Mein Körper sank in sich zusammen. Warum konnte ich nie Glück haben?
Wütend versuchte ich alle Aufdeckzauber, die mir einfielen, doch es ließen sicher weder eine geheime Schrift, noch sonstige Hinweise aufdecken. Mein ganzer Körper kochte so sehr, dass ich das Buch fast verbrannt hätte.
Ich würde jetzt unmöglich schlafen können, also rannte ich zu den Duschräumen, zog mich aus, wickelte das Taschenbuch in meinen Umhang ein und stieg unter die eiskalte Dusche.
Meine ganzen Instinkte schrien danach, wieder ins Warme zu treten, doch mein Gehirn schaffte es, sich durchzusetzen. Ich schaffte es, mich zu entspannen, meine Gedanken zu ordnen und wieder einmal die Stille zu genießen.
Mit gelockerten Muskeln griff ich nach einem Handtuch aus dem Kasten an der weißen Fliesenwand, sprach zur Sicherheit einen Ratzeputz darüber, wickelte es um meinen Körper, packte mein Zeug zusammen und ging wieder hinaus auf den Flur.
Der teppichbedeckte Gang führte diekt von den Wasch-und Umkleideräumen der Mädchen, zu den Schlafsälen. Schnell schlüpfte ich dort hinein. Lavender und Parvati schliefen schon.
Mit einem frischen Pyjama, schnappte ich mir meinen Notizblock und Stift. Das Tagebuch legte ich neben mich auf den Kopfpolster.
Ich denke mittlerweile, Vater hat etwas mit der Kammer des Schreckens zu tun. Ich habe von Ginny ein leeres Taschenbuch bekommen, in dem Vaters Name und die Jahreszahl steht; die passt zu seinen Lebensdaten.
Um ehrlich zu sein, macht mir das alles immer mehr Angst. Wenn anscheinend vor 50 Jahren die Kammer schon einmal geöffnet wurde – und das hat uns McGonagall erzählt – war es Vater.
Bedeutet das dann aber, dass ich sie dieses Mal geöffnet habe? Natürlich nicht wissentlich, aber vielleicht unwissentlich?
Ich habe lange nachgedacht und keine Hinweise dafür gefunden, trotzdem werde ich mir heute weiße Socken anziehen und meine Schuhe verstecken. Sollte ich also heute Nacht irgendwo hingehen, hinterlasse ich Spuren.
Natürlich könnte ich die Kammer schon längst geöffnet haben und bin längst aus der Sache draußen (kann also vielleicht gar nichts mehr dagegen tun), doch schaden kann es nicht, oder?
Was ich nicht vergessen darf:
•Ich muss mir überlegen, wie ich am besten beim Gespräch mit Harry und Ronald vorgehen soll. Ich hab es im Gefühl, dass sie mehr wissen, als sie zugeben wollen.•Morgen muss ich drei Mal die Medizin von Pomfrey nehmen.
•Ich muss mir überlegen, was ich zu den Malfoys sagen werde, wenn ich bei ihnen eingelade bin. Ich muss schließlich dorthin, das ist eine große Chance.
•Ich muss endlich mehr für die bevorstehenden Abschlussprüfungen lernen. Du willst doch nicht schlechter als Ronald sein!
Es war der nächste Tag und die Sache mit den Socken, die am Morgen immer noch weiß waren, hatte ich bereits vergessen. Ich hatte mich gegen die Regeln in die Bibliothek geschlichen und dort nach irgendwelchen Hinweisen bezüglich eines verzauberten Buches Ausschau gehalten.
Leider gab es nichts Spannendes zu finden und so hatte ich mich erneut in einer Klokabine eingesperrt und das Buch auf den Schoß gelegt. Ich würde eine Liste von Sprüchen und anderen Ideen anfertigen, die ich anwenden würde, um eventuell das Rätsel zu lösen.
Und da ich kein extra Papier hatte, geschweige denn schon in der Lage wäre, eines heraufzubeschwören, nahm ich das vorhandene Papier. Das Taschenbuch von Vater.
Zwar überlegte ich zweimal, ob es wirklich klug war, sein persönliches Ding voll zu beschmieren, doch ich würde einfach einen Bleistift nehmen.
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Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)
FanfictionGrausam. Kalt. Herzlos. So würden die meisten Hexen und Zauberer den Mann beschreiben, der diskriminiert, tyrannisiert, foltert und mordet. So aber nicht seine Tochter. Der dunkle Lord hatte nämlich vier Jahre lang Zeit, seiner Tochter seine Ansicht...