Kapitel 22: Für Manu

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- Um während Manus ''Abwesenheit'' nicht immer aus Taddls Sicht zu schreiben, wird in diesem Kapitel auch der gute Ardy uns seine Eindrücke vermitteln. Ich hab' relativ lange für das Kapitel recherchiert und bin trotzdem nicht zum erhofften Ergebnis gekommen, wenn ihr euch mit so was auskennt und seht, dass ich da Blödsinn geschrieben habe, dann haut mich bitte nicht... >.< -

Ardy spürte sein Handy vibrieren und suchte danach. Es lag unter der Bettdecke, auf der er es sich mit seinem Laptop und ein bisschen Musik gemütlich gemacht hatte. Es war eine Nachricht von Marius aka Muskel Marley, wie Taddl ihn zu nennen pflegte, ihr geschätzter, talentierte Kollege, der ihnen die besten Beats für ihre Musik zur Verfügung stellte, die sie sich wünschen konnten. Ardy öffnete WhatsApp und las sich den Text stirnrunzelnd durch. > Ich mache mir Sorgen um Taddl, er antwortet mir seit zwei Tagen nicht mehr und wenn ich ihn anrufe drückt er mich immer weg. Habe von noch ein paar anderen gehört, dass ich damit nicht alleine bin. Du weißt doch bestimmt, was mit ihm los ist, oder? < Ardy zögerte, bevor er zurück schrieb. > Liegt an den Tabletten, denke ich. < Seit Taddl diese komischen Tabletten nahm, ging es ihm sichtlich schlecht. Manchmal aß er rein gar nichts, dann auf einmal den ganzen Kühlschrank leer, gelegentlich übergab er sich auch. Sein Schlafrhythmus durfte nicht mehr als solcher bezeichnet werden, seit nun schon einer Woche kam es Ardy vor, als würde Taddl gar nicht mehr schlafen. Außerdem war er seltsam gereizt und deprimiert, nicht, dass das seit Manus Krankenhausaufenthalt nicht schon oft aufgefallen wäre, aber jetzt war es noch extremer. Gestern war Taddl auch noch umgekippt. Und er verkroch sich andauernd in seinem Zimmer, lehnte jeden Vorschlag etwas zu unternehmen ohne Weiteres ab und was er genau tat, wusste Ardy nicht. Zudem begab er sich alle zwei Tage ins Krankenhaus, wo er sich einer abgeschwächeten Immunadsorption unterziehen musste, damit seine Antikörper noch effektiver und schneller reduziert wurden.

Ardy hörte die Haustür zufallen und wusste, dass Taddl gerade von so einem Krankenhausbesuch zurückgekommen war. Er öffnete seine eigene Tür und sah seinen sichtlich erschöpften Brudi in sein Zimmer schlurfen. „He, Brudi, warte mal!“ Taddl drehte sich um. Die Augenringe waren mittlerweile lila-schwarz, sein Blick unruhig und verwirrt. „Was?“ „Wie lief's?“ „Wie üblich.“ „Aha... Wie fühlst du dich?“ „Bestens...“, murmelte Taddl, ging noch ein paar Schritte weiter auf seine Tür zu, legte die Hand auf die Klinke und brach keine Sekunde später zusammen. Ardy rannte sofort zu ihm. „Brudi!!“ Taddl sah ihn mit leeren Augen an und hustete leicht. „Was'n los..?“, nuschelte er. „So kann das ja echt nicht weitergehen!“, rief Ardy aufgewühlt und half Taddl in sein Zimmer und auf die Matratze. „Du bist ja komplett am Arsch!“ „Hm...“ Ardy sah ihn missmutig an. Taddl wirkte schläfrig und antriebslos, dann zuckte er plötzlich stark zusammen und sprang auf. „Taddl?!“ Er stürmte ins Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu. „Taddl!“ Ardy rannte ihm nach, riss die Tür auf und erstarrte. Taddl übergab sich und obwohl das allgemein nicht gesund aussah, wirkte es im Moment noch unbekömmlicher. Aus Taddls Mund lief gerade nur noch eine transparente, grünliche Substanz und er hustete gelegentlich stark, dann kam mehr Flüssigkeit aus seiner Kehle und tropfte über seine Lippen in die Toilette. Tränen überströmten Taddls Gesicht, er hustete erneut stark und ein ganzer Schwall der widerwärtigen Substanz floss ihm aus dem Mund. Ardy stockte der Atem, als er in der Flüssigkeit meinte, etwas rötliches erkannt zu haben. Er regte sich nicht, bis Taddl auf dem Boden zusammen sank und schwer atmete. „Verdammte Scheiße!! Was-“ Ardy sprach nicht mal zu Ende, seine Stimme überschlug sich und er kniete sich neben Taddl. Seine Augen tränten nach wie vor und sein glasiger Blick war hilfesuchend an Ardy geheftet. Dieser traute sich langsam die Flüssigkeit näher zu betrachten und sein Verdacht bestätigte sich. Blut. Da war Blut. Das reichte. Das konnte einfach nicht so weitergehen! Dass Taddl sich ständig übergab war schon schlimm genug, dass er jetzt auch noch Blut mit hochwürgte, machte das alles nur noch kritischer! Ardy betätigte die Spülung und hob danach Taddl hoch. Leicht fiel ihm das nicht, aber er schaffte es, Taddl bis in sein Zimmer auf die Matratze zu tragen. „So geht das nicht weiter. Da spende ich ihm lieber meine Niere!“ „Dann war alles umsonst... Lass' mich doch auch was tun, Ardy... Bitte... Ich... Ich will es wieder gut machen... Ich...“ Taddls Stimme versagte und noch mehr Tränen quollen aus seinen Augen. Ardy wusste nicht mal im Ansatz, was er tun sollte. Er verstand die Schuldgefühle, die Taddl haben musste und dass er sein Fehlverhalten wieder begradigen wollte, (obwohl es einzig und allein in Taddls Augen Fehlverhalten war, jeder andere schätzte seine Reaktion als schlicht und einfach menschlich ein) aber dass er dazu seinen Körper kaputt machte war unakzeptabel. „Ich bringe dich jetzt zurück ins Krankenhaus und werde ein ernstes Wörtchen mit den Ärzten reden. Das kann nicht wahr sein... Du bist bald nicht minder krankenhausreif als Manuel...“ Trotz Protest verständigte er einen Freund von ihnen, der sie ins Krankenhaus fuhr. Leider besaß weder er noch Taddl einen Führerschein, aber Hauptsache, sie waren da.

Taddl x GLPWo Geschichten leben. Entdecke jetzt