Marlena legte behutsam ihrer Hand mit den Drachenmal auf Marantera Schultern und ihre andere Hand an den Griff ihres weißen Schwerts. Schon seit den Tagen ihrer Ausbildung waren Marlena und Alonvy dazu übergegangen an jedem Abend eine gewisse Menge an Energie in dem Diamanten der das Schwert zierte, zu speichern. Die Energiemenge würde sicherlich nicht ausreichen um Marantera die Heimkehr zu ermöglichen aber es ging in diesem Fall auch nur darum dem fremden Wesen den Prozess der Übertragung zu verdeutlichen.
Vorsichtig lenkte die junge Halbling den Strom der Energie und übertrug ein Teil der Kraft auf Marantera. Diese schreckte sofort auf und rückte ein Stück von Marlena ab.
"Nicht!" sagte das fremdartige Wesen und musterte ihr gegenüber besorgt. "Du.... Nicht genug Kraft..... sterben!"
Marlena war fast gerührt. Mehr denn je war sie überzeugt, dass Marantera nicht bösartig war sondern nur ein schreckliches Missverständnis zu den bestehenden Konflikt geführt hatte. Das Wesen sorgte sich so offen und ehrlich um sie, dass die junge Halbling nicht anders konnte als ergriffen zu sein.
"Keine Sorge." beschwichtigte Marlena. "Wir können Kraft wie du sie brauchst speichern und aufbewahren. Darf ich es dir zeigen?"
Etwas unsicher stimmte Marantera zu und trat wieder einen Schritt näher. Marlena zeigte ihr den Diamanten im Knauf ihres Schwertes und sorgte dafür, dass ihr gegenüber die darin gespeicherte Energie spühren konnte. Sie versetzte der gespeicherten Kraft quasi einen Stoß. Der ganze Vorgang war für sie vergleichbar mit dem Blasen auf ein glimmendes Stück Holz. Die zusätzliche Sauerstoff entfachte die Glut an und für einen Augenblick leuchtete sie heller und heißer. Auf Marantera Gesicht schien Hoffnung auf zu blitzen Marlena jedoch sah sich nun einem schwierigen Problemen gegenüber. In einem vertraulichen Gespräch mit ihren Eltern hatte die junge Halbling beschlossen, dass sie zunächst eine Einigung mit dem ein Wesen erzielen sollte. Wo her die Kraft kommen sollte die Marantera hoffentlich nachhause bringen würde war sowohl der jungen Reiterin als auch ihren Eltern klar. Aus den Reserven des Ordens. Zum einen waren da natürlich die Eldunarí. Umaroth und die übrigen Seelenhorte hatten sich natürlich bereit erklärt Energie zu spenden wenn es den Frieden diente. Auch würden die Seelen der alten Drachen eine Verbindung zum Kristallbaum im Zentrum der Festung der Reiter herstellen. Die dort gespeicherten Reserven waren inzwischen auf ein gewaltiges Maß angewachsen. Konnte keinen Zweifel daran geben, dass diese Energie genügen würde um Marantera die Heimkehr zu ermöglichen.
Das Problem dem sich Marlena gegenüber sah bestand nun darin der fremdartigen Intelligenz zu vermitteln was nun zu geschehen hatte. Entweder musste sich Marantera in die Nähe der Ostmark begeben um dort mit Kraft versorgt zu werden oder Sie musste sich in Geduld üben des Eragon und Arya ins Beor-Gebirge gereist waren. Zwar hatten die ältesten des Ordens geschlossen Marlena ihr Vertrauen ausgesprochen aber die Seelen zogen es stets vor ihrer Macht durch die zu wirken die ihnen am vertrautesten waren. Diese waren eindeutig die ältesten Reiter des Ordens, Marlenas Eltern. Auch hatte sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass die Seelenhorte es nicht sehr schätzten mithilfe von Magie von einem Ort zum anderen transportiert zu werden. Sie fühlten sich schlichtweg unwohl bei diesem Vorgang und akzeptierten ihn nur in größten Notfällen.
Die Mailänder über dieses Problem nachdachte trat Alonvy zu ihr und Marantera und reckte ihre Schnauze dem fremdartigen Wesen entgegen. Dieses hob überrascht und vorsichtig die Hand. Alonvy hatte sich so langsam bewegt, dass es nichts bedrohliches hatte doch ganz konnte wohl keiner der anwesenden das Verhalten der Drachendame verstehen. Die Nüstern der Weißen schwebten nun einige Zentimeter vor der Handfläche Maranteras. Noch bevor Marlena Alonvy fragen konnte was dieses Verhalten zu bedeuten hatte drang ein behaglicher Summenton aus der Kehle der Drachendame und ihr weißes Schuppenkleid schien aus der Tiefe ihres Körpers heraus auszuleuchten. Bereits nach einigen Sekunden war das denkwürdige Schauspiel vorbei und Alonvy entfernte sich wieder ein Stückchen von dem Wesen dass in groben Zügen die Gestalt ihrer Reiterin angenommen hatte. Marantera blinzelte kurz verwirrt und sah dann zu Alonvy.
"Vielen Dank." Sagte sie schlicht und lächelte der weißen Drachendame zu. Diese zwinkerte zufrieden.
Marlena war bereits aufgefallen, dass die Worte von Marantera zum ersten Mal flüssig und sicher geklungen hatten. Nun drehte sich das fremde Wesen zu ihr um.
"Ich verstehe jetzt. Du bist eine Drachenreiterin. Alonvy hier ist die Schwester deiner Seele. Ihr seid eins. Ich weiß auch, dass wir zu einem Ort reisen müssen den du die Ostmark nennst. Ich kann für dich, mich und deine Seelenschwester einen Durchgang erschaffen wie den durch die meine Sammler ausgeschwärmt sind. Leider kann ich das nicht für deine Begleiter tun. Durch deine Musik hast du mir geholfen dich zu verstehen. Um einen Durchgang schaffen zu können du sicher durchqueren kann ist verstehen sehr wichtig. Mein Verständnis für deine Freunde reicht nicht aus um ihre Sicherheit garantieren zu können."
Nun war es an Marlena völlig verblüfft zu sein. Marantera hatte flüssig gesprochen und mit der richtigen Betonung. Noch nie hatte sie die Sprache so elegant nutzen können.
- "Wie du wohl schon richtig vermutest kleine Halbling hat diese neue Fähigkeit unserer Bekanntschaft mit mir zu tun. "- erklärte Alonvy ihrer Reiterin schnell auf geistiger Ebene. - "Während deines Flötenspiels habe ich deinen Geist von Marantera geschützt und während eures ganzen bisherigen Gespräches habe ich die Regungen ihres Bewusstseins auf eine Art verfolgt wie wohl nur wir Drachen es können. Wie ich schon vermutet habe ähnelt ihre Denkweise sehr der meines Volkes. Eindrücke und Gefühle sind ihre Sprache. Ich wusste einfach, dass mir gelingen würde was gerade geschehen ist. Die Magie meines Volkes hat Marantera ein Geschenk gemacht. Es fällt ihr nun leichter unsere Denkweise zu verstehen und sich in Worten auszudrücken. Ich habe ihr auch erklärt, wo die Ostmark liegt und dass wir uns dorthin begeben müssen um ihr zu helfen." -
- "Du bist die größte, weißt du das eigentlich?" -
Alonvy stieß ein verlegenes Hüsteln aus und antwortete:
-" Natürlich weiß ich das. Aber wie man sieht ist es notwendig dich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern." -
Etwas ernster fügte die weiße Drachendame hinzu:
- "es war mir nur deshalb möglich dies zu tun weil durch dein Spiel sich die Touren von Marantera Geist bereits etwas unseren Denkweisen angepasst haben. Ohne dich hätte ich nie verstanden was ich da vor mir sehe. Du hast mit deiner Musik wieder einmal gezeigt, dass ich eine gute Wahl aus meinem Eier heraus getroffen habe. Du hast hier wirklich etwas geleistet kleine Halbling und ich hatte den Wunsch dich zu unterstützen. Deshalb ist mir das gelungen." -
Marlena sandte ihrer Drachendame eine Welle tiefer Dankbarkeit und Zuneigung. Alonvy hatte das Problem vor dem sie gestanden hatte praktisch gelöst.
"Ich nehme dein Angebot gerne an mit dir zu Ostmark zu reisen." sagte die junge Reiterin schließlich laut zu Marantera. "Es ist die Aufgabe meines Ordens jedem zu helfen der Hilfe benötigt aber du musst uns eines versprechen. Im Augenblick herrscht zwischen dir und dem Volk der Zwerge praktisch Krieg. Wir verstehen völlig dass die Feindseligkeiten auf einem Missverständnis beruhten aber manche Dinge müssen ausgesprochen werden. Bist du, als Gegenleistung für unsere Hilfe, bereit Frieden zu schließenß"
Auf Marlenas Frage hin wandte sich Marantera ihrem roten Herzen zu, durch das sie immer noch mit ihren geisterhaften Haaren verbunden war. Die übrigen Kreaturen wie in der Höhle warteten setzten sich in Bewegung, traten an das Herz heran und es schien als ob sich ihre körperlichen Gestalten verflüssigen würden um anschließend mit dem Herzen zu verschmelzen.
Als dieser Vorgang abgeschlossen war Tat Marantera auf Atalets zu.
"Dein Name ist Atalet nicht war und dein Volk nennt sich selbst die Knurlan, oder?"
Der Priester der Zwerge schluckte und Marlena hatte das untrügliche Gefühl dass der Mund ihres Reisegefährten gerade so trocken war wie die Wüste Hadarac.
"Das ist richtig." brachte Atalet hervor und Marlena konnte ihm die Sorge, seine Stimme würde versagen praktisch ansehen.
"Ich habe deinem Volk großes Leid zugefügt als ich meine Sammler ausgeschickt habe. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich habe nicht begriffen wie das Leben hier miteinander harmoniert. Mein mangelndes Verständnis hat großes Leid verursacht. Weder mein Geist noch meint Fleisch gehören an diesen Ort. Du und deinesgleichen gehört in diese Berge. Ihr seid so wie man sein muss um hier zu leben. Deshalb muss ich gehen. Wo ich herkomme sind noch andere. Viel zu lange war ich von ihm getrennt. Ich werde ihnen von den Berichten was ich je gesehen habe und sie werden wie ich verstehen wie das Leben hier funktioniert und dass das was hier existiert gut ist. Ich möchte jedoch nicht gehen ohne dich zu bitten deinem Volk mein Bedauern auszusprechen. Was ich euch angetan habe war falsch und es wird nicht wieder geschehen."
"Über ein Wesen wie dich zu richten steht meinem Volk nicht zu." erwiderte Atalet ergriffen. "Ich werde meinem folgte eine Botschaft übermitteln und ich bin sicher, dass man dir vergeben wird. Ich wünsche dir eine sichere Heimkehr."
Marantera nickte und kehrte zu Marlena zurück.
"Ich brauche einige Augenblicke um den Zugang für uns zu schaffen."
"Ich werde die Zeit nutzen um mit dem Orden Kontakt aufzunehmen und unser kommen anzukündigen." versicherte Marlena schlicht obwohl nun auch in ihr Neugier brodelte. Ihrer durchaus aufgefallen, dass Marantera gegenüber Atalet Worte gewählt hatte die heiligen Schriften der Zwerge zwar nicht eindeutig bestätigten aber sie auch nicht völlig widerlegt. Sie entschied sich die vermeintliche Göttin zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf dieses Thema anzusprechen. Nun würde es die hoffentlich nicht überfordern. Marlene entschied sich jedoch dies erst zu tun, wenn Atalet es nicht mehr hören konnte. Der Glaube der Zwerge war tief verwurzelt und es konnte unabsehbarer Konsequenzen haben wenn er in seinen Grundfesten erschüttert würde.
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Eragon Buch 7 - Im Wandel der Zeiten
FanficEragons Tochter bricht auf um die wundersame Welt von Alagaesia zu erkunden. Diese Geschichte Gehört nicht mir. Sie Gehört dem Account Traeumer von FF.de. Ich habe die Erlaubniss diese Geschichte, in seinem Namen, hier auf Wattpad zu Veröffentliche...