15. Kapitel

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Mir gegenüber saß Meister Yoda. Wie war ich hier hingekommen? Ich fühlte mich wie betäubt. Wären meine Gefühle Musik, währen sie so leise, wie sie nur sein konnten, ohne komplett unhörbar zu sein.

"Mich gehört ihr habt, junge Rubina?"

Anscheinend hatte er mir eine Frage gestellt. Ich versuchte nachzudenken, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht entsinnen, was er gesagt hatte.

"Äh ja, also nein. Äh... könntet ihr das nochmal sagen?"

Hoffentlich war er nicht sauer. Er hatte uns schließlich beigebracht, immer aufmerksam zu sein. Genauso wie er uns beigebracht hatte, unsere Gefühle immer unter Kontrolle zu haben.

Er sah mich mit freundlichem Gesicht an, dennoch konnte er nicht verbergen, dass er sich sorgen machte. Ich fragte mich, ob eine Mission schiefgegangen war. Und jetzt musste er sich auch noch mit mir abgeben. Ich fragte mich, wo er seine Geduld nur hernahm. Vermutlich wurde man automatisch irgendwann etwas entspannter, wenn man über 800 Jahre alt war.

"Gut, es euch geht?"

Ich sah ihn überrascht an. Er... er wollte wissen wie es mir ging? Schnell versuchte ich, mein Gesicht wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich öffnete meinen Mund, um ihm eine Antwort zu geben, doch was sollte ich sagen? Wie ging es mir überhaupt? Mir ging es nicht gut, soviel war klar. Dies zu behaupten, wäre absolut unnötig. Selbst Meister Barrek würde sich von so einer offensichtlichen Lüge nicht täuschen lassen, und Yoda war tausendmal schlauer als er. Aber ging es mir wirklich schlecht? Ich wusste es nicht. Es war, als hätte mich jemand aus meinem eigenen Gehirn ausgeschlossen. Was ich fühlte, war dort drin, so klar zu erkennen wie die Sterne in einer wolkenlosen Nacht. Doch ich stand vor der Tür und konnte nur durch ein Milchglasfenster verzerrte Silhouetten erkennen. Ich wusste Meister Yoda erwartete eine Antwort. Doch ich hatte keine Antwort. Nach einer kurzen Diskussion mit mir selbst beschloss ich, ihm einfach die Wahrheit zu sagen.

"Ich... Ich weiß es nicht. Ich fühle mich nicht gut, aber sonst... Es könnte so ziemlich jede negative Emotion sein."

"Nicht wissen, ihr es tut? Nicht wissen, oder nicht wissen wollen? Ein Unterschied das ist. Und nicht sicher ich bin, welches es ist bei euch."

Ich sah ihn etwas überrascht an. Warum sollte man nicht wissen wollen, wie man sich fühlt? Andererseits Was würde es mir bringen, zu wissen, wie ich mich fühle? Im Moment konnte ich das alles ganz gut ignorieren. Also warum sollte ich überhaupt versuchen herauszufinden, wie ich mich fühle? Nur um wieder zusammenzubrechen, wie im Saal der tausend Quellen? Dann fiel mir wieder ein, dass Meister Yoda noch auf eine Antwort wartete. Aber sollte ich ihm wirklich sagen, dass ich es nicht wissen wollte? Das war bestimmt nicht die Antwort, die er hören wollte. Aber ihn anzulügen war ja auch nicht die Lösung, zumal er das vermutlich sowieso merken würde. Meister Yoda etwas vorzumachen, war unglaublich schwierig. Ich hätte wahrscheinlich noch stundenlang überlegen können, was ich am besten machen sollte, aber Meister Yoda unterbrach meine Gedanken.

"Ziemlich lange überlegen ihr tut. Ihr es nicht wissen wollt das heißt, stimmts?"

"Ähm, nun ja, ich denke schon"

"Warum nicht? Angst vor euren Gefühlen ihr habt?"

"Naja Angst würde ich nicht sagen. Aber ich ich glaub nicht, dass ich sie noch kontrollieren kann. Aber wenn ich sie nicht kontrollieren kann das das geht nicht."

Ich wunderte mich, dass ich es geschafft hatte, überhaupt etwas zu sagen. Denn mittlerweile hatte mich meine Fähigkeit, vernünftig nachzudenken, komplett verlassen.

"Gefährlich es ist, seine Gefühle nicht kontrollieren zu können. Zur dunklen Seite, das kann führen. Aber sie zu ignorieren, nicht die Lösung ist. Weggehen, sie werden nicht. Und nur stärker sie werden, je länger ihr euch nicht mit ihnen beschäftigt. Aber nicht allein mit ihnen ihr solltet sein. Euch helfen ich will, aber mich helfen lassen ihr müsst."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12, 2020 ⏰

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Rubina, the story of a Padawan #PlatinAward2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt