*Rose*
Es fühlt sich an, als würden Stunden vergehen. Ich liege immer noch in der Badewanne. Irgendwann klopft es an der Tür. „Rose?", erklingt Damien's Stimme. Sie klingt nicht wütend sondern fast unsicher. „Geh weg!", rufe ich wütend. „Gideon hat unten ein Essen vorbereiten lassen.", erklärt er mir und tritt von der Tür weg.Ich bleibe noch einige Minuten in meiner Position, bis ich mich endlich aufraffe. Das Zimmer ist leer, als ich es betrete. Schnell nehme ich mir aus meinem Koffer eine gemütliche schwarze Stoffhose und einen gemütlichen Pullover. Als ich die Treppe runterlaufe, höre ich bereits Stimmen und Gelächter. Ich setze mich unter neugierigen Blicken, auf dem verbliebenen freien Platz neben Damien.
„Schön das du auch gekommen bist!", sagt Gideon mit warmer Stimme und bedeutet mir, mich an dem Essen zu bedienen. Die Stimmung zwischen Damien und mir ist seltsam. Es ist als wüsste er nicht, wie er mit mir umgehen soll. So habe ich ihn noch nie erlebt und das verunsichert mich und macht mich gleichzeitig unglaublich stolz. Endlich habe ich Damien mal in die Schranken gewiesen.
Das restliche Essen über, wird die Stimmung nicht entspannter. Die Leute aus Gideons Rudel schauen immer wieder neugierig in unsere Richtung. Ich bin froh, als es endlich vorüber ist und alle den Raum verlassen, um zurück nachhause zu fahren. Ich tue es ihnen und erkunde das Haus. Im modern eingerichteten Wohnzimmer sitzen Darius, Sam und Caleb vor einem riesigen Fernseher. Sie spielen alle ein Spiel und ziehen sich deswegen gegenseitig auf. „Hallo zusammen!", sage ich, woraufhin sich Darius zu mir umdreht und mich heran winkt. „Hallo. Setz dich!", sagt er freundlich und rutscht auf der Schwarzen Couch etwas zur Seite. „Danke. Was spielt ihr?", frage ich neugierig.
Sie erklären mir das Spiel und reichen mir ebenfalls einen Controller. Nach einigen Misslungenen Versuchen, schaffe ich es endlich mein Auto auf Kurs zu halten.Von Zeit zur Zeit werde ich immer besser. Irgendwann gelingt es mir, als erste die Endlinie zu überqueren. Die Jungs klatschen jeder bei mir ein und erklären dem Verlierer, in diesem Fall Caleb, dass er jetzt was zu trinken holen muss. Ich merke gar nicht wie schnell die Zeit vergeht, bis ich im Augenwinkel Damien erkenne. Er lehnt in der Tür zum Wohnzimmer und beobachtet uns. Ich versuche ihn zu ignorieren, doch auch Sam scheint ihn gesehen zu haben. „Oh nein die Spaßpolizei ist da!", sagt er grinsend und die anderen beginnen ebenfalls zu lachen. Bis ein gefährliches Knurren den Raum erfüllt und die drei augenblicklich still sind. Darius Blick wandert zu mir und ich erkenne pures Mitleid in seinem Gesicht. Als hätte mich ein Schlag getroffen, wende ich meinen Blick ab und stehe auf. Meine Laune sinkt schlagartig. Nicht das mein Leben schon kompliziert genug ist, Mitleid ist das letzte was ich gebrauchen kann. Ich verabschiede mich von den Jungs und verlasse das Wohnzimmer. Das ungute Gefühl in meinem Bauch wächst stetig, je näher ich unserem Zimmer komme.
Der Gedanke eine ganze Nacht in einem Bett zu verbringen, bringt mich immer mehr aus der Fassung. Als wir schließlich den Raum betreten ist die Situation noch unangenehmer geworden. Mein Blick wandert zu Damien, der ebenfalls nicht ganz weiss wie er sich verhalten soll. Schließlich verschwindet er im Badezimmer und einige Zeit später höre ich die Dusche. Erschöpft lasse ich mich auf einen Sessel sinken. Ich beäuge den Ort des Schreckens, in diesem Fall das einzige Bett in diesem Raum. Wenn die Situation anders wäre würde ich mich drauf schmeißen, in all den Kissen versinken und gefühlt drei Tage nicht mehr hinauskommen.
Nachdem ich es eine Weile unschlüssig angestarrt habe, kommt mir eine Idee. Ich trete auf das riesige Bett zu und greife mir einige der großen Deko kissen, die darauf liegen. Diese platziere ich wie eine Wand in der Mitte des Bettes, die deutlich markiert, wo jeder von uns beiden schlafen wird. Als ich mein Werk vollendet habe begutachte ich es stolz. So wird es einigermaßen gehen. In diesem Moment höre ich wie die Dusche abgestellt wird. Ich greife mir meinen Kulturbeutel und meine Schlafsachen und gehe nachdem er herauskommt, in das Badezimmer. Auch ich Dusche mich und lasse mir extra viel Zeit dabei. Das ungute Gefühl in meinem Bauch wächst immer weiter. Ich verfluche Gideon, dass er uns ein gemeinsames Zimmer aufgezwungen hat.
Als ich es nicht mehr aufschieben kann, verlasse ich das Badezimmer und sehe Damien auf dem Bett liegen. Er schaut belustigt in meine Richtung. „Du hast dich ja ganz schön ins Zeug gelegt, um diese Mauer zu bauen.", sagt er und sein Grinsen wird noch breiter. Ohne ein Wort lege ich mich auf meine Seite und schließe die Augen. Doch von Schlaf kann keine Rede sein. Damiens Anwesenheit macht mich nervös und gleichzeitig würde ein Teil von mir die Kissenwand vom Bett befördern und mich in seine Arme legen. Immer wieder drehe ich mich umher und versuche eine perfekte Schlafposition zu finden. Bis Damien genervt eins der Kissen die unsere Köpfe trennen zur Seite reißt.
„Würdest du bitte einfach schlafen. Du treibst mich in den Wahnsinn.", sagt er mit verschlafener Stimme. „Das ist ein schönes Gefühl oder?", sage ich herausfordernd und schaue ihm tief in die Augen. Einige Minuten sagt keiner von uns beiden etwas, wir schauen uns nur an. „Weißt du was, warum schaffen wir es eigentlich nie ein vernünftiges Gespräch miteinander zu führen. Immer wenn wir miteinander reden endet es im Drama", sage ich schließlich.
Damien wendet daraufhin direkt seinen Blick ab. Er dreht sich auf den Rücken und starrt die Decke an. Doch heute werde ich mich von seinem Verhalten nicht beeindrucken lassen. Ich will mit ihm sprechen und das vernünftig. Ruckartig setze ich mich auf und zerre die restlichen Kissen, die meine Mauer gebildet haben vom Bett. Nun rücke ich zu ihm hin und greife nach seinem Arm. Als meine Finger seine nackte Haut berühren, breitet sich ein angenehmes kribbeln in meinem Körper aus. Woraufhin ich sie schnell wieder wegziehen möchte, doch bevor es dazu kommt legt er seine andere Hand auf meine. Das Kribbeln verstärkt sich und intensiviert sich noch, als sich unsere Blicke erneut treffen.
Einige Sekunden vergehen und wir schauen uns nur an. Dann wendet Damien sich erneut ab. „Ich weiß ich hab dir unverzeihliche Sachen angetan. Auch als ich so verdammt wütend war, dass du einfach abgehauen bist, hat ein rationaler Teil von mir, verstanden warum du es getan hast. Ich weiß wie verdammt egoistisch es war, dass ich dich gezwungen habe, zurück zu kommen. Es gab tatsächlich eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mir jeden Tag ausgemalt, wie es ist dich zu finden. Endlich den zweiten Teil von mir zu finden. Doch nach diesem Tag...", seine Stimme bricht merklich und auf seinem Gesicht macht sich ein schmerzerfüllter Ausdruck breit. Ich lege mich dicht an seine Seite und lege vorsichtig den Kopf auf seine Schulter. Damien erstarrt augenblicklich, fährt dann aber fort: „An dem Tag, habe ich mir geschworen, dass ich uns beiden das niemals antun werde.
Nichts ist so schmerzhaft, wie sein Leben für die Person zu verlieren die man über alles liebt. Ich habe es bei meinem Vater gesehen Rose. Der Schmerz war so stark...", erneut bricht er ab.„Gideon hat mir von euren Eltern erzählt!", beginne ich. „Ich verstehe es, dass du nachdem was du erlebt hast, die ganze Sache mit uns beiden von dir weg schieben möchtest. Aber das ist keine Erklärung oder Entschuldigung für dein Verhalten mit gegenüber. Ich bin ehrlich Damien, du hast eine Entscheidung getroffen. Du hast unser Band gefestigt, als du mich gebissen hast. Unsere Verbindung ist damit beschlossen, ohne das wir beide das jemals wieder ändern könnten. Doch als ich wieder zu mir gekommen war, hattest du mich verlassen. Auch wenn ich weiß das es dich zutiefst geschockt hat, dass du so weit gegangen bist. Das du in gewisser Weise dein Versprechen an dich selbst gebrochen hast. Doch anstatt zu deinem Fehler zu stehen, finde ich dich mit dieser Frau.
Du hast mich damit vor dem ganzen Rudel gedemütigt. Sie auf meinen Platz gestellt. Du bestrafst mich, weil du Gefühle hast die du nicht kontrollieren kannst..", nun gerate ich einen Moment ins stocken, als die Erinnerung an den Tag wieder hoch kommen. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Körper aus und lässt mich erschaudern. Ich beginne erneut: „Du hast mich verletzt, mehr verletzt als es je eine Person getan hat..", meine Stimme bricht endgültig und Tränen fließen über mein Gesicht.Ich drehe mich von ihm weg und möchte zurück auf meine Seite des Bettes verschwinden. Doch bevor es dazu kommen kann, zieht er mich vorsichtig in seinen Arm. Sanft streicht er über meinen Rücken und lässt zu, dass ich sein Oberteil mit meinen Tränen tränke.
Hello Leute ☺️ Nachdem ich das Ende dieses Kapitels vier mal neu schreiben durfte, da dieses Kapitel nicht gespeichert werden wollte, habe ich es nun endlich geschafft 😅😅.
Ich hoffe es geht euch allen gut ☺️
Ich wünsche allen schöne Ostern ☺️☺️
DU LIEST GERADE
I Need you Mate
WerewolfDer glücklichste Tag im Leben eines Werwolfs? Ich wette die meisten würden diese Frage gleich beantworten. Doch in meinem Leben, sieht es komplett anders aus. Rose Clarke. Gerade mit ihren Eltern in eine neue Stadt gezogen. Das alte Leben, samt Rud...