~ Chapter 4~

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“Wow, das sieht toll aus! Bist du das?“ Peter betrachtete gerade meine Zeichnung von mir in einem dunklen Raum, voller Leere mit nur einem Strick darin und war anscheinend sehr fasziniert.
“Ja, das soll ich sein.“
“Gut getroffen!“ Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment sehen sollte, schließlich hatte die Person auf dem Bild ziemlich hässliche Haare und die Dimensionen stimmten nicht ganz.
“Ich glaube, du solltest gehen. Ich muss noch lernen und bin ziemlich müde.“, sagte ich schnell. Jetzt, wo ich diese ganzen Bilder betrachtete kamen viele Emotionen wieder hoch und ich hatte keine Lust, jeden Moment vor einem Jungen, den ich erst vor ein paar Stunden kennengelernt habe, in Tränen auszubrechen. Peter nahm seine Jacke und hängte sie sich über die Schulter.
“Sehen wir uns morgen?“, fragte er, zu meiner Verwunderung mit ziemlicher Selbstsicherheit, ohne jegliche Angst oder Zweifel.
“Wir haben dieselben Kurse, ich gehe davon aus.“ Peter grinste. Dann öffnete er die Tür und verschwand in der Dunkelheit.
Ich ging wieder in mein Zimmer und in jenem Moment, in dem ich die Tür schloss und wieder auf die Bilder starrte, liefen mir Tränen über die Wangen und ich brach auf meinen Bett zusammen, krallte mich an der noch durch Peter warmen Bettdecke fest und rang voll innerer Schmerzen nach Luft. Die Bilder erinnerten mich wieder an mein einsames Leben, depressiv, traurig, langweilig, das war mein Leben und der Gedanke daran, dass ich so vielleicht für immer leben würde, wenn ich das überhaupt tun würde, ließen mich zu Tränen rühren.

ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt