Kapitel 13 - Hinata

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Gerade verlor ich die Hoffnung, da fiel mir ein, dass ich Sugawara die Adresse ja geschickt hatte. "Tobio! Ich hab vorhin Suga die Adresse geschickt! Vielleicht kommen sie, um uns zu holen!", meinte ich voller Freude. Seine Augen glitzerten erfreut auf. Somit setzten wir uns auf einen Stein, um zu warten. Keine Uhr weit und breit. Gelangweilt summte ich erst eine Melodie. Auch ihm war langweilig, das sah wohl jeder Blinde. So strich ich einmalig durch sein weiches Haar. Vorsichtig begannen wir uns zu küssen, was sich jedoch nach einigen Minuten vertiefte. Seine Hände waren auf meiner nackten Haut, während ich meine Finger in seinem zerzausten, noch immer nassen Haaren verhakt hatte.

"Da seid ihr ja!", unterbrach uns die Stimme des Vize-Kapitäns, "Alle warten schon, also kommt!" "Entschuldige unsere Dummheit", sprachen ich und mein Versprochener aus einem Mund. "Halb so wild! Ich musste nur den Standpunkt finden! Erst hatte ich Angst das ihr.. na ja... ihr wisst schon.." Eine bedrückende Stille herrschte. Also war Sugawara die letzten Tage einfach nur besorgt. Deswegen sollten wir nicht raus. "Wir wollen kämpfen!", kam es von Kageyama. Im selben Moment umarmte ich den Silberhaarigen einfach. Sanft lächelte er. Seine Hand strich durch unser Haar. Er war eben mit Leib und Seele die Mutter des Teams. Fröhlich folgten wir ihm, um am Bus erstmal von Ukai angeschrien zu werden. Darauf folgte dann noch eine knappe Standpauke des Captains. Da wir sowieso schon spät dran waren, bekamen wir noch eine ganze Stunde Zeit, in der unsere Fahrer schliefen.

In Windeseile packten wir unsere Sachen zusammen, um schließlich Kenma, Kuroo, Lev und Bokuto aufzusuchen. Diese saßen -erstaunlicherweise- auf der Wiese, um sich zu unterhalten. „Chibi-Chan!", rief der Halbrusse sogleich erfreut. Die gesamte Truppe drehte sich zu uns, worauf Kenma recht glücklich aussah. Wir setzten uns zu ihnen in das weiche Gras, worauf Kage sogleich seine Arme um meinen Körper schlang. „Ihr seid total süß", meinte die kleinste der drei Katzen, allerdings in nahezu derselben Stimmlage wie immer. Mir fiel sofort auf, dass in Kuroos Augen etwas aufblitzte, was mir nicht so recht gefiel. War es Eifersucht? Oder doch eher Trauer? Verwirrt runzelte ich die Stirn. Nein.. es war Liebe. Er war eindeutig in Kenma verliebt. Ich musste bei dem Gedanken lächeln, denn dann würde Kenma endlich das bekommen, was er wollte. „Über was freust du dich denn so, Shoyo?", fragte Bokuto mit einem breiten Grinsen. Der hatte das doch bestimmt auch mitbekommen immerhin war Kuroo einer seiner besten Freunde. „Nur über eine Tatsache", lachte ich, während Tobios kalte Hände meine Haut berührten. Bokuto und Lev begannen zu lachen, worauf die andern beiden erröteten. „Ihr seid so süß zusammen!", grinste die Eule in die Richtung des Schwarzhaarigen. Dieser zeigte ihm nun den Mittelfinger, zog allerdings im selben Moment den Kleineren an sich, um ihn zu küssen. Verlangend hingen sie aneinander, was auch Kageyama immer näher an mich rücken ließ. "Diese Nacht", nuschelte ich in sein Ohr, worauf er anfing siegessicher zu grinsen. So einfach würde ich es ihm heute nicht machen. Auch ich hatte eine gewisse Dominanz und diese würde heute das erste Mal hervorstechen.

Mittlerweile saßen wir alle in der Kantine, um noch ein letztes Mal was zu essen. Bokuto war laut wie immer, weshalb Akaashi versuchte ihn irgendwie ruhiger zu stimmen. Bei uns saß Kenma und mit diesem auch Kuroo. Yaku tigerte die ganze Zeit wie eine Katzenmutter umher, was Daichi ihm nach seiner Mahlzeit gleichtat. Tobios Hand ruhte auf meinem Oberschenkel, weswegen ich meine Hand nun auf die seine legte. „Wir sollten uns nochmal die Bilder während der Fahrt ansehen", grinste ich leise zu ihm hinüber, weshalb er knapp nickte. Zügig aßen wir alle, nur um nun darauf zu warten, dass Ukai endlich wiederkam und uns mitteilte, dass wir nun gehen. „Hoffentlich gibt es bald wieder ein Trainingsspiel", meinte Kenma gedankenverloren, „Es ist immer wieder angenehm mit Karasuno." Tagträumend nickte ich. Er hatte recht. Es machte unfassbar Spaß, mit den Teams hier in Tokyo zu trainieren, aber dennoch hatten wir alle Familie und Freunde zu Hause. „Kommt doch das nächste Mal zu uns, an die Karasuno", schlug ich vor, als wäre es total einfach. „Warum eigentlich nicht? Nächstes Jahr lässt sich das bestimmt einrichten." „Hey! Ich will aber auch mit", mischte Kuroo sich ein, welcher dort dann schon seinen Abschluss hätte. "Du kannst doch trotzdem kommen", meinte Kenma seelenruhig, "Immerhin hast du gerade wegen deines Abschlusses eine gewisse Freiheit." Fasziniert sah ich den Spieler an. Wie Recht er doch hatte. Ukais Stimme ertönte lautstark, weswegen ich etwas zusammenzuckte. "Man sieht sich!", grinste ich, während ich aufstand.

Aufgereiht standen wir uns gegenüber, nur um darauffolgend die gewohnte Verabschiedung durchzuführen. Die Nummern der anderen Teams hatten wir schon längst, da es eine riesige Gruppe gab. In diese wurden meist Bilder von lustigen Ereignissen geschickt. Als ich gerade einen Blick in diese warf, stellte ich ein Bild von Kuroo und Kenma fest. Es war der Moment wo sie sich leidenschaftlich küssten.

Eigentlich war das Ziel von Kags und mir, einen Zweierplatz zu ergattern, allerdings war dies nicht möglich. Somit saßen wir nun auf einem Vierer-platz neben Tanaka samt Nishinoya. Leises Gerede war trotz der Uhrzeit zu vernehmen. "Ach scheiß drauf!"; knurrte der Schwarzhaarige so laut, dass es vermutlich jeder gehört hatte. Im selben Moment legten sich seine Lippen auf die meinen. Ich konnte sein pures Verlangen spüren, weshalb ich leise, aber unkontrolliert aufkeuchte. Dass man uns anstarrte, während manche Bilder machten, war mir keineswegs bewusst. Es geriet mit der Zeit, mehr als nur außer Kontrolle. Mein Körper bewegte sich auf den seinen, während deren Mitten sanft aneinander rieben. Unsere Zungen tanzten wie wild. Sanft lösten wir uns, um uns kurzzeitig anzustarren. Langsam, aber auch etwas beschämt, ließ ich mich wieder neben ihm nieder. Er zückte sein Handy, weshalb ich auf den Bildschirm starrte. Eine Nachricht ploppte auf, weswegen er auf diese drückte, nur um in besagter Gruppe zu landen. Ein Bild wie ich auf seinem Schoß saß, zeigte sich uns. Beide Augenpaare geschlossen, während man vermutlich die Leidenschaft und Liebe recht gut erkennen konnte. Darunter stand nur: Wir können das auch ganz gut! Natürlich war Tanaka der Erschaffer dieser Nachricht. Unterschiedliche Nachrichten ploppten auf, aber es ging so schnell, dass ich Schwierigkeiten hatte es zu lesen.

Mine! [KageHina || Haikyuu!!] ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt