• jacks pov •
Ich fletschte meine Zähne und schritt auf Lucian zu. ,,Du warst nie mein Bruder und wirst es auch nie sein, Verräter!", bellte ich laut und meine Worte hallten auf der totenstillen Lichtung wider.
Auch Nero verkrampfte sich innerlich vor Wut und Rachesucht.
Mein Bruder, der es nicht wert war, so genannt zu werden, lachte boshaft auf, sodass er eher wie ein psychisch erkrankter Werwolf klang.
Obwohl ... genau das war er eigentlich auch.
Seine Augen funkelten mit einer solchen Verrücktheit, dass meine Nackenhaare zu Berge standen. Er sagte nichts, ignorierte meine Worte einfach und starrte mich fest entschlossen an. Fest entschlossen, mich zu töten.,,Oh, Jacky ... das macht deine Situation nicht gerade besser." Lucian knurrte mit solcher Kraft und Lautstärke, dass ich kurz verunsichert stehen blieb und zusammenzuckte. Ich musste weiter. Und so setzte ich meinen Weg fort, bis uns nur noch zwei Meter trennten.
,,Letzte Worte, Hund?", bellte er hasserfüllt und ich antwortete: ,,Viel Spaß beim Sterben, Lu."
Schon ewig hatte ich ihn nicht mehr bei seinem Spitznamen genannt und es tat weh, ihn zu benutzten, auch, wenn ich ihn damit nur provozieren wollte.
Mein unwürdiges Familienmitglied konnte sich ein weiteres psychopathisches Grinsen nicht verkneifen. ,,Wie immer einen guten Spruch auf Lager, Jacky." Er betonte meinen Namen so, als würde er sich ihn gerade aus der Seele kotzen.
Ich schenkte der Aussage keinerlei Beachtung und setzte zum Sprung an. Lucian Shadow ging ebenfalls in Angriffsposition und wartete scheinbar nur darauf, dass ich als erstes angriff.Doch ehe ich auch nur reagieren konnte, drehte er sich um seine eigene Achse um 180° und preschte in voller Geschwindigkeit auf Ruby zu. Völlig verdattert stand ich wie erstarrt da, weil ich absolut nicht damit gerechnet hatte die wehrlose Wölfin anzugreifen. Er spielte nicht nach Regeln. Er machte seine eigenen.
Meine Augen weiteten sich vor Schock, als ich erkannte, dass Lucian nur noch wenige Meter von Rubys silberner Werwolfgestalt entfernt war. Ich wusste nicht, warum sie jetzt silbern war, aber ich konnte spüren und riechen, dass es wirklich Ruby war.
Ich löste mich aus meiner Schockstarre und sprintete meinem Bruder hinterher.
Wie konnte dieser Idiot es wagen, einen schutzlosen Werwolf anzugreifen?Meine Pfoten flogen nur so über die aufgeweichte Lichtung und ich näherte mich den beiden Wölfen mit jeder Sekunde, die verstrich.
Gerade, als ich auf Lucians Rücken springen und ihn so zu Fall bringen wollte, vernahm ich eine menschliche Gestalt in meinem Augenwinkel.
Nein, nein, nein, nein!
Ich wurde schneller, weil mein Bruder sich wieder von mir entfernt hatte.Doch was als nächstes geschah, hätte niemand verhindern können. Kein Mensch. Kein Werwolf. Ja wahrscheinlich nicht mal die Mondgöttin! Das Geschehen spielte sich vor meinen Augen wie in einem Film in Zeitlupe ab.
Lucian setzte zum Sprung an und war schon halb in der Luft, als er an den Hinterpfoten zurückgehalten wurde und mit einem ,,Knack" auf dem Boden landete. Sicher hatte er sich etwas gebrochen. Er vergrub den dünnen Körper unter seinen 70 Kilos, als er ächzend zu Boden ging. ,,Nein!", schrie ich panisch und rannte auf die dunkle Wolfgestalt zu. Ich schubste ihn von dem Blonden runter und betrachtete Aclatis. Seine Beine standen in merkwürdigen Winkeln ab und er atmete schwer. Ich wollte ihn irgendwie von hier fortziehen - er hägte niemals mitkommen sollen -, aber Lucian kam mir da zuvor, indem er seine scharfen Zähnen in die Kehle des Jugendlichen rammte.
Voller Zorn packte ich Lucian am Nacken, zog ihn von Aclatis weg und machte kurzen Prozess mit ihm. Adrenalin durchströmte mich, als mit einem ,,Knack" sein Genick brach und er leblos zu Boden sackte. Mein Herz schmerzte nicht. Er war nie mein Bruder. Ich starrte seine Leiche an, bis ich wieder an Rubys und Aclatis' Anwesenheit dachte.
Schnell kehrte ich zu Aclatis zurück. Blut sprudelte im Rhythmus seines Herschlages wie eine Fontäne aus der Wunde am Hals und aus seinem Mimdwinkel tropfte Blut. ,,Hey, Acla! Schhh . . . alles wird gut, okay? Ich werde dich retten und dann bekommst du so viel Süßigkeiten wie du willst, klar?", redete ich auf ihn ein.
Er hatte mir erzählt, dass er gerne mal etwas süßes essen würde.
Der Junge spuckte die blutrote Flüssigkeit aus, als er antwortete.
,,Geh...lass mich...sterben...rette Ru-Ruby...bitte..." Flehend sah er mich an. ,,Nein! Aclatis! Wir schaffen das zusammen, versprochen! Halte durch, bitte!", flehte ich, doch Aclatis' Augen drehten sich nach innen. Zuvor wisperte er: ,,Bitte..." Dann nahm seine Körpertemperatur ein wenig ab, er schloss die Augen und immer weniger Blut strömte aus der klaffenden Wunde an seiner Halsschlagader. Der metallische Blutheruch, ließ mich würgen.,,Nein! Aclatis! Bitte nicht! NEIN!" Verzweifelt verwandelte ich mich zurück und kniete vor dem Jungen nieder. Heiße, salzige Tränen rannten meine Wange runter, als ich laut und hilflos aufschluchzte.
Widerwillig löste ich mich von ihm und lief weinend zu Ruby. Der Herzschmerz war unerträglich und mein Kopf drohte zu platzen.Aclatis hatte recht, ich musste sie retten. Auch, wenn es sich anfühlte, als würde ich den unschuldigen Jungen hintergehen. Er war doch noch so jung gewesen. Warum musste er gehen? Er hatte sich für Ruby geopfert und dafür würde ich ihn für immer und ewig ehren und ihm bis in alle Ewigkeit danken.
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I'm sorry...
Rest In Peace, Aclatis♡
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Schmor in der Hölle, Lucian!
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Alpha Twins
Про оборотнейRuby und Robin Coleman sind Zwillinge; genauer gesagt Alpha Zwillinge. Die beiden Geschwister sind Werwölfe und Ruby sollte laut Wolfsgesetzt bald die neue Alpha werden. Doch sie galt als 'zu schwach', weshalb sie ausgestoßen wurde. Nun ist sie ein...