Chapter 8 - Ohnmacht

833 55 23
                                    


-', Kapitel 8 ꒱ ↷🖇🥛

└➤ Tim:

Immer und immer wieder starrte ich fixiert auf den Computerbildschirm und schaute mir die Szene an, in welcher Jan und ich uns küssten. Nicht annähernd war ich dazu in der Lage, meine Hand von der Laptopmaus weg zu bewegen; sondern saß schweigsam auf meinem Stuhl und ließ den Kuss erneut Revue passieren.
Langsam spürte ich, wie meine Hände anfingen zu zittern, und ich presste meine Lippen angespannt aufeinander. Nur einen Cut setzen, dann ist die Szene gelöscht. Es war so einfach, doch ich konnte nicht. Hatte das zwingenden Verlangen, es mir immer wieder anzuschauen und das kribbelnde Gefühl, welches ich während des Kusses in meinem Bauch spürte, erneut durch das reine Ansehen dessen zurückzurufen.
Wie konnte ich nur so dumm sein? So dumm, die Frage als Ausrede zu nutzen, um meinen besten Freund küssen zu können?
Und wie konnte ich denken, dass er mich lieben würde? Meine Gefühle für ihn waren einseitig; es hätte mir von Anfang an klar sein müssen, dass er meine Liebe nicht erwidert.
Er wusste nicht einmal, dass meine allseits bekannte Aussage, dass ich hetero sei, nicht stimmte.
Leise seufzend versuchte ich, mich wieder auf das Schneides des Videos zu konzentrieren, wobei ich die Kuss-Szene erst einmal behielt und nach vorne spulte, um den stechenden Schmerz in meiner Brust nicht noch einmal spüren zu müssen.
Ich wusste nicht wieso, jedoch konnte ich es ihm nicht sagen. Ich hatte nicht ein mal den Mut dazu, ihm meine Sexualität zu beichten; weshalb es für mich ins Unmögliche stieg, ihm meine Gefühle für ihn zu beschreiben.
Gerade, als ich mir weiter den Kopf zerbrechen wollte, hörte ich, wie die Tür hinter mir geöffnet wurde. Jan. Nach einer kurzen Denkpause drehte ich mich um und schaute zu dem Kleineren, welcher zitternd am Türrahmen stand.
"M-mir ist irgendwie schlecht..", sagte er mit bebender Stimme, was mein Herz vor Sorge doppelt so schnell schlagen ließ.
"Jan, was hast du? Was stimmt nicht?", sagte ich verwirrt und stand auf. Gerade, als ich auf ihn zu gehen wollte, sah ich, wie der Schwarzhaarige vor mir zusammenklappte und auf den Boden sank.
"Fuck, Jan?!", sagte ich lauter als gedacht, als ich wie gelähmt an Ort und Stelle stehen blieb.
Seine Augen geschlossen und regungslos lag er auf den kalten Fliesen, was sämtliche Alarmglocken in meinem Inneren läuten ließ. Hatte er einen epileptischen Anfall? Schwindelattacken? Abgesackten Blutdruck? Vor Angst und Sorge begann mein gesamter Köper, unkontrolliert zu zittern, als ich zu ihm rannte und mich vor meinen besten Freund kniete. Inbinnen weniger Sekunden schossen mir die Tränen in die Augen und ich hob vorsichtig seinen Kopf an, woraufhin ich diesen auf meinen Oberschenkel ablegte, damit sein Oberköprer etwas aufgerichtet war. Sofort griff ich zittrig mit zwei Fingern an sein Handgelenk und spürte erleichtert, dass sein Puls noch einigermaßen regelmäßig schlug. Krampfen tat er ebenfalls nicht, weshalb ich in erster Linie einen epileptischen Anfall ausschloss; jedoch immernoch gut darauf vorbereitet war, falls dieser doch eintreten sollte.
Mit viel zu hohem Puls fuhr ich dem Kleineren durch die Haare, bis meine Hand einen Platz an seiner Wange fand.
"Jan, bitte.. komm schon, wach auf!", rief ich mit zittriger Stimme, ehe ich bemerkte, wie die brennenden Tränen mein Gesicht hinunter liefen.
Meine Brust schien vor Sorge und Schmerz zu platzen; noch nie im meinem Leben verspürte ich solch eine zerdrückende Angst.
Leicht klopfte ich gegen seine Wange und wurde immer hysterischer.
"Jan man, bitte!"
Gerade, als ich aufstehen wollte um ein Glas Wasser zu holen und dieses über ihn zu schütten, öffnete der unter mir liegende seine Augen und verzog das Gesicht.
Immernoch unter Schock schaute ich zu ihm und ließ meine Hand auf seiner Wange weilen.
"Au, mein Kopf.." murmelte Jan bedrückt und versuchte, sich aufzusetzen.
Sofort half ich ihm dabei und sorgte dafür, dass er sich an die hinter uns liegende Wand anlehnen konnte.
"Geht es dir gut? Hast du Schmerzen? Brauchst du einen Arzt?", fragte ich noch immer mit bebender Stimme und drückte seine Hand etwas, da ich viel zu aufgebracht war, um einen kühlen Kopf zu bewahren.
"Nein.. keinen Arzt..", murmelte mein Gegenüber leise und fasste sich an den Kopf.
"Mir war nur.. schlecht und irgendwie habe ich gemerkt, wie ich das Bewusstsein verliere..", fuhr er fort und schaute mich verwirrt an.
"Hast du geweint?"
"Ob ich geweint habe?!", fragte ich schon fast außer mich und stellte mich hin, woraufhin ich sofort zu meinem Schreibtisch griff und ihm ein Glas Wasser hinhielt, was er dankend annahm.
"Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht habe?", sagte ich nun wieder etwas ruhiger, als ich mich gegenüber von Jan setzte und ihn verzweifelt anschaute.
"Ich habe sonst was gedacht, ich wusste ja nicht, wann du wieder zu dir kommst!", sagte ich und war dabei anscheinend etwas zu laut, da der Schwarzhaarige deutlich zusammen zuckte.
"Tut mir leid..", murmelte dieser nur und ich spürte sofort das schlechte Gewissen, welches wie ein Stein auf meinem Herzen lag.
"Nein.. dir sollte nichts leid tun, ich wollte dich nicht anschreien..", sagte ich wieder leiser und nahm sofort Jans Hand in meine.
"Aber.. was ist denn passiert..?", fragte ich immernoch, halb im Stockzustand, halb bei Sinnen.
"Ich weiß es nicht.. Mir wurde auf einmal übel und ich konnte fast nichts mehr sehen.. aber jetzt fühle ich mich wieder normal..", gestand er, ehe er ein Schluck von dem Glas nahm.
"Wahrscheinlich einfach.. wegen dem ganzen.. Stress. Oder weil ich deinen Anblick so lange ertragen musste!", stimmte nach einer längeren Zeit auch Gisela wieder mit ein, was mich erleichternd lächeln ließ.
"Verdammt, ich hab mir echt Sorgen gemacht..", sagte ich und strich Jan über den Rücken.
Ich hätte mir nicht vorstellen können, wie schrecklich es wäre, ihn zu verlieren. Ohne ihn wäre ich nichts. Und ich wusste genau, mein Leben würde ohne ihn keinen Sinn mehr machen.

DRAMA. ok?
Ich hoffe, dass das Kapitel okay war, ich kann nur sagen, nächstes Kapitel wird Shipper freuen.. ich will nicht zu viel verraten, aber klingt schlafen im gleichen Bett nicht gut?🌚

𝑻𝒉𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒊𝒅𝒅𝒆𝒏 𝒇𝒆𝒆𝒍𝒊𝒏𝒈𝒔 || Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt