~ Chapter 9~

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Peter und ich hatten am Ende zwei Stunden bei Earnie's verbracht und, während wir unsere Pizza gegessen haben, viel geredet, über alles, was wir uns noch nicht erzählt hatten.
Jetzt saßen wir auf einer Brücke und blickten nach unten in den Fluss.
"Hast du je schonmal über den Tod nachgedacht?", fragte ich Peter neugierig.
"Gelegentlich. Du?"
"Jeden Tag... für mich ist das Leben wie ein Gefängnis, eine Schlinge, die sich immer enger um deinen Hals legt und immer fester drückt und der Tod ist eine Erlösung davon. Der Tod ist die Befreiung von all den Qualen. Natürlich denke ich über den Tod nach."
"Und wenn du jetzt hier alleine sitzen würdest, würdest du springen?"
"Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jetzt mal ehrlich, welche Gründe gibt es, die mich noch am Leben lassen würden?"
"Mich."
Es folgte eine Pause. Natürlich hatte er Recht, aber irgendwie auch nicht. Eines Tages würde er doch auch eine Freundin oder einen Freund finden und weggehen und dann wäre ich wieder alleine. Egal, wie sehr ich ihn auch mochte und er mich, er würde nicht ewig bleiben.
"Sollen wir zurück zum Auto? Mir ist ein wenig kalt."
"Klar!", antwortete ich. Mir war auch kalt und ich wollte nach Hause. Wir gingen zurück zu Peters Auto und stiegen ein.
"Scarlet?"
"Ja?"
"Egal was ist, ich bin immer für dich da, ok?"
"Ok."
Es folgte kurz Stille.
"Peter?"
"Ja?"
"Ich bin immer für dich da, egal was ist, ok?"
"Ok."
"Danke, dass es dich gibt!"
Wir fuhren los, über Landstraßen, die nur schwach beleuchtet waren, vorbei an riesigen, gelben Feldern.
"Das ist aber nicht der Weg zu mir nach Hause!", sagte ich verwundert.
"Ich weiß. Zuhause würdest du eh nicht lernen, dann kannst du auch bei mir schlafen." Ich lächelte und schaltete das Radio ein. Es lief "Girls/Girls/Boys" von Panic! At The Disco. Ich schloss die Augen, lehnte mich zurück und hörte Brandon Urie's Stimme zu.

ScarletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt