Denki Kaminari x Reader

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Ich spüre Sie immer noch,

seine warmen Lippen auf meinen.

Wie sie beide in einen innigen, liebevollen Kuss gezogen waren.

Mir wird auch immer in Erinnerung bleiben wie ich ihn kennengelernt habe.

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Frühling, die Jahreszeit in der sowohl Blumen, als auch die Liebe überall zu finden sind. Du wirst quasi umzingelt von guter Stimmung, glücklichen Paaren und einem riesigem Haufen Kitsch.

Eigentlich schön, zumindest wenn man jemanden hat mit dem man diese Zeit verbringen kann, ich hatte damals schon viel zeit mit Kaminari verbracht gehabt, wir hatten uns über einen Chat kennengelernt. Ich weiß es ist nicht Hollywood Klischee mäßig, aber ich hab irgendwann angefangen ihn echt zu mögen, er hat dann glücklicher Weise den ersten Schritt gemacht und gefragt ob wir uns nicht mal treffen könnten. So wie ich bin hab ich natürlich direkt überglücklich ja gesagt. Vor dem treffen haben meine Beine schrecklich gezittert und mir wurde schon schlecht von den ganzen Schmetterlingen, die sich ihr Nest anscheinend in meinem Bauch gebaut hatten und wild herum flatterten.

Meine Kleidung hat mich zum ersten mal verunsichert. Sonst ziehe ich mir einfach die Sachen an die mir als erstes in die Hände fallen, vorausgesetzt sie sind gewaschen. Mir ist noch genau im Gedächtnis geblieben das mein Outfit aus einem knie-langem türkiesem Kleid bestand, mit einem schwarzem Gürtel und einer dünnen Jacke und natürlich meinen Sneakern. Hohe Schuhe waren nie so meins gewesen, das erste mal als meine Mum mir welche aufgezwungen hat bin ich nach zwanzig Minuten so hart gefallen das ich wegen einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden musste, das war nicht gerade lustig.

Blondi war zu mir gekommen um mich abzuholen und damit wir letztendlich in den schönen Park, welcher so gut wie um die Ecke lag, gehen konnten. Der Park war von Ziegelsteinmauern umgeben. Innerhalb waren alle möglichen Blumen, gerade im Frühling raubte mir der Anblick den Atem, aus allen Ecken blühten Rosen, Stiefmütterchen, Iris, Orchideen, Gänseblümchen und noch so viele mehr. Zudem war der Eingang ein wunderschönes eisernes Tor, mit einem Muster aus verschiedenen formen die zusammen harmonieren.

Es gab auch einen großen Teich auf dem sowohl ein paar Seerosen trieben, als auch Enten welche sogut wie immer auf einen Brotkrümmel Regen warteten, meistens bekamen sie diesen von den Senioren, es gab nämlich auch ein Altersheim nicht weit von hier. Sonst kamen so gut wie nie andere Leute hier her, Sie sind diesen Ausblick gewohnt oder finden es langweilig, was wirklich traurig ist.

Denki als auch meine Wenigkeit setzten uns unter eine Weide die viel Schatten spendete. Die meiste zeit verbrachten wir beide mit Gesprächen, lachen und irgendwann auch mit essen, Blondi hatte nämlich ein Picknick mit genommen.

Als mein gegenüber gerade in sein Brot beißen wollte kamen die Enten aus ihren Teich und  fingen an Denki mit ihren gelb-orangenen Schnäbeln zu beißen, er bekam Panik, stand auf und rannte so schnell weg wie noch nie. Denki war richtig außer Atem als er die wütende Entenhorde abgewimmelt hatte, ich dafür hab lange nicht mehr so gelacht.

Danach haben wir uns immer öfter getroffen, wir haben gebacken, und damit die ganze Küche ruiniert, haben Filmabende gemacht, es war einfach zu schön um wahr zu sein. Ich war verliebt.

Denki war definitiv der liebste, unglaublichste Mensch den ich je kennenlernen durfte. Er hatte mir erzählt das er auf die UA gehen würde um dort zu einem Pro-Hero zu werden. Als er das erzählte war in seinen Augen so eine Art besonderes Glänzen, Blondi hat ein richtiges Selbstbewusstsein ausgestrahlt und  sehr viel Zuversicht, aber sein Quirk war auch nicht zu unterschätzen, um ehrlich zu sein war ich etwas baff als er mir davon erzählt hatte, es hat mich regelrecht aus meinen blau gestreiften kuschel Socken gehauen. Mein Quirk war dagegen sehr langweilig, ich konnte Pflanzen schneller wachsen lassen, das wars nichts besonderes, es sei denn du willst Gärtner werden, Tatsache war das einer meiner Optionen für die Zukunft, es war aus meiner Sicht sehr spannend sich mit verschiedenen Pflanzen zu beschäftigen und den Bedingungen unter denen sie wachsen.

An einem Dienstag Nachmittag, wir hatten uns in einem Café verabredet, kam er ganz nervös herein und setzte sich vor mich. Denki stotterte und kratzte sich, war teilweise vollkommen abwesend, auf meine Frage was los sei antwortete er jedoch nur mit einem alles gut und einem kopflosem Lächeln. Als ich mir schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt hatte kam es: willst du mit mir zusammen sein. Gott ich bin fast von meinem Stuhl gefallen. Den ganzen Abend konnte ich nicht mehr aufhören zu lächeln und daran zu denken, ich habe sogar das erste mal seit Jahren wieder einigermaßen gut geschlafen.

Glückliche Monate vergingen und alles war atemberaubend schön, mir hätte es nicht besser gehen können jedoch bemerkte ich nicht das es der Person, die mir so schrecklich wichtig geworden war, immer schlechter erging. Denki hatte stark abgenommen, trug immer weite Pullover, redete kaum noch und wenn dann nicht mehr als zwei Sätze. Er zwang sich immer wenn er bei mir war ein Lächeln auf seine inzwischen so trockenen und ausgerissenen Lippen. Die Ringe unter seinen Augen wurden auch immer größer, irgendwann sah es auch so aus als würde Denki versuchen es mit Concealer etwas zu kaschieren, es hatte nicht geholfen, man sah ihm an das er kaum noch schlaf bekam. Ich jedoch war vor Liebe blind dafür geworden, für all die Signale, Verhaltensauffälligkeiten und Veränderungen. Es war für mich nicht vorhanden. Mir ist all das erst aufgefallen als es zu spät war. Denki war so zerfressen, zurückgezogen und ich kannte nicht einmal den Grund dafür.

Natürlich habe ich als ich endlich nicht mehr so ignorant war versucht ihn zu fragen, ihm zu helfen, aber ich kam zu spät. Mir war es einfach nicht gelungen für ihn da zu sein, ihn durch schwere Zeiten zu begleiten. Stattdessen war nur ich mir wichtig gewesen, mein Glück, das war das egoistischste was ich jemals getan hatte. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen, dennoch versuchte ich von da an für uns beide stark zu sein und ihn wieder zum lachen zu bringen, sein Lächeln mit ihm wieder zu finden um Denki wieder glücklich zu sehen. Meine Hoffnung wurde jedoch eiskalt ermordet, um genau zu sein mit einer eisernen Klinge.

Denki hatte mich angerufen, das einzige was er mit einer zittrigen stimme rausbrachte war ein "ich kann das nicht mehr", danach legte er auf.

Die Tränen zogen ihre Wege über meine Wange und tropften schlussendlich von meinem Kinn herab. Ich stieg in das Auto, nahm vorher noch hektisch den Zweitschlüssel den Denki mir geschenkt hatte uns fuhr los, ich hatte zwar keinen Führerschein da ich zu jung war, aber meine Eltern haben mich früher schon immer gern auch ins Fahren mit einbezogen. Ich schloss auf und musste nicht lange nach ihm suchen, er lag direkt vor mir, auf dem Boden, seine Pulsadern durchgeschnitten. Es strömte immer noch Blut aber Denki war tot.

Neben ihm lag ein kleiner Zettel auf dem ein einziger Satz stand:" Danke, für das was passiert ist und das was hätte sein können, für jede Sekunde in der ich bei euch sein durfte, danke für all das", ich konnte es kaum lesen da meine Augen sich schlagartig mit tränen gefüllt hatten. Ich brach zusammen, aber leider war das alles kein Alptraum, aus dem man einfach wieder aufwacht.

Das ist jetzt alles einen Monat her, und ich will das sie es wissen Herr und Frau Kaminari, ich will das ihr es wisst Mama und Papa,

es tut mir leid, aber ich kann diese Schuld, das ganze was ich so schrecklich falsch gemacht hatte, und auch Denkis Tot, diese ganze Last, nicht mehr tragen.

Ich liebe euch und ich werde euch immer vermissen, aber ich werde euch niemals vergessen. Ich warte auf euch dort wo ich dann sein werde.

~(Y/N)


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