Schlacht von Hogwarts #Drarry

Oneshot

Kalte Schauer liefen Draco den Rücken hinunter.

Voldemort hatte direkt zu Harry gesprochen. Er hatte ihm vorgeworfen, dass dieser seine Freunde für sich hatte sterben lassen. Er würde im Verbotenen Wald auf ihn warten. Und auch, wenn jeder wusste, dass es nicht Harrys Schuld war, war Draco sich sicher, dass Harry sich trotzdem dafür verantwortlich machte. Draco wusste, dass Harry den Anweisungen des dunklen Lords Folge leisten würde.

Das war nicht gut, dachte Draco. Gar nicht gut. Er musste Harry finden.

Draco rannte durch das Schloss. Überall sah er tote Körper liegen. Er spürte einen Kloß in seinem Hals, der immer größer wurde mit jedem Toten, den er sah. Er hatte die Weasley Familie gesehen, wie sie nah zusammen standen, einander umarmten und über Freds leblosen Körper weinten.

Ron war nicht bei ihnen. Das war nicht gut.

Warum wusste er nicht, wo Harry war? Er hatte ihn den gesamten Kampf über nicht gesehen, war zu beschäftigt gewesen, selber zu kämpfen und zu hoffen, dass er seine Eltern nirgendwo sehen würde. Aber es waren keine Todesser mehr im Schloss. Doch Harry Potter scheinbar auch nicht.

Draco hatte noch nie so große Angst gehabt wie in dem Moment, in dem er Hermine und Ron vor der Großen Halle stehen sah. Allein. Als sie ihn entdeckten, warfen sie ihm ein trauriges Lächeln zu und kamen ein paar Schritte in seine Richtung. „Draco-.", begann Hermine und Draco wollte weinen. Oder schreien. Oder beides.

Er stoppte für eine Sekunde bei ihnen und versuchte, etwas zu sagen, was es besser machen würde, doch solche Worte gab es nicht. Harry war ihr bester Freund. Es gab nichts, was seine Entscheidung, sich selber zu opfern, erträglicher für sie machen würde. Die beiden nickten nur und Draco begann, wieder zu rennen. Direkt aus der Tür und in die Kälte. Er trug nur eine Hose und ein Hemd, doch das war nicht wichtig. Draco spürte die Kälte kaum.

Er schaute sich um, konnte Harry aber nirgendwo entdecken. Plötzlich spürte er einen Windhauch und dann war da warmer Atem auf seinem Gesicht. Harry erschien unter seinem Unsichtbarkeitsumhang und Draco war so erleichtert, ihn zumindest ein letztes Mal lebend zu sehen.

Sie sprachen nicht, weil es nichts zu sagen gab. Harry wusste, dass Draco wusste, was er vorhatte zu tun. Und Draco wusste, dass er Harry nicht vom Gehen abhalten konnte. Also schlang er einfach die Arme um Harrys Hals und vergrub sein Gesicht in diesem.

Sie beide kämpften gegen die Tränen an.

Selbst als sie sich voneinander lösten, standen sie noch nah beieinander. Draco versuchte zu lächeln, um Harry Mut zu machen, doch er war sich sicher, dass er versagte. Harry hob eine Hand und legte sie an Dracos Wange, um kurz darüber zu streichen. Er drückte Draco einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe er seine eigene dagegen lehnte.

„Ich liebe dich.", flüsterte Harry zärtlich. Ein trauriges Lächeln bildete sich auf Dracos Lippen, weil das Worte waren, die er gerne jeden Tag hören würde. Doch er wusste, dass das vorbei war. Er erlaubte sich, sich kurz in Harrys Berührung zu lehnen. „Ich liebe dich auch.", antwortete Draco mit all der Zuneigung, die er für Harry empfand. Er wollte es ihm wieder sagen. Und wieder. Aber es war vorbei.

Ein letztes Mal bekam Draco dieses wunderschöne Lächeln von Harry zu sehen, bevor dieser sich von ihm wegdrehte und unter seinem Umhang verschwand.

Draco wusste nicht, wie lange er dort gestanden und einfach ins Nichts gestarrt hatte.

Plötzlich spürte er Arme um seiner Hüfte und für eine hoffnungsvolle Sekunde dachte er, Harry wäre vielleicht zurückgekommen. Doch dann hörte er Hermine weinen und sah Ron neben sich stehen. Er drehte sich um. Hermines Arme, die sie um seinen Körper geschlungen hatte, waren warm und er war ihr dankbar für die Nähe. Sogar Ron schloss sich ihrer Umarmung an. Für einige Minuten standen sie einfach nur da, trösteten einander mit Körperwärme und Ruhe.