Mein erstes und letztes Date...

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Vor dem Café erblicke ich ihn, Clint. Er trägt ein hellbraunes Hemd, welches ihm steht. Er ist größer als ich. Mit 1,60 ist es kein Wunder, dass er mich um einige Zentimeter überragt. Seine markanten Gesichtszüge wirken sehr erwachsen. Ich schätze ihn auf 19 Jahre, also drei Jahre älter als ich. Ich komme auf ihn zu. Er lächelt mich an. Sein Lächeln bereitet mit Gänsehaut. Nicht die beängstigende, sondern die sexy... ach... er sieht einfach gut aus! Zusätzlich fängt mein Herz wie wild an zu schlagen. Wieso wohl? Na klar! Ich habe Angst etwas falsches zu machen. Vor allem, weil es mein erstes Date ist und er einfach perfekt ist! ,,Hey Lola, du siehst heute bezaubernd aus!", mit dieser Bemerkung reißt er mich aus meinen Gedanken und hakt meinen Arm in seinen ein. Ich werde rot und starre zu Boden, mit der Hoffnung, dass er mein knallrotes Gesicht nicht sehen kann. Er kichert kurz vor sich hin und wir betreten das Café. Das Kichern ist zu perfekt! Es ist rau und gleichzeitig herzerwärmend. Eine Kellnerin kommt uns entgegen und weist uns einen Zweiertisch am Fenster zu. Clint löst seinen Arm, geht voraus und schiebt mir den Stuhl nach hinten, sodass ich Platz nehmen kann. Clint ist ein wahrer Gentleman! Nun setzt er sich auf seinen Stuhl gegenüber von mit und bestellt sich einen schwarzen Kaffee. Ich bin auch nicht sonderlich hungrig und bestelle mir einen Cocktail mit diversen Früchten. Wir bleiben noch lange sitzen und reden über unsere Vorlieben, wie über Videoschnittprogramme für den PC, oder auch über Blumen in der Natur. Es vergeht eine lange Zeit im Café, bis Clint vorschlägt in den Wald zu gehen. Ich gucke nach draußen und bemerke, dass es schon dämmert. Jedoch möchte ich ihn nicht enttäuschen. Das Date muss genial werden und ein guten Eindruck hinterlassen! So bejahe ich seinen Vorschlag und wir verlassen das Café, nachdem er bezahlt hat. Clint schaut mich an und ich bemerke erst jetzt seine wundervollen funkelnden gelb-grünen Augen. ,,Lola, du bist das bezauberndste Mädchen, das ich je begegnet bin." Ich gucke ihn verwirrt an. Ich bin nicht gerade das Schönste und normalste Mädchen. Ich bin eher ein Freak und beschäftige mich ungern mit Make-up oder mit der Mode. ,,Im ernst? Ich bin nicht mal normal... Ich... ich bin schon überrascht, dass du mich zu einem Date eingeladen hast." Doch er lächelt mich weiterhin nur an und flüstert mir mit deiner sexy Stimme ins Ohr: ,,Jeder hat seine Ecken und Kanten. Und deine sind besonders. Ich mag sie sehr." Er knabbert leicht an meinem Ohr. In mir verstreut sich so ein wunderschönes Gefühl. Wir sind im Wald angekommen. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Es ist still. Nur ab und zu hört man etwas rascheln in den Gebüschen. Der Mond strahlt heute besonders hell. Sein Licht wird in den Kronen der Tannen verstreut. Eine tolle, idyllische Atmosphäre. Ich liebe den Wald. Der Wald ist für mich wie ein zweites Zuhause. Ich verbringe oft alleine im Wald. Nur um die Natur zu genießen. Clint zeigt auf einen Baumstamm und wir setzen uns auf ihn. Er hält meine Hand und lächelt mich weiter an. Ich sehe tiefer in seine tiefen blutroten Augen. Warte..WAS?! Sie waren doch vorhin gelb-grün?! Wie kann des sein?! Clint hält meine Hand fester. ,,Lola. Ich hab dir doch gesagt, dass du was Besonderes bist. Deine Haut ist so warm und zart." Bei jedem Wort, dass er nun mit seiner rauen düsteren Stimme sagt, wird der Griff um meine Hand fester und fester. Ich bekomme Panik. Ich habe angst vor ihm. Der sonst so nette Junge hat sich entpuppt als fürchterliche Bestie. ,,Clint...", ich schlucke: ,,Ich muss nach Hause. Es ist schon spät." Doch er lacht und schaut mich mit seinem fürchterlichen Grinsen an: ,,Nein! Ich lass' dich nicht gehen! Du gehörst mir! Deine zarte Haut, dein verführerischer, süßer Duft nach Lust! Lass mich von dir kosten!" Was hat der vor! Ich will nicht! Wird er mich vergewaltigen?! Ich versuche mich zu befreien, doch meine Hand wird taub vor Schmerz. Ich versuche es weiter, doch plötzlich gefriert mir das Blut in meinen Adern. Mein Herz pocht so stark, sodass ich es ohne Mühe hören kann. Sein Atem prallt an meinem Hals ab. Nicht meinen Hals! Ich... Ich bin da zu sehr empfindlich. ,,Es ist ein Wunder, wieder so etwas süßes und leckeres zu finden." E...etwas leckeres? Mein Blick starrt in die leere den Waldes, bis ich nun seine vier großen Eckzähne bemerke. Mit einem Ruck reißt er mir ein Fetzen Fleisch aus meinem Hals. Ich kann diesen Schmerz nicht in mir halten und schreie auf. Nun wirft er mich gegen einen Baum. Was...hat das zu bedeuten? Meine Schmerzen sind unerträglich. Während er kaut und das viele Blut von seinen Mundwinkeln wischt, wurde es mir klar. Ich werde sterben. Ich winsel. ,,Ja! Habe angst vor mir, Lola!", lacht er spöttisch: ,,Ich liebe es, wenn mein Futter schreit!" Er tritt mich. Vor Schmerz rolle ich mich zusammen und schließe meine Augen. Es ist vorbei.. Mein Leben ist vorbei.. Ich spüre keine weiteren Tritte mehr. Bin ich tot? Dann höre ich eine Klinge, die eine Kehle durchtrennt. Ich öffne meine Augen und wieder fließen heiße Tränen aus ihnen. Vor mir steht ein Mann mittleren Alters. Er trägt einen Cowboyhut und eine Kette um den Hals, die einen Zahn als Anhänger hat. Sein blutverschmiertes Hemd verrät mir, dass er Clint umgebracht hat. ,,Hey Kleine!",brüllt er mich an: ,,Wer bist du und was hast du mit diesem Typen zu tun gehabt?" Die Schmerzen, die ich vor kurzem verspürt habe sind wie weg gepustet und ich beantworte seinen Frage: ,,Ich bin Lola Cinnamon. Er... Wir waren auf einem Date und dann.. Dann wollte er mich umbringen." Der Mann kommt mit großen Schritten auf mich zu und dreht meinen Hals, sodass er meine Wunde erblicken kann. ,,Oh scheiße, Kleine. Das tut mir sehr Leid für dich." Endlich wurde ich gerettet und kann ins Krankenhaus gebracht werden. Doch als e seine Waffe herauszieht und auf mich richtet, werde ich wieder blass. Der will mich abknallen! Panisch stehe ich auf und renne tiefer in den Wald. Ich höre, wie der Mann mir hinterher rennt. Er wird mich einholen! Er ist bestimmt schneller als ich! Doch seine Rufe und Schritte werden immer leiser. Konnte ich ihn doch noch abhängen? Ohne es zu bemerken, wo ich hingelaufen bin, stehe ich nun auf einem großen Kornfeld, was wie ich weiß eigentlich nicht besonders nahe am Wald liegt. Wie lange und schnell bin ich wohl gelaufen? Ich sehe an mir runter. Mein sonst weißes Blumenkleid ist befleckt mit Blut und Dreck. Plötzlich spüre ich ein Stechen durch meinen ganzen erschöpften Körper. Ich spüre , wie sich jede einzelne Zelle in meinem Körper aufquillt. Ich schreie meinen Schmerz aus meiner Seele. Kleine schwarze Punkte tauchen vor meinen Augen auf, bis sich alles letztendlich verdunkelt...

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⏰ Last updated: Feb 02, 2020 ⏰

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IGhoulWhere stories live. Discover now