Chapter 16 - Geständnisse

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-', Kapitel 16 ꒱ ↷🖇🥛

└➤ Jan:

Als Tim's Lippen meine berührten, spürte ich erneut das erhitzende und wärmende Gefühl in meinem Körper, während meine Hände begannen, leicht zu zittern.
Vorsichtig drückte ich meine Lippen ein wenig stärker gegen seine und fühlte mich, als würde ich ihn das erste mal küssen.
Eine Welle von Endorphinen machte sich in mir breit und ich konnte spüren, wie sehr meine Lippen kribbelten, als Tim von diesen ablies und mich abwartend anschaute.
"Sei bitte ehrlich.. ", flüsterte er mir entgegen und schaute mir mit einem undeutbaren Blick in die Augen.
Angespannt erwiderte ich den Augenkontakt und verlor mich in dem Eisblau; ähnlich, wie als würde ich in einem kalten Meer ertrinken, ohne die Kraft zu haben, es zu verhindern.
Mein Herz raste gegen meine Brust, und schmerzte beinahe wegen der abnormalen Geschwindigkeit.
Mein Kopf schien zu explodieren und als ich meinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, fühlte es sich an, als würde mir jemand die Gabe des Sprechens nehmen.
Ich wusste, dass ich mit der Wahrheit raus rücken musste.
Mir wurde leicht schwindelig, als ich daran dachte, dass unsere Freundschaft ab diesen Moment für immer beendet sein könnte. Wenn er meine Gefühle nicht erwiderte, hieß es entweder das Aus, oder er musste sich damit abgeben, dass sein bester Freund auf ihn stand.
Da ich immer und immer nervöser wurde, führte ich ebenfalls immer mehr Tics aus, welche mich dazu brauchten, meinen Kopf durch die Gegend zu werfen.
Am liebsten wollte ich mich aus der Situation befreien. Innerlich wünschte ich mir, dass es nie zu unserem ersten Kuss gekommen wäre. Dann hätte ich jetzt nicht das Problem, meinem besten Freund meine größte Sorge zu beichten.
Ich hatte Zweifel. Zweifel, dass es mir nach dem Gespräch noch schlechter gehen würde, als schon zuvor. Zweifel, dass Tim mich hassen würde. Und ich wusste, dass ich es nicht ohne ihn aushalten würde.
"Tim, ich..", fing ich meinen Satz an, und versuchte, mich selbst etwas zu ordnen.
Ich kniff meine Augen zusammen und hielt den Atem an. Entweder jetzt oder nie.
"Bitte versprich mir, mich nicht zu hassen, okay?", murmelte ich leise und bekam bloß ein Nicken als Antwort.
"Ich könnte dich niemals hassen, Jan. Niemals.", sagte er und gab mir ein versicherndes und kleines Lächeln.
Ich biss mir auf die Unterlippe und nahm all' meinen Mut zusammen; letzten Endes half mir der Gedanke daran, dass ich vielleicht, irgendwo im entferntesten Sinne, eine Chance bei ihm hatte, da er derjenige war, welcher mich jedes mal zuerst geküsst hatte.
"Ich.. weiß nicht wie ich anfangen soll..", stotterte ich vor mich hin und schaute auf meine Hände.
"Ich weiß schon länger, dass..-"
Plötzlich schien mir, als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen.
"dass ich Gefühle für dich habe..", flüsterte ich so leise, dass ich es beinahe selbst nicht einmal richtig verstand.
"Immer wenn ich in deiner Nähe bin, habe ich das Gefühl, dass mir nichts zustoßen könnte.. ich habe mich noch nie bei einem Menschen so gefühlt, wie bei dir..", redete ich schnell, während ich durchgehend auf meine Hände schaute, damit ich Tim's Blick nicht ertragen musste.
"I-ich weiß einfach, dass du mehr als mein bester Freund bist, und bei jeder deiner Berührungen dreht mein Körper vollkommen durch.. Alles an mir liebt dich, Tim.. Ich liebe dich und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll..", flüsterte ich und starrte auf die Couch, als ich Tränen in den Augen bekam.
"Ich weiß, dass du nicht dasselbe fühlst, und ich will dich auf keinen Fall verlieren.. du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und wenn ich mir ein Leben ohne dich vorstellen muss, dann..-"
Tim unterbrach mich, indem er eine Hand an meine Wange legte, meinen Kopf leicht anhob und mich so dazu brachte, ihn anzusehen.
"Du wirst mich nicht verlieren..", sagte er lächelnd und strich mit dem Daumen sanft über meine erhitzte Wange.
"Mich haben Worte noch nie so glücklich gemacht..", flüsterte er mit zittriger stimme, und legte seine andere Hand ebenfalls an meine Wange, so, dass er mein Gesicht umrahmte.
"Ich hatte verdammt Angst, dass du mich nur als bester Freund ansiehst.. Wusstest du eigentlich, dass ich Nachts kein Auge mehr zudrücken konnte? Meine Gedanken haben sich ständig um dich gedreht..

Ich liebe dich auch Jan, so sehr.", sagte der Größere leise, woraufhin das Blut verstärkt in meine Wangen schoss.
Noch nie hatten so wenige Worte, so viel in mir ausgelöst.
Mein Herz, welches sowieso schon viel zu schnell schlug, schien beinahe Stehen zu bleiben, als der Größere diese Worte sagte.
Ich fühlte mich, als würde ich kleine, warme Stromschläge auf der Stelle bekommen, die Tim berührte.
Ich konnte mich nicht an eine Situation erinnern, in der ich annähernd so erleichtert und glücklich war, wie gerade.
Kurz bevor Tim etwas sagen wollte, legte ich eine Hand an seinen Hinterkopf und zog ihn sanft zu mir, bevor ich meine Lippen wieder auf seine drückte.
Der Moment, zu wissen, dass wir uns küssten, da mein Gegenüber meine Liebe erwiderte, ließ mich nicht begreifen, dass ich mich in der Realität befand.
Erneut stiegen mir die Tränen in die Augen, doch diesmal war es aus Erleichterung.
Tim strich weiterhin mit seinem Daumen über meine Wange, und wir lösten uns erst, als die Luft nicht mehr ausreichte.
Lächelnd schaute mich der Braunhaarige an und fuhr mit seiner Hand durch meine Haare.
"Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich gerade bin..", flüsterte er und lehnte seinen Stirn gegen meine, während er den Blickkontakt hielt.
Ich konnte nicht fassen, dass der wunderschönste Mensch auf dieser Welt, Gefühle für so eine Person wie mich hatte.
"Warst du deswegen die ganze Zeit über so bedrückt? Und wolltest du deswegen nicht mit mir reden?", fragte der Größere sanft, als er sich wieder komplett von mir gelöst hatte und mir über den Rücken strich.
Unterbewusst lächelnd, gab ich ihm ein Nicken als Antwort und suchte den Augenkontakt. Noch nie war ich so froh, dass ich mich in seinen Augen verlieren durfte, und noch nie nahm ich dieses Gefühl so intensiv wahr.
"Deswegen musst du dich jetzt nie wieder schlecht fühlen.", grinste mein Gegenüber und legte seine Lippen wieder sehnsüchtig auf meine.

Sooo, denkt nicht, die Geschichte ist zu Ende.
Jetzt fängt es erst richtig an, glaubt mir.🌚

𝑻𝒉𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒊𝒅𝒅𝒆𝒏 𝒇𝒆𝒆𝒍𝒊𝒏𝒈𝒔 || Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt