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Es war Samstag und der Beginn unserer Reise. Pünktlich um 9:0 Uhr stand ich auf dem Parkplatz und sah mich nach Atlas um. Er war weit und breit nicht zu sehen, aber ich machte mir noch keine Gedanken. Vielleicht hatte er verschlafen und kam in fünf Minuten. Aber auch nach 20 Minuten war Atlas nirgends zu sehen. Ich würde ihn ja anrufen, aber ich hatte seine Nummer nicht. Ich nahm mir die Zeit und machte das, was ich schon längst hätte machen sollen. Ich rief meine besten Freundinnen an. Lara ging beim zweiten Klingelton schon dran.

„Hazel, den großen Mächten sei Dank, du lebst!" Ichlachte. Lara liebte es dramatisch zu sein.
„Auch schön von dir zu hören. Ist Wren bei dir?"
„Yes!" „Hey Hazel!", hörte ich Wren rufen.
„Ich muss mit euch reden." Beide fragten was los sei und ich fing an zuerzählen.
„Ihr wisst ja, dass ich gestern Geburtstag hatte und ihr wisst auch woraufjeder von uns wartet oder."
„Sag mir nicht du hast deinen Seelenverwandten gefunden?", schrie Lara und ichzog das Handy schnell von meinem Ohr weg.
„Doch habe ich, aber da liegt ein Fehler vor. Es muss ein Fehler vorliegen. DerTyp kann niemals mein Seelenverwandter sein." Beide redeten wild durcheinanderund ich verstand kein Wort. „Warte, wer ist dein Seelenverwandter?", wollteWren wissen. „Uhm Atlas Graham", sagte ich leise und nahm das Handy von meinemOhr weg, nur um dann beide schreien zu hören. Ich liebte Lara und Wren, aberihre rum Schreierei hatte ich definitiv nicht vermisst.

„Hazel, Atlas kann nicht dein Seelenverwandter sein. Nicht dieses Arschloch. Ihr seid viel zu unterschiedlich." „Ja aber Unterschiede ziehen sich an." „ja aber es ist Atlas und er ist ein hinterhältiger-!" „Und es ist Hazel!" „Es ist Atlas und du weißt, was für eine Scheiße er abgezogen hat!"
Ich musste die beiden stoppen oder es würde noch Jahre so weiter gehen.
„Leute stopp! Ich weiß, dass er und ich nicht zusammengehören, deshalb versuchen wir es auch zu ändern. Wir gehen in die Welt der Hexen und lassen uns auseinanderzaubern, dann finde ich einen neuen Seelenverwandten und alles wird gut." Und dann nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich Atlas endlich auf mich zukommen. Seine sonst gestylten Haare, flogen wild um sein Gesicht.
„Atlas ist da, ich muss auflegen. Macht euch keine Sorgen, hab euch lieb" und ich legte auf.

„Wo warst du? Wir hatten 9:00 Uhr gesagt, Atlas." Gestresst fuhr er sich durch die Haare. „Ich weiß, es tut mir Leid. Ich musste noch Geld abheben und Papiere zur Überschreitung der Grenze besorgen." Ich sah ihn schuldbewusst an. „Sorry, dass ich dich so doof angemacht habe."
„Alles gut, ich hätte dir bescheid sagen sollen. Aber Hazel wir haben ein kleines Problem." Unbehaglich sah er auf den Boden. „Wir sind ja für den Moment noch Seelenverwandte und können einige Gefühlslagen voneinander wahrnehmen. Also die sehr starken und ich kann fühlen, dass du angst vor Wasser hast oder eher vor tiefen Gewässern, deshalb wird dir das nicht gefallen." Vor nicht zu langer Zeit bin ich fast ertrunken, seitdem hatte ich panische Angst vor Gewässern. Es war mir unangenehm, dass Atlas darüber Bescheid wusste oder es fühlen konnte
„Um in die Welt der Hexen zu kommen, müssen wir den Wasserfall runter. Aber nicht durch einen Aufzug oder sonst was. Wir müssen runterspringen." Ich fühlte wie sich jedes einzelne Haar auf meinem Körper aufstellte.
„D-d D-das das wusste ich äh wusste ich gar nicht." Atlas sah mich besorgt an und legte seine Hand auf meine Schulter. „Schh, alles wird gut. Wir müssen das nicht machen, wir finden schon einen anderen Weg." Ich atmete tief ein und beruhigte mich. „Nein, ist schon gut. Ich kriege das hin." Er war nicht überzeugt, aber ließ das Thema fallen und führte mich stattdessen zu seinem Auto.

Wir packten unsere Sachen in den Kofferraum und stiegen dann ein. Ich würde viel Zeit mit ihm verbringen müssen. Da sollte ich schon das Beste draus machen. Ich hoffte, dass er meine kleine Panikattacke vergessen hatte.

Die ersten zehn Minuten verliefen ziemlich still und irgendwann konnte ich nicht mehr und machte das Radio an. Ich summte bei den Liedern mit und irgendwann sang ich sogar leise. Nach einer Weile schaute ich zu Atlas rüber und sah nur wie er grinste. „Hey, machst du dich etwa über mich lustig?" ich sah ich ernst an und er wandte seinen Blick für einen kleinen Moment von der Straße ab und sah mich ertappt an. „Nein?", unsicher sah er zu mir rüber. Ich lachte und sang einfach weiter. Nach einer Weile machte er sogar mit. Dann schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte, nahm ich mir Zeit um Atlas zu betrachten. Seine dunklen Haare fielen ihm ins Gesicht, seine grünbraunen Augen leuchteten in der Sonne und er hatte eine leicht krumme Nase. Er war definitiv attraktiv und an seinem Körper war auch nichts auszusetzten.
„Wieso hasst du mich eigentlich?" Überrascht sah er mich an. „Das sollte ich eigentlich dich fragen."
„Ist es den nicht klar, wieso ich dich nicht leiden kann?" Er schüttelte den Kopf. 
"Ich verstehe es, wenn andere was gegen mich haben, aber ich hab dir nie was getan." War er doof oder tat er nur so?
„Uhm Atlas, wegen dir ist Lara fast durchgefallen und ich bin fast ertrunken." Er hielt abrupt das Auto an. „Was?!"  „Bist du blöd, wieso bleibst du mitten auf der Straße stehen?!" 
Die Autos recht und hinter uns hupten. Er startete das Auto wieder und fuhr an die Seite. „Wegen mir sollst du fast ertrunken sein?" „Du weißt ehrlich nichts davon?" Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Hazel, ich würde dir nie so etwas antun!"
„Letztes Jahr war ich mit Wren und Lara bei diesem See hinter der Schule im Wald. Andere aus unserer Schule waren auch da und ich stand noch oben und saß auf den Steinen. Lara und Wren haben die ganze Zeit meinen Namen gerufen und wollten, dass ich auch runterspringe und dann bin ich aufgestanden und hab mich an den Rand gestellt. Ich hab mich schon damals nicht so wohl mit Wasser gefühlt und dann hast du mich einfach geschupst und im See hab ich Wasser geschluckt, wild rumgefuchtelt und dann meinen Kopf gestoßen und so bin ich in Ohnmacht gefallen. Als ich dann aufgewacht bin, lag ich ihm Krankenhaus und Lara und Wren haben dich die ganze Zeit verflucht."
„Hazel ich schwöre dir, ich weiß nicht wovon du sprichst. Ich kann mich nur daran erinnern, dass alle aufgeregt waren und ich dachte jemand hätte seinen Bikini oder die Hose verloren. Ich schwöre dir, ich hab dich nicht geschupst. Wirklich, du musst mir glauben. Und auch, wenn ich an dich gekommen bin und du wegen mir das Gleichgewicht verloren hast, tut es mir sehr Leid."
„Aber wie kannst du nicht wissen, was mir passiert ist. Jeder hat darüber gesprochen." Er zuckte mit den Achseln. „ich weiß es nicht. Aber ich wusste es wirklich nicht."
„Ist schon gut, ich glaube dir. Keine Sorge." Er nickte und sah mich unsicher an.
„Hast du deshalb so Angst vor Gewässern?" ich nickte und er startete das Auto wieder und fuhr weiter. „Dann hast du ja gar keinen richtigen Grund mehr, um mich zu hassen." Ich überlegte kurz. „Naja, du warst oft ziemlich gemein zu mir und meinen Freunden. Außerdem ist Lara fast durchgefallen, weil du sie bei ihrer Kampfprüfung halbtot geschlagen hast, obwohl du eigentlich das Opfer spielen solltest." Schuldbewusst sah er mich an. „Ja, daran kann ich mich erinnern. Ich hab irgendwie die Rollen vertauscht und es tut mir wirklich Leid, aber ich hab mich dafür schon oft entschuldigt. Und ich war nur gemein, weil ihr mich aus meiner Sicht, unnötig gehasst habt."
„Dann entschuldige ich mich fürs unnötige Hassen." Wir lachten beide. Vielleicht könnten wir nach dem Ausflug ja Freunde sein. 




Hello nach einer langen Zeit ist hier wieder ein Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch <3


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 19, 2020 ⏰

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