Kampf und Tod

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Kaum trafen wir auf die Orks, schaltete ich komplett ab. Für mich gab es nur noch ducken, zuschlagen, ausweichen, köpfen, drehen, stechen. Immer weiter ging der Kampf und irgendwann hatte ich dir Zwerge völlig aus den Augen verloren.

Da flog mit einem Mal Smaug mit einem Ohren betäubenden Brüllen aus dem Erebor und stürzte sich auf die Orks. Ich jubelte ihm zu, doch dann kam plötzlich ein schwarzer Pfeil angeflogen und im nächsten Moment war Smaug verschwunden! "Nein!", schrie ich, doch er kam nicht zurück.

"Talia!", wurde ich mit einem Mal gerufen. Neben mir stand Fili auf einem... Steinbock?! "Komm." Er bot mir seine Hand an und zog mich hinter sich auf das Tier, dass sofort los stürmte. Ich klammerte mich fest an ihn, legte meinen Kopf an seinen Rücken und schluchzte leise.

Wir kamen irgendwann an einer großen Eisfläche an und meine Tränen versiegten. Es war der riesige Fluss, der im Sommer immer sehr laut rauschte. Drumherum waren Ruinen. "Talia, was machst du hier?", fragte mein Vater. "Hier ist es sicherer als da unten.", entgegnete ich. "Wo ist er? Er muss hier sein!", meinte Thorin. "Wer?", fragte ich. "Azog.", knurrte Thorin. "Wer?", fragte ich erneut. "Er will mich und meine Neffen töten. Aber ich werde ihn zuerst töten. Fili, nimm deinen Bruder und Talia mit. Durchsucht die Ruinen auf der anderen Seite. Wenn ihr etwas entdeckt, kommt ihr zurück. Greift nicht an.", befahl Thorin. Da hörten wir Gekreische. "Orksöldner. Nicht mehr als 100.", meinte mein Vater. "Die erledigen wir schon. Geht!", meinte Thorin und sogleich nahm Fili meine Hand und zog mich hinter sich her über das Eis. Kili folgte uns.

Durch den leichten Nebel, der über dem Eis hing, war die Stimmung und die Stille noch gruseliger, als sie eh schon war. Fili ließ die ganze Zeit über meine Hand nicht los, auch nicht, als wir in der Ruine waren und uns durch die Gänge schlichen.

Mit einem Mal hörten wir etwas. Kili wollte schon los stürmen, doch Fili hielt ihn zurück. "Geht ihr da lang. Ich gehe dort lang.", meinte er. "Nein!", meinte ich. Fili sah mich an und küsste mich dann kurz. "Ich liebe dich.", meinte er. "Ich dich auch." "Keine Sorge Bruder, ich pass gut auf deine Geliebte auf.", schmunzelte Kili und zog mich neben sich den Gang entlang.

Mit einem Mal hörten wir Trommeln oben im Gang. Aber dort war doch Fili! Kili und ich schauten aus einer Niesche nach oben und was ich dort sah, ließ sich mein Herz zusammen ziehen. Dort war ein bleicher Ork - vermutlich Azog - und er hielt Fili in die Höhe. "Nein!", flüsterte ich und rannte los. Ich hörte noch Kili meinen Namen schreien, doch ich rannte immer weiter.

Im Rennen zog ich mein Schwert und tötete die ersten Orks. Oben bei Fili schrie ich einmal Azog zu und schon hatte ich seine Aufmerksamkeit. "Talia lauf!", rief Fili doch ich dachte gar nicht daran. "Lass ihn los!", rief ich und Azog ließ ihn tatsächlich fallen, doch leider genau über dem Abgrund. "Nein!", schrie ich und wurde augenblicklich wütend! Ich griff Azog an, doch dieser parierte und holte dann aus. Er schlug mir mit seiner Faust in den Magen und ich wurde ebenfalls aus den Ruinen geschleudert.

Doch anders als erwartet kam ich nicht auf dem harten Boden auf, sondern wurde von zwei starken Armen aufgefangen. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich Fili! Unversehrt! "Fili!", rief ich überglücklich und schlang meine Arme um ihn. "Aber wie?", fragte ich. "Kili hat mich gefangen. Na, siehst du. Ich bin nicht gestorben.", meinte er und ließ mich runter. "Wo ist Kili eigentlich?", fragte ich und sah mich um. "Keine Ahnung. Wir suchen ihn.", meinte Fili, nahm meine Hand und zog mich unter sich her.

Da hörten wir mit einem Mal einen Schrei, der aber nicht von Kili, sondern von einer Frau kommen musste. Wir rannten schneller und kamen bei einer Elbin an und Kili. Die beiden kämpften gegen einen so großen und hässlichen Ork, wie ich ihn nich nie gesehen hatte. Fili zog sofort sein Schwert und half seinem Bruder. Da packte der Ork plötzlich die Elbin und tötete sie mit seinem Hammerspeerding. "Tauriel!", schrie Kili und brach zusammen. Doch der Ork war abgelenkt und ich ergriff die Chance und warf einen Dolch direkt in dessen Kopf. Fili köpfte ihn unnötigerweise und so war dieser Abschaum auch endlich besiegt. "Fili bleib bei Kili. Ich gehe Thorin suchen.", meinte ich und rannte los. Ich hörte noch ein "Pass auf dich auf." dann war ich um die nächste Ecke verschwunden.

Ich rannte wieder auf die Eisfläche und da sah ich Thorin und über ihm gebeugt saß Azog! Ihre Schwerter waren in einander verkeilt. Sofort rannte ich los und zog mein Schwert. "Azog!", schrie ich und warf mich auf ihn, sodass Thorin wieder frei war. Doch leider stand ich jetzt Azog gegenüber und dieser zögerte keine Sekunde mich anzugreifen.

Er hatte so viel Kraft, dass ich kaum standhalten konnte. Mit einem Mal holte er mit seiner Hand aus und warf mich über das Eis. Kurz tanzten schwarze Punkte in meinem Sichtfeld, doch diese verschwanden schnell wieder. Doch diesen einen Moment nutze Azog und stürzte sich auf mich. Dieses Mal war es mein Schwert, dass sich in seinem verkeilte. Mit aller Kraft lehnte er sich auf das Schwert.

Da kam Thorin und stach auf Azog ein. Doch dessen Gesicht zierte nur ein Lächeln. Aber wieso? Da merkte ich es. Sein sowieso schon schweres Gewicht wurde noch schwerer und ich konnte nicht mehr standhalten!

Ein unglaublicher Schmerz durchzuckte mich, als sein Schwert durch meinen Körper stach, und ich schrie auf. Als Thorin dies bemerkte, zog er Azog schnell von mir runter. Das Schwert war jetzt draußen, doch es tat verdammt weh!

Ich atmete stoßweise und hatte Todesangst. Thorin kniete sich neben mich und sah ziemlich besorgt und panisch aus. "Talia?", kam es von jemandem. Fili! "Talia!", rief dieser erschrocken aus und ließ sich an meinem Kopf fallen. Diesen platzierte er auf seinem Schoß. "Hey.", meinte ich und musste husten. "Schsch. Es wird alles wieder gut. Ich liebe dich doch. Amralimé.", meinte er und ihm liefen Tränen die Wangen hinunter. Da setzte sich noch jemand neben mich. Es war mein Vater. Auch er schluchzte und nahm meine Hand. "Hallo Papa.", meinte ich mit einem leichten Lächeln. "Talia.", brachte dieser nur hervor. "Ich bin müde.", meinte ich und langsam schlossen sich meine Augen. "Nein Talia! Bleib wach! Bleib bei mir!", flehte Fili. Doch meine Augen schlossen sich unaufhörlich weiter. "Ich liebe sich auch Fili.", war das letzte, was ich flüstern konnte bevor mich die lange Dunkelheit einholte.

Drachenmädchen (Hobbit FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt