Ich lief durch die Gassen Chīsanas, änderte an jeder Kurve, an jeder Ecke und an jeder Kreuzung meine Richtung. Ich kletterte über Mauern, lief über Dächer und sprang wieder runter wenn der Abstand zwischen ihnen zu groß wurde. Ich lief so schnell ich konnte. Aber sie liefen mir hinterher. Ich lief immer schneller und immer weiter. Ich schlug Haken, kletterte nun wieder eine Mauer hoch und rannte über sie weiter in Richtung Freiheit. Ich wusste nicht wirklich wo sie lag, die Freiheit, außerdem hatte ich keinen Schimmer wie lange es dauern würde bis ich sie endlich erlangen würde. Doch das war in diesem Moment nicht relevant. Ich lief weiter über diese Mauer, wohlwissend das meine Verfolger mir immer näher kamen. Aber ich wusste auch das sie bald ihr Gleichgewicht verlieren würden. Trotzdem beschleunigte ich mein Tempo. Nicht lange und es tauchte eine Wand vor mir auf. Dunkler Lehm. Eine Hauswand. Ich hatte die Wahl, an der Seite runterspringen oder auf das Dach klettern. Weiter über die Dächer unserer Kleinstadt laufen oder mich in der Dunkelheit der Gassen verstecken. »Über die Dächer!« Ich sprang, hielt mich an den Ziegeln fest, zog mich an ihnen hoch. Einer meiner Verfolger hielt mich am Fuß fest, doch ich schüttelte ihn ab. Er verlor sein Gleichgewicht und fiel herunter, direkt in einen Dornenbusch. Ich musste mir das Lachen verkneifen und lief weiter. »Zwei sind noch über«, dachte ich. Ich sprang vom Dach und änderte sofort meine Richtung. Ich lief noch eine ganze Weile hin und her bis ich am Marktplatz ankam. »Perfekt« , dachte ich und lief los. Ich blickte nicht zurück. Ich mischte mich unter die Leute und stellte mich an einen Marktstand, um nicht mehr so stark aufzufallen. Ich nahm mein Halstuch und warf es weg. Dann löste ich meinen Zopf und warf meine Haare über meine Schultern nach vorn. Dann legte ich meine Jacke ab und ging in Richtung der Dorfbrücke weiter. Doch plötzlich eregte etwas meine Aufmerksamkeit. Ein Mädchen, wahrscheinlich nur ein zwei Jahre älter als ich, stand in der Mitte des Marktplatzes. Sie hatte einen weißen Hund oder Ähnliches bei sich. Sie hatte goldene Augen und perlweißes Haar, welches in Kombination mit ihrem roten Oberteil und ihrer sonst pechschwarzen Kleidung noch mehr leuchtete. Sie hatte am Körper sichtbar, viele Tattoos. Ich hätte mich normalerweise nicht von soetwas ablenken lassen, doch an diesem Mädchen war etwas Besonderes. Was es war konnte ich nicht genau sagen. Meine Neugier, so stark sie doch war, musste aber warten, denn meine Verfolger erkannten mich. »Da ist sie« , schrie einer von ihnen und zeigte mit dem Finger auf mich. »Verdammt!« , dachte ich und überlegte wie ich ihnen entkommen könnte. Doch sie kamen näher. Und näher. Also rannte ich los Richtung Dorfbrücke. Ich war fast dort angekommen als sich mir weitere Leute in den Weg stellten. Aber dann stand da wie aus dem nichts eine Person hinter einem meiner Verfolger, welche mich schon umkreist hatten. »Entschuldigung, ich will wirklich nicht stören bei was auch immer sie da machen. Ich wollte nur kurz fragen ob sie vielleicht diese Frau gesehen haben.« Eine ruhige und sanfte Frauenstimme sprach zu dem Mann der zuvor in den Dornenbusch gefallen war. Sie kam von dem Mädchen mit den goldenen Augen. Sie hielt ihm und den anderen Personen ein Bild von einer jungen Frau, um die zwanzig, hin. Sie hatte langes blondes Haar und braune Augen so wie es aussah. Doch das wichtigste war, das die Aufmerksamkeit meiner Verfolger vollkommen bei diesem Mädchen lag. »Die perfekte Gelegenheit«, sagte ich in Gedanken, als plötzlich der Blick ihres Hundes auf mich fiel. Er machte eine Kopfbewegung als würde er sagen wollen: »Nun geh schon.« Und so rannte ich so schnell es ging zurück in die Richtung des Marktplatzes. Und dort angekommen schlich ich in eine Gasse und versteckte mich hinter einer Hauswand. Ich sah vorsichtig um die Ecke als meine Verfolger in die Gasse schauten und dann vorbei gingen. Ich hatte sie endlich abgeschüttelt. Aber ich fragte mich trotzdem was es mit diesem Mädchen und ihrem Hund auf sich hatte.
Wie bereits gesagt, das hier ist nur eine Leseprobe. Für nähere Infos, schaut ihr besser in die Beschreibung.
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Leseprobe
FantasyHab noch keinen Titel für mein neues Projekt, das hier ist nur das erste Kapitel. Das gesamte Buch wird erst veröffentlicht sobald ich fertig bin und dann auch ungefähr drei Monate nachdem das letzte Kapitel online ist, wieder runtergenommen. Diese...