klingelte es. Doch keiner von uns bewegte sich. Leider war somit der Moment zerstört und ich sah ihn entschuldigend an, bevor ich zur Tür eilte und diese öffnete.

Vor mir stand ein junger Werwolf, wie ich anhand seines Geruchs einordnen konnte, und musterte mich eingehend. In seinen Händen hielt er einen Pizzakarton, auf welchem eine Aluschale stand. Als sein Blick wieder über mich wanderte knurrte meine Wölfin laut und fletschte die Zähne. Nach Außen blieb ich unverändert und sah ihn nur fragend an.

„Willst du weiter deine Luna anstarren oder fängst du noch an zu sabbern, Jonathan?", Chuck war hinter mir aufgetaucht, einen Arm um meine Taille gelegt und mich an sich gezogen. Dabei bemerkte ich, dass mein Oberarm auf kein T-Shirt, sondern nackte Haut traf. Okay, das hier erweckt den ganz falschen Eindruck. Ich hatte nur eine kurze Stoffhotpans und ein T-Shirt von Chuck an, weswegen man die Hose natürlich nicht sah.

„Nein, Alpha. Ehm... Tut mir leid, Alpha...", murmelte Jonathan nun und schlug den Blick nieder.

„Ist das alles?", mein Mate wurde bedrohlicher und hob die Stimme. Meine Wölfin knurrte zustimmend und nun ließ ich es geschehen, dass es rauskam.

„Nein Alpha, Nein Luna!", mit diesen Worten sank Jonathan auf die Knie, hielt uns unser Essen hin, welches ich ihm abnahm und ins Wohnzimmer brachte. Nach kurzen Suchen hatte ich Besteck gefunden und so stellte ich alles auf dem Couchtisch ab. Währenddessen lauschte ich der Predigt von Chuck und setzte mich auf die Couch.

Irgendwann kam er endlich wieder, ließ sich neben mich fallen und sah mich zufrieden an. Wohlgemerkt immer noch oberkörperfrei. Seufzend kuschelte ich mich in eine Decke, reichte ihm seine Pizza und nahm meine Nudeln. Wir zappten durch die Programme und blieben schließlich bei irgendeinem Krimi stehen. Irgendwie war es dazu gekommen, dass ich mich an Chuck gelehnt hatte und vor mich hindöste. Er spielte mit meinen Haaren und ich spürte immer wieder seinen Blick auf mir.

Anscheinend war ich irgendwann richtig eingeschlafen, denn ich wachte erst wieder auf, als ich auf etwas Weichem abgelegt wurde und Chuck sich hinter mich legte.

Vivian Schneider - Die Geschichte einer jungen WerwölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt