Freiheit

*1*

Severus Sicht:

Eben hatte ich eine Nachricht von Albus erhalten: ,,Lieber Severus, ich bitte dich auf ein kurzes Wort in mein Büro. Es geht um Harry."
Potter.. Potter.. immer nur Potter! Was hatte er denn nun schon wieder angestellt?

Ich warf den Zettel in den Papierkorb und machte mich auf den Weg zum Büro des Schulleiters. Nachdem ich das Passwort (,,Zitronensorbet") gesprochen hatte, trat ich ein und sah Albus mit einer Tasse Tee an seinem Schreibtisch sitzen.

,,Setz dich, Severus." Er lächelte mich leicht an und schob mir eine Tasse Tee hin.
,,Was hat Potter dieses Mal angestellt?" Es war deutlich zu hören, dass ich genervt war, aber ich hab mir einen Ruck und setzte mich.

,,Harry", Albus betonte Potters Vornamen, "hat seit dem Tod seines Paten Sirius Black kein einziges Wort gesprochen"

,,Was habe ich damit zu tun, Albus?"

,,Minerva, Miss Granger, Mister Weasley und meine Wenigkeit haben schon etliche Male versucht ihn zum Reden zu bewegen, aber es ist kein einziges Wort aus ihm heraus zu kriegen. Wir machen uns Sorgen, Severus."

Ich wiederholte meine Frage: ,,Was habe ich damit zu tun?"

Albus seufzte und fing erneut an zu reden: ,, Ich habe gehofft, du kriegst ihn zum Reden."
,, Ich? Wieso sollte Potter ausgerechnet mit mir reden? Wenn er nicht mit seinen besten Freunden redet, dann redet er auch nicht mit der ,,alten Fledermaus"

Albus erhob sich aus seinem Sessel und beachtete den ,,Kosenamen" nicht, den mir die Schüler der Häuser Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff hinter meinem Rücken gaben. Wenigstens auf meine Slytherins war verlass, sie respektierten mich von Anfang an.

,,Du weißt, Severus, Harry ist die Art von Mensch die sich schnell angegriffen fühlt und schnell die Beherrschung verliert. Ich habe gehofft, du könntest ihn ein wenig provozieren. Da er eh nicht besonders gut auf dich zu sprechen ist, kriegst du ihn sicher zum Reden." Albus lief das Büro auf und ab und würdigte mich keines Blickes. Es war klar, dass ich wieder die hässlichen Aufgaben übernehmen musste.. sollte es Potter wirklich nicht gut gehen, hilft Provokation sicher auch nicht sehr viel..

,,Wie du meinst, Albus. Einen Versuch ist es wert, aber ich kann für nichts garantieren." Ich erhob mich verließ das Büro, solch eine seltsame Konversation wollte ich nicht weiterführen. Dennoch wollte ich meine Aufgabe ernst nehmen und so machte ich mich auf um Potter zu suchen.

Ich lief zum Gryffindor Gemeinschaftsraum und sprach das Passwort, welches ich vorher noch von Albus erfahren habe. Vereinzelte Schüler saßen an den Tischen, einige machten Hausaufgaben, doch Potter war nicht dabei.
Offenbar hatten die Schüler mich nun bemerkt, da sie aufgeregt tuschelten und mich anstarrten.

Einzig und allein Hermine Granger reagierte vernünftig und respektvoll auf mein plötzliches Erscheinen: ,,Professor Snape, kann ich ihnen behilflich sein? Sind sie auf der Suche nach jemandem?"
,, Potter" meine Antwort war knapp, dennoch ausreichend, denn mehr musste ich nicht sagen.
,,Ich habe Harry seid dem Mittagessen nicht mehr gesehen, Sir. Er meinte, er möchte seine Ruhe haben. Ich denke er ist am See."
,,Vielen Dank, Miss Granger." Mit diesen Worten verließ ich den Raum und fand Potter etwa 7 Minuten später am See sitzen. Miss Granger hatte Recht gehabt.

Harrys Sicht:

Plötzlich würde ich aus meinen Gedanken gerissen.
,,Potter, kommen sie mit, ich muss mit ihnen reden." Snape stand hinter mir und schaute mich wie immer mit seinem ,,ich hasse harry-pardon ich meine natürlich Potter"-Blick an.
Als ich nicht antwortete fing er erneut an zu reden: ,,Schön, wenn sie nicht reden wollen, dann tun sie das eben nicht. Typisch James Potter, arrogant und ignorant... Pff"
Snape machte auf dem Absatz kehrt und ich stand wütend auf.

Snape's Sicht:

Plötzlich fing Potter an mich anzuschreien. Ich hatte es wirklich geschafft. Harry Potter redete wieder.
,,MEIN VATER WAR EIN GROẞER MANN!" Potter trat nah an mich heran. ,,Ihr Vater war ein verwöhnter, arroganter Idiot und sie sind sind nicht besser-" ,,Halten sie die klappe!", Wurde ich frech von Potter unterbrochen, "sie wissen gar nichts über mich oder über meinen Vater und ich werde ganz sicher nicht verwöhnt! Eher würde Voldemort persönlich kommen, mich umarmen und mir sagen dass er seinen Plan, mich zu töten aufgeben würde, weil er seine Karriere als Bäcker fortführen möchte!" Er rannte an mir vorbei zum Schloss und ich meine, Tränen in seinen Augen gesehen zu haben. Trotzdem musste ich wegen dem Vergleich mit dem dunklem Lord schmunzeln. Nach einer Weile in der ich schweigend am See gesessen habe ging ich kopfschüttelnd ins Schloss zurück.