Kapitel 20

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Die Nacht war unbeschreiblich und am nächsten Morgen fühlte ich mich wie neu geboren. Ich öffnete die Augen und das Erste was in meinen Blickwinkel kam, war der Diamantring an meinem Ringfinger. Sofort grinste ich. Es ließ mich jedes Mal an den Abend und die Nacht erinnern.
Versunken in Gedanken, bemerkte ich gar nicht wie Ren aus der Dusche kam. Mit einem Kuss auf die Stirn weckte er mich aus meiner Trance.
"Na, gut geschlafen Prinzessin?" Ich nickte und schaute lächelnd zu ihm auf.
"Ich hatte mir überlegt, dass wir heute eine Pause machen und was schönes unternehmen. Dieser eine Tag wird nicht viel ausrichten. Also was meinst du?" Erneut nickte ich grinsend.
Demnach machten wir uns fertig und beschlossen in die Stadt zu fahren. Wir gingen durch mehrere Geschäfte, ich kaufte ein paar Sachen fürs Training und ein bisschen für mein Zimmer.

Als ich schon wieder nach Hause wollte, stoppte Ren mich. "Halt! Ich finde wir sollten auch noch Kleidung kaufen." Verwundert sah ich auf meine Tüte, in der meine Trainingskleidung war. "Nein, nicht diese. Ich meine richtige Kleidung zum weggehen oder einfach für den Alltag." Er hatte den Schalk in den Augen und daher ging es mir bei diesem Gedanken nicht so wohl. Dennoch ließ ich mich in ein Einkaufscenter mitschleifen. Ren schien wohl eine genaue Vorstellungen davon zu haben, denn er gab mir immer mehr Kleidung zum anprobieren auf den Arm. Nach einer großen Ladung, schickte er mich in die Umkleide. Ein Outfit nach dem anderen zog ich an. Ich kam mir vor wie in einer Modeshow, wo meine Outfits bewertet werden. Nach zwei Stunden Anprobe, verlor ich die Lust und wollte mich schon fertig für den nach Hause weg machen als Ren mit glänzenden Augen reinkam und mir ein Kleid gab. "Zieh das an! Das wird dir gefallen!" Es war ein weinrotes, bodenlanges und sehr eng anliegendes Kleid. Der Rücken war frei und vorne mit einem Off-Schoulder Ausschnitt. Zudem hatte es eine Etui-Linie und war an der linken Seite ab der Mitte des Oberschenkels offen. Ich zog es an und war hin und weg. Jedoch als ich den Preis sah, kriegte ich beinahe einen Herzinfarkt. Es sollte fast 400 Dollar kosten. Sofort gab ich es Ren zurück. "Ich kaufe es dir" Ich verschränkte die Arme, nicht einverstanden. Er lachte. "Jetzt guck nicht so grimmig. Es steht dir. Es passt perfekt zu dir. Also kaufe ich es dir." Ich seufzte. Man konnte Ren nie etwas aus dem Kopf schlagen. Demnach kauften wir das Kleid und ein paar der anderen Outfits. Als wir schon auf dem Weg zum Ausgang des Einkaufscenter wollten, stoppte mich Ren erneut. "Sag mal, hast du Hunger?" Ich sah mich um und war mir nicht sicher ob er normalen Hunger oder Bluthunger meinte. "An sich dachte ich an normales Essen aber wenn du willst können wir auch Blut trinken gehen." Ich zog eine Augenbraue hoch. Als ob man so einfach Blut trinken gehen könnte. So wie die Menschen Cocktails oder ähnliches schlürfen gehen. Er lachte. "Vetrau mir."

Wir gingen zum Auto zurück und packten die Sachen ein. Wir fuhren gar nicht lange. Einige Straßen später kam eine kleine Gasse. Da würde nicht gerne nachts alleine hingehen. Mir war ein wenig mulmig zumute als wir ausstiegen. Ren führte mich zu einer Tür von einem Gebäude, das sehr heruntergekommen aussah. Ren klopfte an der Türe und sagte einen zehnstelligen Code so schnell, dass ich ihn mir nicht mal annährend merken konnte. Als wir reingelassen wurde erschien etwas, was man von außen nicht erahnen konnte. Es war ein Luxusclub mit sehr vielen dunklen Ecken. An manchen Stellen waren auch Stangen, wo schwarz maskierte Frauen in aufrezender schwarzen Lederbekleidung tanzten. Als wir reinkamen, starrten uns mehrere rote und blaue Augen an. Was war das für ein Ort??? "Das ist ein geheimer Ort wo ausgewähle Menschen und Vampire sich treffen." Ich riss die Augen auf. Hieß das, dass Menschen von uns wissen? "Es gibt einige Menschen, die kommen freiwillig hier hin um sich von Vampiren beißen zu lassen." Ich glaubte nicht, was ich da hörte. Er kannte die meisten der Menschen hier. Das machte mich etwas traurig, weil es hieß, dass hier wohl schon öfter gewesen ist. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ren stellte mich seinen engsten "Freunden" vor. Ich wollte nur weg hier. Es gefiel mir hier gar nicht und ich wollte auch von niemanden das Blut trinken.

Irgendwann bemerkte Ren, dass ich nicht wirklich anwesend war und fragte mich was los sei. An sich konnte ich ja schlecht sagen, dass ich mich hier unwohl fühle und dass ich traurig bin. Ich wollte eigentlich nur alleine sein. Komplett alleine. Auch ohne ihn. Ich weiß nicht wieso aber es verletzte mich sehr. Nach mehreren Stunden gingen wir dann endlich. Die ganze Zeit hatte ich in einer Ecke gesessen und nichts gemacht außer doof durch die Gegend zu gucken. Als wir endlich zu Hause waren, ging ich ins Bad, machte mich bettfertig, legte mich ins Bett und machte das Licht aus. Ren stand immer noch da und war verwirrt. "Hey, Prinzessin. Was ist denn los?" Ich regte mich nicht. Jetzt auf einmal fiel ihm ein, mich zu fragen was los sei. Aber dass ich die ganze Zeit nur dumm rumsaß, da hatte er wohl keine Zeit das zu bemerken während er mit seinen "Freunden" sprach. "Hör zu, ich kenne diese Leute schon ewig. Da warst du noch gar nicht auf der Welt. Und ich war selber auch erst das zweite Mal dort. Ich weiß das alles nur von denen. Als ich zum Vampir wurde, hatte ich stark mit meinem Blutdurst zu kämpfen. Und diese Jungs haben mir geholfen. Sie waren immer für mich da. Den Club gibt es noch nicht zu lange. Ich habe auch nie von jemandem getrunken. Da du ja weißt, dass es viele erregt, habe ich von dieser Methode Abstand genommen. Ich arbeitete schon vor deiner Geburt für deine Eltern und ald du geboren wurdest und dann im Wald warst, hatte ich nur Augen für dich. Ich habe dich von Anfang an geliebt. Und ich werde dich immer lieben. Also bitte verzeih mir, dass du dich unwohl gefühlt hast. Ich mache es wieder gut." Während er redete, legte er sich neben mich und legte die Arme um mich. Ich seufzte, drehte mich um und kuschelte mich an seine Brust. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf und streichelte meinen Rücken. Bevor ich einschlief, schwirrten mir die Gedanken im Kopf herum, wie er zum Vampir wurde und wie ich es wurde. Ich konnte mich an keine Verwandlung erinnern. Außer das "Erwachen" wie es genannt wurde. Mit diesen Gedanken schlief ich nun ein.


Macht des ewigen LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt