Der Treffpunkt war klar. Um 3 Uhr sollte sich Melek mit Tarik und seiner Schwester in einem Café in der Nähe der Stadt treffen. Sie hatte angst mit ihm gesehen zu werden und suchte deshalb ein Café aus, welches eher unbekannt war.
Als sie auf die Uhr blickte merkte sie dass sie schon spät dran war und somit fing sie etwas an zu laufen. Sie wollte die beiden nicht lange warten lassen. Angekommen an der Kreuzung sah sie von der Ferne das Café. Und ihn! Tarik. In echt sah er noch besser aus als wie auf seinen Fotos. Er war groß, gebaut, ein Traummann schlechthin. Aber das wichtigste war, dass er sehr religiös war und Melek auf eine halal weise heiraten wollte. Bei dem Gedanken pochte Meleks Herz wieder schneller.
Plötzlich senkte sie ihre Blicke als ihr klar wurde was sie da tat. Es war nicht in Ordnung ihn so lange anzusehen. Noch nicht. Bald, dachte sie sich, bald konnte sie ihn solange betrachten wie sie will. Gerade wollte sie sich auf den Weg machen fiel ihr auf, dass Tarik alleine vor dem Café stand ohne seine Schwester. Vielleicht sitzt sie ja schon drinnen, dachte sich Melek und ging mit zitternden Beinen auf ihn zu.
Als Tarik sie sah, machte er große Augen und ein lächeln bildete sich auf seinen Lippen ab. 'Wow' sagte er leise und Melek wurde rot. Tarik bemerkte das und fands süß wie sie reagierte. Damit die peinliche stille gebrochen wird bittete er sie rein. Drinnen angekommen haben sie sich auf zwei freie Plätze nebeneinander gesetzt und Melek fragte ihn wo denn seine Schwester sei.
"Ja also .. ihr ist in letzter Sekunde leider etwas dazwischen gekommen. Aber keine Angst, ich beiße dich nicht", antwortete er und lächelte sie an.
Sie schaute ihm in die Augen und fühlte sich wohl in seiner Nähe. So als ob sie sich schon lange kennen würden. Trotzdem machte es sie etwas unruhig alleine mit ihm zu sein. Es war nicht richtig.. aber sie brach kein Wort raus. Sie wollte ihn nicht abschrecken.
"Na wenn wir heiraten wollen, musst du mit mir auch schon reden. Sonst wird das so nichts", sagte er und holte sie aus ihren Gedanken zurück. Sie senkte wieder ihren Kopf und lächelte.
"Ja du hast recht."
Sie unterhielten sich darüber, was ihnen in einer Ehe wichtig ist und wie sie es sich vorstellen. Von Stunde zu Stunde gewöhnte sich Melek immer mehr an ihn. Mittlerweile senkte sie ihre Blicke nicht mehr und wurde nicht rot wenn er etwas schönes zu ihr sagte.
Ihre Unterhaltung war so amüsant, dass Melek die Uhrzeit ganz vergaß. Ein Blick nach draußen verratete ihr dass es schon spät sein muss und sie längst zuhause sein sollte. Panisch nahm sie ihre Tasche in die Hand und teilte Tarik mit, dass sie schnell nach Hause muss.
"Beruhig dich ich hab ein Auto. Ich fahr dich."
"...nein. nein ich geh schon, Dankeschön."
"Ach Melek komm schon. Ich werde bald dein Mann sein. Da darf ich doch wohl meine zukünftige nach Hause fahren dürfen :) Und außerdem sind wir mit dem Auto schneller."
Melek zögerte einen Moment, aber seine Worte schienen so perfekt ausgedrückt dass sie sich gar nicht dagegen wehren konnte. Er sollte bald ihr Mann sein. Ihr Mann. Der Gedanke brachte sie zum schmunzeln und sie gab sich einverstanden. Und schließlich hatte Tarik recht, sie wären mit dem Auto schneller da. Mit diesen Gedanken setzte sich Melek in sein Auto.
Als sie los fuhren, wurde ihr dann schon etwas mulmig und sie sprach die ganze Fahrt über nicht, außer wegen der Wegbeschreibung.
"Hier kannst du mich absetzen. Dankeschön. "
Gerade wollte Melek aussteigen, da packte Tarik sie am arm.
"Ich möchte dass du dich neben mir wohl fühlst. Hab keine angst, vertrau mir. Sobald ich einige Kleinigkeiten erledigt habe, verspreche ich dir um deine Hand anzuhalten. Du gehörst absofort mir. Du wirst MEINE Frau. Hab keine Angst vor mir."
Mit diesen Worten, wollte Tarik gerade ihre Wange streicheln, da zog sich Melek zurück.
"Siehst du das mein ich. Warum hast du angst vor mir, meine Prinzessin? Fürchte dich nicht. Ich tu dir nichts." Und wieder ging er mit seiner Hand an ihre Wange.
"Ist das nicht schön? Die Frau die ich liebe an meiner Seite und ich streichele ihre Wange. Was ist daran schlimm?"
Und Melek musste wieder schmunzeln. Die Frau die er liebte sagte er. Es klang wie Musik in ihren Ohren. Sie war blind. Sie sah nicht den Fehler in dem ganzen. Seine Worte waren so perfekt ausgewählt, dass sie keine andere Möglichkeit hatte außer ihm zu glauben..
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Die wahre Liebe
Short StoryUnd plötzlich war alles anders. Plötzlich kam dieses junge, hübsche, attraktive Mädchen in einem schwarzen und altmodischen Abaya zur schule und trug ein schwarzes und unauffälliges Kopftuch. Der Abaya war nicht eng und sie sah alles andere als anzi...