Chapter 10 - Streit?

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-', Kapitel 10 ꒱ ↷🖇🥛

└➤ Jan:

Müde öffnete ich meine Augen, als ich von den hereinfallenden Sonnenstrahlen, welche durch die kleinen Schlitze des Rolladens auf mein Gesicht fielen, geweckt wurde.
Schlaftrunkend wollte ich mich auf die andere Seite drehen, bis ich im nächsten Moment bemerkte, wie die Arme meines besten Freundes um meinen Oberkörper geschlungen waren, und mich so an Ort und Stelle hielten.
Verwirrt fuhr ich mir durch die Haare und erst, als ich wenige Sekunden nachdachte, schossen mir die Erlebnisse des gestrigen Abends wie Blitze durch den Kopf.
Unkontrollierbar erhitzten meine Wangen, und ich hatte bildlich vor meinen Augen, wie besorgt mich das Gesicht des Braunhaarigens nach meinem Ohnmachtsanfall anschaute.
Wie ein Kurzfilm spielten sich die vergangenen Szenen vor meinem inneren Augen ab und mir wurde schlagartig warm, beinahe so, als würde sich kleine Hitzewellen innerhalb meines Körpers bilden.
Sofort schloss ich wieder die Augen und drückte mich näher an Tim heran, als ich bemerkte, wie er seine Arme reflexartig stärker um mich schlang.
Meine müde Stimmung verschwand innerhalb weniger Sekunden und ich spürte deutlich, wie die Nähe des Größeren mein Herz zum Rasen brachte.
Gerade, als ich seine Hand wieder in meine nehmen wollte, wachte Tim langsam auf, was ich an seiner schneller werdenden Atmung erkannte. Sofort zog ich meine Hand blitzschnell zurück und blieb still, bis Gisela mich von meinem Vorhaben abhielt. "Du stehst wohl doch auf Männer, oder etwa nicht?", rief ich ticbedingt und für die frühe Uhrzeit ziemlich laut, weshalb mich Tim, noch nicht richtig wach und aufnahmefähig, verwirrt anschaute.
Auch er brauchte einige Sekunden um zu realisieren, wie wir beide zusammen im Bett lagen, bis er seine Arme von meinem Oberkörper nahm und sich verschlafen aufsetzte.
Müde schaute er gegen die Wand, und ich konnte deutlich von seinem Gesicht ablesen, dass ihm gerade die gestrigen Ereignisse durch den Kopf schossen - genau wie bei mir.
"Tja, da hat Gisela mich wohl erwischt.", grinste Tim ironisch, wobei ich eine leichte Unsicherheit in seiner Stimme bemerkte.
Keiner von uns beiden sagte ein Wort, und der stille Raum wurde bloß durch meine Tourette-bedingten Ausrufe gefüllt.
Niemand von uns traute sich das anzusprechen, was vor noch wenigen Stunden passiert ist, und es entstand ein unangenehmes Schweigen.
"Ich.. setz mal Kaffee auf..", sagte Tim noch immer leicht übermüdet und stand auf; woraufhin er sich mit direktem Ziel auf den Weg in die Küche machte.
Noch einige Minuten blieb ich stumm im Bett sitzen und dachte über den letzten Abend nach, wobei ich nach nur wenigen Sekunden ohne Tim schon Sehnsucht nach seiner Wärme hatte. Und nach dem Sicherheitsgefühl, was er mir immer gab.
Egal wo ich war, egal wie es mir ging; Tim hatte immer etwas, dass meine meist unerklärliche Angst und Nervosität verschwinden ließ. Mein Herz wurde schwer, als ich erneut an unseren Kuss denken musste. Er würde mich niemals lieben. Und das musste ich irgendwie akzeptieren, obwohl es mich mehr als nur verletzte.
Nach weiteren stummen Minuten des Nachdenkens machte ich mich schließlich auf den Weg zur Küche, wo mein bester Freund, welcher sich bereits umgezogen und fertig gemacht hat, mich bereits mit einer Tasse Kaffee empfing, und mir diese in die Hand drückte.
"Und? Wie hast du geschlafen?" Von Tims vorher leichten Unsicherheit war nun nichts mehr zu hören, während ich immernoch nicht wusste, wie ich mich richtig zu verhalten hatte.
"Gut, du wichser." murmelte ich leise, bevor ich ihm den Mittelfinger zeigte und mich auf einen der Küchenstühle fallen ließ.
Meine Gedanken überfluteten mich. Der Gedanke daran, dass ich hoffnungslos in meinen besten Freund verliebt war, und er es nie erwidern würde. Nichtmal den Kaffe bekam ich runter; weshalb ich ihn wieder wortlos auf den Tisch stellte und vor mich hin starrte.
"Man Jan, was ist denn los?", fragte Tim nach einiger Zeit, nahm sich einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber.
"Nichts. Mir geht's super.", sagte ich kurz, merkte jedoch selber, wie man die Trauer aus meiner Stimme heraushören konnte.
"Jan. Ich weiß, dass das nicht stimmt. Jetzt rede doch endlich mal mit mir..", versuchte es der Braunhaarige erneut und legte eine Hand auf mein Knie, was den zerreisenden Schmerz in meinem Herzen nur noch verschlimmerte.
"Es ist nichts.", versuchte ich wieder so knapp wie möglich zu antworten, um einer weiteren Diskussion aus dem Weg zu gehen.
Abrupt stand mein Gegenüber auf und schaute mich ernst an.
"Vertraust du mir nicht mehr?"
"Was redest du da?", gab ich verwirrt zurück, ohne, ihm eine Antwort auf seine eigentliche Frage zu geben.
"Ich hab kein Bock mehr darauf, Jan. Ich sehe, wie schlecht es dir geht. Seit Wochen. Ich versuche die ganze Zeit, dir zu helfen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Und was machst du? Du redest nicht mal mehr normal mit mir! Was mach ich falsch?", redete sich Tim weiter in Rage, bevor ich ihn überhaupt unterbrechen konnte.
"Anscheinend bin ich dir ja nicht mehr wichtig. Oder unsere Freundschaft ist dir egal. Sonst würdest du wenigstens mit mir reden. Denkst du nicht ich merke, dass du mich ständig anlügst?!"
"Tim, ich-", versuchte ich die Situation zu erklären, doch mein Gegenüber ließ nicht mehr mit sich reden. Es war wie ein Kurzschluss. Von null auf hundert kochten all seine Emotionen in ihm über und er griff nach seinem Haustürschlüssel.
"Ruf mich an wenn du es für nötig hältst, mal wieder normal mit mir zu reden. Oder lass es einfach. Dann sehe ich ja, wie wichtig ich dir bin."
Geschockt schaute ich zu Tim; noch nie in uns unserer gesamten Freundschaft hatte er mir so etwas gesagt; noch weniger hatten wir uns jemals gestritten.
Bevor ich ihm jedoch entgegen kommen und reagieren konnte, hörte ich bereits, wie er die Haustür zu knallte und aus meiner Wohnung verschwunden war.

AGAIN, DRAMA. 🌚💓
Was denkt ihr, wie es weiter gehen wird?:}

𝑻𝒉𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒊𝒅𝒅𝒆𝒏 𝒇𝒆𝒆𝒍𝒊𝒏𝒈𝒔 || Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt