Leave my heart out of this

let's drop the bomb and play nice

Hailey

Ist das gerade ihr verdammter Ernst? Erst will sie mich auf dem Küchentisch nehmen und dann drückt sie mir wieder diesen alt bekannten kalten Schwester Spruch und verzieht sich. Den Scheiß kann sie gerne mit mir zusammen auslöffeln. Aber nein jedes Mal wenn es schwierig wird haut klein Harding ab. "Sag mal warum bist du denn so rot Hailey?" lacht nun Claire während sie ihre Arme um mich schlingt. "Lass dir diese zweideutigen Sprüche nicht zu nahe gehen. So ist meine Kleine eben," zwinkert sie als sie mich wieder loslässt. "Ja das habe ich schon bemerkt..."erwidere ich nervös und lasse mich von ihr auf die Couch ziehen. Ich weiß welches Gespräch jetzt kommen wird und ich will es nicht führen. Ich will nicht adoptiert werden. Ich hatte bereits eine Mutter und niemand soll ihren Platz auf diese Weise einnehmen. In etwas über einer Woche werde ich eh 18 und dann brauche ich rein rechtlich gesehen keinen Vormund. Außerdem würden Jo und ich dann wirklich Schwestern werden und das darf einfach nicht passieren. Ich weiß was ich in ihrer Gegenwart fühle und das sollte man nicht in der Gegenwart seiner Schwester fühlen. Da ich mir sicher bin, dass ich diese Anziehung nur schwer unterdrücken kann und könnte will ich gar nicht erst das Risiko eingehen dass sie meine Schwester wird. Aber wie soll ich es Claire beibringen, dass ich nicht adoptiert werden will? Sie gab mir alles. Eine neue Familie, ein Dach über dem Kopf und einen Neustart und wie danke ich es ihr? Ich will die Adoption ablehnen und hab ich mich in ihre Tochter verguckt. Fuck....

Während des Gespräches schaffe ich es einfach nicht Claire die Wahrheit zu sagen, also lasse ich es über mich ergehen und nicke die ganze Zeit nur mit zusammen gebissenen Zähnen. Ich lüge sie an, doch ich hab keine Wahl. "Hach das freut mich so. Bald sind wir eine größere Familie und du nimmst unseren Nachnamen an. An das Schwestern sein haben du und Jo sich ja hoffentlich langsam gewöhnt. In zwei Wochen haben wir den Termin beim Rathaus und da werden wir die Adoptionsunterlagen unterschreiben," rasselt sie voller Vorfreude runter und zieht mich erneut in ihre Arme. Meinen Nachnamen ändern? Ich will das nicht!

Nachdem das Thema mehr oder weniger abgehakt ist erzählt sie mir von den letzten Wochen und wie toll es doch dort war. "Warum genau bist du eigentlich früher zurück gekommen?" frage ich sie nach einiger Zeit. Skeptisch sieht sie mich an. "Brauch ich dafür eine Rückkehr Genehmigung?" stellt sie die Gegenfrage. "N-nein natürlich nicht. Wir haben uns nur gewundert," versuche ich sie schnell zu besänftigen. "Ich hatte mit Jo telefoniert und ihr von der Adoptions Sache erzählt. Sie rastete total aus und dann dachte ich, dass es hier nicht ganz rund laufen würde, deswegen bin ich zurück gekommen. Ich wollte nach euch sehen und die Sache mit der Adoption regeln, natürlich nur wenn du zustimmst," erklärt sie ruhig worauf hin ich überfordert nicke. Ich schaffe es nicht nein zu sagen. Sie hat so viel für mich getan. Leider schaffe ich es genauso wenig mich von Jo fern zu halten, weswegen ich unbedingt mit ihr reden muss. Ich will wissen was das mit uns ist und was es wird. Wenn ich ihr was bedeute und sie nicht will das wir Schwestern werden und somit auf Werkseinstellung zurück gesetzt werden, so sollte sie mir das so schnell wie möglich sagen... Ja sie hat vorhin durchscheinen lassen, das sie mich heute Nacht wollte, doch ich könnte für sie auch eine einmalige Sache gewesen sein, eine Trophäe. Wütend über die Theorie gehe ich in mein Zimmer und lasse Claire allein auf der Couch zurück. In meinem Zimmer gehe ich auf und ab während ich nachdenklich auf meiner Unterlippe kaue. Was empfinde ich für Jo? Nur sexuelle Anziehung oder ist da mehr? Geht es ihr ähnlich?

Verdammt was denk ich da. Jo und Interesse an jemandem haben den sie nicht jeden Morgen im Spiegel sieht. Was ein Schwachsinn. Jo ist ein Fuckgirl und gefühllos ist sie auch. Ich sollte aufhören mir Dinge zu erhoffen die niemals eintreffen werden. Frustriert lasse ich mich auf mein Bett fallen und starre die Decke an. Der nächste traurige Gedanke, der meiner Mutter gilt, will an die Oberfläche doch diesen unterdrücke ich. Ich kann gerade nicht an sie denken. Wenn ich das tue bricht alles in mir zusammen.