Kapitel 22 Allein hilflos?

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[Katjas Sicht]

Es ist als wäre die Zeit eingefroren und alle um mich herum auch. Emis Lippen ziert ein überglückliches Lächeln, aber dahinter spüre ich Todesangst in ihr aufsteigen. Als wenn ein Schatten hinter ihr lauert und sie Stück für Stück in die Finsternis ziehen will. Ich habe bereits bei unserem Spiel gegen Serin deutlich gefühlt, dass sie die Angst beziehungsweise dieses Trauma komplett satt hat und nichts lieber hätte als sich davon zu lösen, 100% auch gegen männliche Mannschaften geben zu können und vor allem dazu mit männlichen Personen normal ohne panische Angst im Hinterkopf zu haben zu sprechen.

Ich hasse es, dass ich absolut gar nichts für sie tun kann. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit ist zum Kotzen, genau das was ich am meisten auf dieser Welt verachte. Es fällt ihr schwer sich jemandem anzuvertrauen, weshalb ich stolz bin, dass sie uns nicht nur als Team sondern auch als Familie sieht, die sie beschützt egal vor was. Desto mehr ich darüber nachdenke, desto frustrierender ist es nichts tun zu können und ihr Schicksal in die Hände eines Fremden zu geben.

Kise Ryota. Wenn er es wagt meinem kleinen Schützling auch nur ein Haar zu krümmen.....

Leider bin ich mir absolut sicher, dass er der einzige ist, der ihr beim Kampf gegen die Folgen ihrer Vergangenheit helfen kann. Schließlich spüre ich eine vom Schicksal bestimmte Bindung zwischen den beiden. Solange er dazu bereit ist ihr Zeit zu geben und auf sie zu warten besteht Hoffnung auf eine Besserung Emis mental instabiler Lage. Ist er aber so wie alle anderen oder interessiert sich für Dinge nur solange sie neu und fremd sind werde ich ihm persönlich das Leben zur Hölle machen! Langsam beginnt sich alles wieder zu regen, als wenn die Zeit langsam auftaut. Meine scharfen goldenen Augen liegen durchdringend auf den beiden Blonden. Emi weicht ruhiger als erwartet aus Kises Armen murmelt etwas vor sich hin und rennt blitzartig aus der Halle. Vermutlich wird sie sich in ihrem Zimmer verschanzen und für eine ganze Weile nicht Blicken lassen. So geht das nicht, ich brauche für das kommende Finale gegen Rakuzan etwas wodurch wir nicht nur Emi aufmunternd, sondern auch den Gegnern des Wintercups zeigen, dass selbst die Generation der Wunder ein Nichts ist. Aber womit siege ich über Akashi dieses Mal?

Mir entfährt ein Seufzer mit dem ich mich auf den Weg zum Wohnzimmer begebe. Bevor ich jedoch durch die Tür verschwinde richte ich meine Aufmerksamkeit Maja zu, welche mit leicht verengen Pupillen dasteht und die gesamte Sporthalle unter Beobachtung hat. Auch in ihr schwebt eine dunkle Aura der Vergangenheit....

Ich schnippse einmal genau neben ihrem Ohr, weshalb sie zusammenfährt. Mit einem kurzem Nicken zeige ich ihr mir zu folgen. Sobald wir das Wohnzimmer betreten sticht sofort ein süßlicher Duft hervor. Wenigstens scheint es Bella langsam besser zu gehen. Ein Problem weniger. Aber ich will ihre entspannende Zeit mit dem Yosenspieler nicht ruinieren, daher setzte ich mich auf das Sofa und schlage mein rechtes Bein elegant über das Linke. Maja lässt sich schweigend neben mir fallen, von ihr aus kommt eine enorme Nervosität während sie angespannt zur Tür schaut, welche den Flur der Halle mit dem Wohnzimmer verbindet. Scheint so als weiß sie nicht, wie wir mit unseren Besuchern jetzt umgehen sollen.

[3. Persons Sicht]

Keine Sekunde später stürmt Kise durch die Tür und wäre am liebsten Emi nachgelaufen, hätte ihn Katjas eisiger Blick nicht versteinern lassen. Erstarrt bleibt er dort und erweckt erst wieder zum Leben als Celina und Aomine stillschweigend ebenfalls das Wohnzimmer betreten. » Wo finde ich Emi-chii? Sagt mir den Weg! « Katjas Augenbraue zuckt bei seinem Versuch ihr einen Befehl zu geben. Amüsiert bildet sich auf ihren Lippen ein Schmunzeln, aber ihre goldenen Augen liegen herablassend auf dem Blonden » Für sie war es schon ein gigantischer Schritt sich dir so anzunähern. Wenn du jetzt zu aufdringlich wirst bricht sie zusammen. « Ihre klaren Worte werden von Maja mit einem ernsten Nicken bestätigt. Kise dagegen scheint fassungslos, verzweifelt, einfach nur frustriert....... Abstand halten, nachdem er nichts lieber wöllte als jetzt an ihrer Seite zu sein und ihr in der schweren Zeit beizustehen.

Eine Weile herrscht Stille. Wenn jemand den Raum betreten hätte würde er davon erschlagen werden.  Man hört jemanden schlucken und Kises Stimme ertönt selbstbewusster als je zuvor » Sag mir wie ich ihr helfen kann! « Seine Augen klar und konzentriert auf die Reaktion der erfahrenen Anführerin. Diese bleibt allerdings aus, stattdessen wandert ihr emotionsloser Blick kurz zu ihren im Raum anwesenden Spielern. Maja versteht sofort und verlässt auf geradem Weg das Wohnzimmer.

Celina seufzt und setzt an Aomine in genau die selbe Richtung zu ziehen, kommt allerdings nicht weit, da der Toospieler sein Gewicht einfach in die entgegengesetzte Richtung lehnt und sich somit keinen Millimeter von seinem Platz bewegt. Er zieht seinen Arm aus dem festen Griff des Mädchens mit hochgehobener Augenbraue sieht er sie an » Was wird das jetzt? « Celina wirkt leicht verzweifelt, als sie nach Worten sucht bei denen bestenfalls sie und ihre Konkurrentenhoffnung lebendig diesen Raum verlassen können. Letztendlich entscheidet sie sich ihn mit einem Ruck am Ohr auf Höhe ihrer Lippen zu ziehen » Ich lass dir die Wahl geh alleine nach Hause und lass deine Freunde hier zurück, folge mir oder bleib hier und riskiere von Katja auf direktem Weg in die Hölle geschickt zu werden, aber auf eine Art und Weise in der selbst der Teufel für dich Mitleid empfindet. Glaub mir wenn es um was persönliches ihrer Familie geht juckt es sie kein bisschen Außenseiter für immer ruhig zu stellen. Also entscheide Weise! Wie viel ist dir dein Leben wert? « Ihr Flüstern ist provozierend und gleichzeitig macht sie über die Ernsthaftigkeit in ihren eisigen blauen Augen klar, dass sie keine Scherze macht.

Ruhig gestellt denkt er nicht lange nach und nach einem nervösen Schlucken folgt er Celina ohne weitere Wiederworte aus dem nun fast menschenleeren Wohnzimmer in die sichere Zone des Hauses.

Mit dem Verhalten ihrer Spielerinen zufrieden gestellt lehnt Katja sich leicht zurück, wodurch ihre mächtige, autoritäre Aura erdrückend auf dem Raum liegt und Kise kalte Schauer den Rücken runter jagen. Trotz der sich bildenden Gänsehaut reißt er all seine Willensstärke zusammen um ihr aufrecht gegenüber zu treten sowie ihr entschlossen in die Augen zu schauen. Daraufhin wandern ihre Augen abwertend auf ihn, mit deutlichem Misstrauen beginnt sie in einem leisen und dennoch bedrohlichem Ton zu sprechen » Ich sage es direkt, wenn du irgendetwas von mir hören willst musst du dir sicher sein, dass wenn du einen Rückzieher machst und den Schwarz einziehst, ich höchst persönlich ohne irgendwelche Hilfe dich, deine Karriere, deine Familie, all deine Freunde, dein ganzes Leben ohne Umschweife zerschlagen werde. Du wirst dich fragen warum du je beschlossen hast diese Welt überhaupt zu betreten und es gewagt hast dich in unseren Leben blicken zu lassen, mit der Vorstellung irgendetwas bewirken zu können, obwohl es für dich nur zum Zeitvertreib dienen sollte. « nach ihrer Drohung werden ihre goldenen Augen noch kräftiger und zwingen den Jungen regelrecht in die Knie » Das ist also deine letzte Chance zu verschwinden, falls dir jetzt bewusst geworden ist, dass Emi kein Spielzeug ist und nicht einfach weggeworfen werden kann. Also wenn du nicht die Kraft und Ausdauer dazu hast solltest du mir sofort aus den Augen gehen! «

Kuroko no basket » Von Mädchen geschlagen «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt