Mari gesellte sich zu Kuraiko und Laslow. "Hallo.", "Hi." Kuraiko lächelte. "Servus. Ich lass euch beide mal kurz allein, ich hab noch was zu erledigen." Laslow stand auf und machte sich auf die Suche nach Jacky. Nachdem sie ruhelos durch Orion spaziert war, um endlich einen klaren Gedanken fassen zu können, saß sie jetzt auf einer Parkbank nicht weit weg vom Pokémon-Center. Als Laslow sie fand, tat er so, als würde er einen Spaziergang machen und zufällig an ihr vorbei laufen. "Oh... Hey. Was machst du denn hier?", "Hallo... Es tut mir leid... Ich dachte, ein kleiner Spaziergang hilft mir, wieder normal zu denken." Sie sah auf. "Hm..." Er nickte. "Wir machen uns bald über Jaydens Kekse her, also... wäre schade, wenn du es verpasst." Er vergrub lässig die Hände in den Jackentaschen. "Alles klar bei dir?", "Natürlich..." Sie zwang sich dazu, den davor hängen gelassenen Kopf zu heben und tat alles, um sich nichts anmerken zu lassen. "Es ist alles in Ordnung.", "Okay... na dann. Freut mich." Er zuckte lächelnd mit den Schultern und wollte weitergehen. "...Hey. Laslow." Sie stand plötzlich überstürzt auf und hielt ihn zurück. "Hm?" Er sah zu ihr. "Was hast du denn plötzlich?", "Ich..." Unsicher über das, was sie überhaupt machte, rang sie mit den Händen. "Danke, dass du zu mir gekommen bist... Ich wäre wohl länger alleine geblieben.", "Heh... Das ist kein Thema. Echt." Er winkte nur ab. Jacky musste lächeln, diesmal ohne Zwang. Dankbar lief sie zu ihm. "Für mich schon.", "Du bedankst dich aber auch für Nichtigkeiten, oder?", "Oh, tu ich das?" fragte sie verlegen. "Das ist mir nie aufgefallen...", "Pfft..." Er legte ihr eine Hand auf den Kopf. "Ach, das ist nicht so schlimm, Prinzessin.", "Haha..." Sie senkte kichernd den Kopf und griff dann nach seiner Hand. "Jeder hat seine Makel, denke ich.", "Iwo." Er winkte ab. "Kommst du? Ich will mich lieber nicht zu lange hier draußen aufhalten. Nachher laufe ich meinem Vater nochmal über den Weg und ich will ihn nicht wieder vor dir zum Schneckmag machen.", "Na gut... Gehen wir." Jacky nickte und hielt dabei immer noch seine Hand fest. Er lächelte nur und ging mit ihr zurück.
Mari hatte unterdessen die Kekse aus der Küche geholt und saß zusammen mit Kuraiko an einem der Tische. Sie warteten auf die anderen. "Gerade noch rechtzeitig!" Ohne einen Krümel Mehl am Körper sprang Jayden die Treppen hinab und blieb vor dem Tisch stehen. "Ihr habt gewartet?", "Aber selbstverständlich. Ich halte meine Versprechen." Mari schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln. "Oder hast du daran gezweifelt?", "Kein bisschen." Er setzte sich zu den Mädchen. "Ich hoffe es. Und ich hoffe, das war dir eine Lehre. Sonst muss ich das nächste Mal zu noch gemeineren Methoden greifen, wie... dich auf Süßkram-Entzug setzen. Zum Beispiel.", "Das würdest du dich nicht trauen.", "Warum?", "Das weißt du ganz genau." Seine Stimme war leiser geworden. Eine verspielte Warnung hatte sich in seinen Ton geschlichen. "Im Moment hast du vielleicht die Fäden in der Hand, aber vielleicht ändert sich das.", "Das wagst du nicht." Maris Stimme war bedrohlich leise geworden, als sie den Verdacht hatte, dass er auf ihre Käfer-Phobie anspielte. "Wenn du das denkst, kennst du mich nicht gut genug." Er setzte ein Grinsen auf. "Was auch immer du vorhast- Trau dich bloß nicht", knurrte sie. "Was würdest du tun, wenn ich mich traue?" konterte er, legte neugierig eine Hand an ihr Kinn und hob es etwas an. "Das willst du nicht wissen", zischte sie. "Ich würd's lassen, sonst verwandle ich mich wirklich noch in einen zynischen Teufel und dann kannst du was erleben.", "Bist du nicht jetzt schon einer?", "Noch nicht. Ein fieser Dämon vielleicht. Aber vom Teufel bin ich noch ein Stückchen entfernt.", "Ich kann schneller diesen Teufel in dir vertreiben, als du dir vorstellen kannst." Lachend zog er die Hand zurück. "Ich glaube, du unterschätzt mich." Mari musterte ihn finster. "Und ich kann schneller herausfinden, was du vorhast, als dir lieb ist. Pass auf, sonst sind deine Gedanken bald nicht mehr vertraulich.", "Das will ich sehen." Er lehnte sich zurück und zwinkerte ihr schelmisch zu. "Ich warne dich kein zweites Mal", drohte sie. Dann wandte sie sich ab, als Laslow mit Jacky rein kam. "Ich hoffe, wir stören nicht?" kicherte Jacky. "Nein", antwortete Mari. "Wir sind fertig damit, uns Dinge anzudrohen.", "Vorerst", fügte Jayden gelassen hinzu. "Ganz genau." Mari nickte. "So. Dann lasst das große Keksknabbern beginnen!" verkündete Kuraiko. "Hat auch lange genug gedauert", nuschelte Jayden und hatte bereits einen Keks im Mund, bevor die anderen zugreifen konnten. Mari schüttelte nur den Kopf und griff ebenfalls nach einem der Kekse. "Geduld hast du scheinbar keine.", "Ich kann geduldig sein, wenn ich will!", "Wenn's um Süßkram geht ganz offensichtlich nicht." Sie knabberte an ihrem Keks. "Oh...", "Hm?" Jacky hielt noch ihren ersten Keks in der Hand. "Was ist los?", "... die sind sogar noch besser als damals", musste Jacky zugeben. "Fantastisch!", "Vielleicht sollte ich mein Trainerdasein aufgeben und mich bei der nächsten Küche anbieten", witzelte Jayden neben ihr und wischte sich die Krümel von seinem Mund. "Das glaubst du doch wohl selber nicht, dass das eine Option für dich ist." Mari lachte und griff nach dem nächsten Keks. Auch Kuraiko hatte sich mittlerweile dran bedient. "Mari hat recht. Meinen Respekt, Rotschopf.", "Danke. Das heißt, ich konnte mich wohl nochmal retten, hm?" Jayden drückte Mari leicht den Ellbogen in die Seite. "Pfft!" Sie schob seinen Ellenbogen weg. "Du bist der Held des Tages, Jayden." Er lachte leise und legte den Kopf schief. Laslow hatte mittlerweile den dritten Keks am Wickel. "Hmh... Die sind echt nicht schlecht...", "Hey, vielleicht sollte ich mir das Rezept mal von dir ausleihen!" Kuraiko lachte auf. "Das Rezept? Uh... Klar..." Jayden nickte ihr zu. "Ich bin nur nicht so sicher, ob dir das was bringt." Sie winkte ab. "Das war bloß ein Witz. Wahrscheinlich hast du nicht mal eins. Aber das ist gut so, dann wissen wir ja, wer demnächst öfter in die Küche gejagt wird." Mari und Laslow mussten gleichermaßen auflachen. Jayden blickte Kuraiko an, sagte aber nichts.
Sie mampften die Kekse auf, bis nur noch ein einziger übrig war. Wilde Blicke wurden zwischen Kuraiko und Mari gewechselt. "Okay, das ist meiner", sagte Mari und wollte danach greifen, aber Kuraiko schlug ihre Hand weg. "Ah ah! Du hattest schon so viele! Der ist für mich.", "Vergiss es!" Mari zog den Korb zu sich. "Der gehört mir.", "Oh, nein!" fauchte Kuraiko und griff auch nach dem Korb, um dagegen zu halten. "Auf gar keinen Fall!" Zwischen dem Geplänkel seufzte Jacky nur mit einem verständnislosen Lächeln und ergriff dann unerwartet die Initiative. Nur ein Augenblick verging und der umkämpfte Keks lag in ihrer Hand. "HEY!!!" kreischte Mari empört. "Ihr alle wollt einen Keks. Na gut." Konsequent brach Jacky das Gebäck auf und verteile kleine Ecken an jeden am Tisch. Am Ende hatte jeder die gleiche Menge vor sich. "Sie waren wirklich lecker." Kichernd aß sie ihren Teil und sah in die Runde. "Oder nicht?", "... Auf die Idee ist keiner gekommen..." murmelte Kuraiko und Mari machte sich gierig über ihren Haufen her. "Sowas von!", "Manchmal verhaltet ihr euch wie kleine Kinder", tadelte Jacky mit verschränkten Händen. "Na und?!" Beleidigt verschränkte Mari die Arme. "Was ist dagegen zu sagen?" Laslow musste aufpassen, nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Auch Jacky musste sich das Lachen verkneifen und hielt sich eine Hand vor den Mund. "Nichts, nichts... Tut mir leid.", "Und ich wollt schon sagen." Mari strich sich die schwarzen Haare zurück. "So... Danke für die Kekse, Jayden. Das war wirklich reizend von dir.", "Immer wieder gerne~" trällerte er mit beiden Händen an seinem Hinterkopf. "...Vielleicht ohne Todesangst beim nächsten Mal.", "Wieso Todesangst?" Mari lächelte zuckersüß zu ihm rüber. "Ich weiß gar nicht, wovon du redest.", "Uh..." Sein Blick wich zur Seite. "Du hast doch wohl keine Angst vor mir, oder?" Ihr Lächeln wurde noch breiter. "Ich würde niemals auf die Idee kommen, dich zu töten.
Während sich Jayden erfolglos herauszureden versuchte, beobachtete Jacky die beiden amüsiert. "Wer hätte gedacht, dass sie so eine Seite hat.", "Meinst du Mari?" fragte Laslow. "Mhmh. Ich hatte oft Angst, dass das, was wir zusammen erlebt haben, Mari negativ verändern würde... Sie hatte davor noch nie einen so guten Draht zu Jungs, weißt du? Sie so zu sehen, ist neu für mich.", "Wieso nicht?" Laslow zog die Augenbrauen hoch. Sie sah zu ihm und wollte antworten, schüttelte dann aber zögerlich den Kopf und wich aus. "Das ist eine lange Geschichte... Mari will bestimmt nicht, dass ich davon erzähle... Tut mir leid.", "Schon okay." Er winkte ab. "Manchmal könnte man denken, die beiden wären Seelenverwandte. Mari und Jayden.", "Findest du?", "Finde ich. Sie verstehen sich wirklich gut.", "Mhm." Jacky stimmte ihm zu und lächelte in sich gekehrt. "Das stimmt... Ich freue mich für sie.", "Worüber redet ihr?" fragte Mari. "Ah... Nichts besonderes!" Jacky winkte lachend ab. "Stimmt's, Laslow?", "Richtig. Wir haben nur über Arceus und die Welt geredet. Nichts Interessantes." Kuraiko neben ihm schüttelte nur grinsend den Kopf. "Ah. Na dann." Mari nickte. Jayden musterte Jacky und Laslow. Sein Blick schrie beinahe schon „Das glaubt ihr doch selbst nicht". Er seufzte nur und schloss kurz seine Augen, bevor er aufstand und den leeren Keksteller mit in die Küche nahm.
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Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)
Fanfiction"Wenn Kalani etwas weiß, was auch immer es ist... Ich frage mich, was es sein könnte. Als Lehrer muss er doch auch als Hilfsperson für die Schüler herhalten, wenn sie persönliche Probleme haben. Das hat Cheren bei uns in der Schule doch auch immer g...