Ein Gedicht für Azra
Dürfen wir das jetzt eigentlich mal lassen?
Dieser Versuch, sich ständig anzupassen.
Weil wir uns so sehr hassen.
Niemand kann es fassen,
wenn wir noch wir selbst sind,
wenn wir noch Kind sind.
Es muss alles so ideal sein.
So perfekt.
Aber dieses Idealbild stellt uns ein Bein.
Wird Zeit, dass es endlich verreckt.
Denn wir rasen damit direkt in den Selbsthass hinein.
Wir sehen nicht mehr, dass es in Ordnung ist, anders zu sein.
Den meisten von uns liegt doch eher dieses Viereck sein mit Ecken und Kanten.
Mit Kanten und Ecken,
die nunmal in uns stecken.
Wieso erwarten von uns dann alle diesen makellos runden Kreis
und eine Seele aus Eis?
Und wenn wir schonmal dabei sind:
Gibt es für dieses Anpassen eigentlich einen Preis?
Einen Preis für den es sich lohnt, sich selbst zu zerstören?
Nur um dazuzugehören?
Ist es Beliebtheit,
oder raus aus der Einsamkeit?
Ist es Freiheit?
Nein, das wird nicht passieren.
Der Preis ist, sich selbst zu verlieren.
Bevor uns die Einsamkeit verschlingen kann,
fangen wir doch lieber mit dem Anpassen an.
Lassen am besten niemanden mehr an uns heran.
Bevor wir noch verletzt werden, ziehen wir uns lieber in das altbekannte Zimmer zurück.
Verstecken uns im Schrank.
Werden mental krank.
Verwesen innerlich Stück für Stück.
An alle vermeintlichen "Vorbilder" geht hier mein Dank.
An alle, die sich gegen Farben aussprechen.
Wegen euch sind Menschen innerlich am Zerbrechen.
Wir fangen an, uns zu fragen
Gibt es einen Ort, an dem ich ich sein kann, ohne verstoßen zu werden?
Einen Ort hier irgendwo auf Erden?
An dem ich so akzeptiert werde, wie ich bin?
Das einsame Leben hat doch keinen Sinn.
Die Antwort ist Zeit.
Irgendwann bist du für die richtigen Menschen bereit.
Und glaub mir
Die nehmen dich genauso wie du bist.
Einfach abwarten.
Nur durchhalten.
Liebe und Freundschaft werden noch starten.
Echte Liebe.
Echte Freundschaft.
Das ist eine unfassbar wichtige Quelle jeder mentalen Kraft.
Lass es an dich heran,
weil dann dein Leben starten kann.
Mit diesen Menschen wirst du lernen,
dass du dich für dein Ich nicht mehr schämen musst.
Dass du vollkommen in Ordnung bist.
Dass dich Einsamkeit nicht weiterhin auffrisst.
Dass alle Menschen, die dich verstoßen sollten,
große Probleme mit ihrem eigenen Ich haben
und mit all diesen bunten Farben.
Du wirst lernen, dass du niemals das Problem warst.
und niemals sein wirst.
Du darfst nun endlich frei von jeglichen gesellschaftlichen Vorschriften sein.
Es heißt jetzt nur:
Ja, ich kann mich ausleben, denn mit meinem Verhalten schränke ich schließlich niemanden ein.
Solange du dich daran hältst, musst du dich für nichts mehr schämen.
Du lebst einfach nur, genauso wie du leben möchtest.
Mit den Menschen, die dich erfreuen.
Mit den Menschen, die deine Bekanntschaft niemals bereuen.
Sie werden an deiner Seite stehen,
deine Wege mit dir gehen
und dabei kannst du sehen,
wie wunderschön und bunt diese Welt sein kann.
Lass nur bitte diese Negativität nicht zu sehr an dich heran,
von der es hier mehr als genug gibt.
Diese hat schon zu viele gute Menschen verdorben.
Bitte kämpfe für ein besseres Morgen.
Das geht nicht immer ohne Sorgen,
aber bleib dir deshalb nicht selbst verborgen.
Nur wegen der Angst, dich zu blamieren,
sollst du dich nicht verlieren.
Deine Zweifel sollen verfliegen.
Du sollst dich selbst lieben.
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L(i)ebe dich selbst
PoetryEin Gedicht über das Anpassen, Einsamkeit, die richtigen Freunde und Selbstliebe