4. Chapter - To be loved and to be in love

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Inzwischen sind schon vier Monate vergangen, die Oberengel haben es noch nicht für nötig befunden, mich wieder "nach oben" zu holen, was mir ehrlich gesagt auch ziemlich gut passt, weil ich Harry ziemlich toll finde. Ok, ich hab mich ziemlich in ihn verliebt, aber toll finden hört sich nicht so ganz krass an.

Ich wollte es ihm schon längst sagen, wenn wir auf unserem Platz sitzen und uns über alles unterhalten. Ich wollte ihm schon längst sagen, dass ich es liebe, wenn er lacht und seine Grübchen immer tiefer werden. Wenn er sich durch seine Haare fährt und sie versucht wieder zu richten, obwohl er es gar nicht nötig hat. Ich liebe es auch, wenn er mir einfach nur in die Augen schaut und wir uns minutenlang nicht lösen können. Ich liebe es sogar, wenn er aufstößt und dann so süß rot wird, weil es ihm peinlich ist.

Ich weiß aber trotzdem nicht, wie ich damit umgehen soll, dass ich mich in einen Menschen verliebt habe. Denn eins ist sicher, wir können nicht zusammen sein, zumindest können wir das nicht mehr, wenn ich wieder gehen muss und das tut mir jetzt schon weh. Ehrlich gesagt, kann ich es mir gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn ich plötzlich gehen muss, mich nicht mal von ihm verabschieden kann, weil er es nicht verstehen wird und wir nie wieder zusammen auf unserem Spielplatz sitzen können und über alles und jeden lachen und reden können.

Ein Leben ohne ihn ist mittlerweile undenkbar und ich will mir nicht vorstellen, wie es ohne ihn sein wird.

Manchmal liege ich abends im Bett und weine, weil ich ihn verlieren werden.

Aber so weit ist es noch nicht und bis es so weit ist, werde ich jeden Tag zu unserem Spielplatz gehen und mit ihm reden und mich von Sekunde zu Sekunde mehr in ihn verlieben.

Wir haben grade Schule aus und darüber bin ich auch ziemlich froh, weil wir eine Doppelstunde Mathe hatten, in der ich fast ein viertes Weltmeer geweint hätte. Wofür gibt es Mathe? Mathe, geh bitte in die Ecke und denk darüber nach was du getan hast.

Jedenfalls sitze ich grade, so wie immer, auf der Couch und warte bis Siggi und Eddie, für den ich jetzt einen tollen Spitznamen habe, das Essen gekocht haben. Hausaufgaben mache ich später oder so. Wer weiß? Vielleicht mache ich sie auch gar nicht. Vielleicht frisst sie auch mein Hund. Moment, ich habe keinen Hund. Dann halt mein Goldfisch. Klingt doch sehr realistisch.

Heute gibt es... also heute gibt es, ähm... ich weiß es nicht. Es sieht ein bisschen nach Erbsensuppe aus.

"Sieglinde, was ist das?" frage ich bemüht höflich und lächle sie verkrampft an. Das sieht bestimmt so aus, als läge meine letzte Botoxbehandlung nur wenige Minuten zurück.

"Ach, schön, dass du fragst", schmunzelt sie "das ist Erdbeerenliebeszauber."

Ich verziehe mein Gesicht und frage mich, was da wohl reingekippt wurde, damit es grün wurde. Es ist grün. Grün.

"Haha, achso. Du hast recht. Dass ich das nicht direkt gemerkt habe." lache ich ungläubig und bekomme sogleich eine große Schöpfkelle "Erdbeerliebeszauber" auf den Teller geklatscht, was übrigens aussieht, als würde es gleich aufstehen und weglaufen. Sie kann doch eigentlich so gut kochen, was ist passiert?

Ich habe dann schließlich beschlossen die Luft anzuhalten, es einfach ganz schnell runterzuwürgen und auf die Frage ob es geschmeckt hat "sehr gut" zu antworten. Alles habe ich relativ gut ausgeführt, auch wenn ich am Ende wahrscheinlich genauso grün wie mein Essen war.

Direkt danach habe ich mich auf den Weg zum Spielplatz gemacht und jetzt sitze ich hier und warte auf Harry. Mein Herz schlägt immer so schnell, wenn ich hier sitze und auf ihn warte. Als würden kleine Kobolde den irischen Volkstanz in mir vorführen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 04, 2014 ⏰

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