Kapitel 57

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"Dieser verdammte..", fing Marco an, stützte sich auf und lief aus dem Wohnzimmer. "Marco, warte, was hast du vor?", rief ich ihm hinterher, strich Dylen kurz über den Kopf, stand auf und lief ihm hinterer. Er zog seine Jacke an und nahm seine Autoschlüssel. "Marco, nein was machst du, bitte bleib hier!", sagte ich verzweifelt und hielt ihm am Arm fest. "Nein!", schrie er und zog seinen Arm weg und verschwand durch die Eingangstür.

Ich ging wieder zurück zu Dylen, nahm ihn mit ins Schlafzimmer und zog mir etwas an. Hoffentlich stellt er nix schlimmes an.

** Marco's Sicht **

Das ist mein bester freund, er hat einfach meine Freundin küssen, wenn ich nicht da bin, sowas dummes.

Ich musste aufpassen das ich nicht bei rot über die Ampel fuhr oder irgendetwas oder jemanden anfuhr. Nach einer halben Stunde kam ich am Elternhaus von Mario an, fuhr in die Einfahrt, stieg aus und klingelte stürmisch.

"Hallo Marco, was .. ?", fragte Mario's Mutter, aber sie kam nicht weiter, weil ich an ihr vorbei stürmte. "Du .. du verdammter Kerl!", rief ich, als ich Mario im Wohnzimmer auf traf und sein Bruder und sein Dad da saßen. "Was geht den mit dir Bro?", lachte Mario lässig. "Du lachst darüber? Ist es also schön, die Verlobte des besten Freundes zu küssen?!", schrie ich mit finstern Blick. "Was hab ich, was hat dir deine 'Verlobte' den erzählt? Ich weis nicht mehr, was gestern war, wenn ich ehrlich bin. Aber he, lass uns das nicht hier vor meiner Familie klären, okay?", schlug er vor und zeigte auf die Tür. Ich lief vor und wir gingen in die Küche, er schloss die Tür hinter sich und schaute mich etwas traurig an.

"Du hast Sina angefangen zu küssen und wolltest mehr, Gott sei dank hat sich ihr Verstand wieder eingeschaltet, bevor es zu spät war!", schrie ich nun wieder vor lauter Wut. "Oh nein, Marco, man verdammt, das tut mir so unendlich leid, das wollt ich wirklich nicht!", sagte und wuschte seine Haare durch.

Wie sollte ich reagieren? Alkohol, immer dieser Alkohol. Ich habe auch schon mehr mal's diesen Fehler gemacht und bin weiter gegangen als sie.

"Ich weis nicht..", fing ich an zu stottern. Ich lief an ihm vorbei wunk noch kurz seiner Familie im Wohnzimmer und fuhr wieder los. "Verdammt.", ich hämmerte gegen mein Lenkrad. Es war nun schon fast Nachmittag und wusste nicht, ob ich nach hause sollte oder nicht. Soll ich einfach sagen "Ja ist schon okay, ich habe das auch gemacht." oder soll ich noch etwas schmollen?

Ich fuhr nun etwas durch die Stadt und beschloss danach heim zu fahren. Ich drehte das Radio laut und sang eine Weile mit, um mich abzulenken.

** Sina's Sicht **

Ich saß ungeduldig auf auf der Couch und versuchte Dylen zu beruhigen, der schon seit einer halben Ewigkeit schreite. Ich hörte die Tür ins Schloss fallen und lief etwas schnell Richtung Flur.

"Ich.. es.. wo warst du?", kam nur aus mir heraus und versuchte das schreien zu übertrumpfen. "Gib mal her..", er nahm Dylen und wippte ihn etwas, bis er aufhörte zu schreihen, "Ich war bei Mario.." "U.. und?" "Er wusste nix mehr und es tut ihm leid. Ich weis nicht, ob ich ihm verzeihen kann.." "Und was ist mit uns?", fragte ich mit einer traurigen Stimme und schaute ihn erwartungsvoll an. "Ich liebe dich. Ich habe auch diese Fehler gemacht und wir sind immer wieder zueinander gekommen und Dylen, unser Sohn brauch uns beide, wie wir ihn brauchen."

Mir lief eine Tränen über's Gesicht, ob vor Wut auf mich oder weil er es verzeihen konnte, weis ich nicht. Ich nahm ihn fest in den Arm und Dylen quitschte lachend los. Mir kam ein lächeln ins Gesicht.

Aber es würde noch etwas dauern, bis es wieder so ist, wie es vorher war, das merkte ich.

The Friend from my lost Brother *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt