Kapitel 38

924 52 0
                                    

Frankie ging den Flur nun schon zum fünften oder sechsten Mal auf und ab, irgendwann hörte er auf zu zählen. Die Blicke der Krankenschwestern verrieten ihm jedoch, dass er ihnen schon mit seinem hin- und herlaufen aufgefallen ist. Seufzend blieb er an einem schwarzen Brett stehen und studierte die Aushänge von Patienten, die nach Schachpartnern oder neuen Büchern suchten. Es langweilte ihn schon nach einigen Sekunden, also setzte er sich wieder in Gang und schlenderte den Flur hinab. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, schon mehr als eine ¾ Stunde umherzuwandern, so viel Zeit ohne Internet. In diesem verdammten Krankenhaus gab es einfach keinen Empfang. Er ging wieder an Frosts Zimmer vorbei, hörte Janes aufgeregte Stimme, auf die Frosts nur ab und an antwortete, ruhiger, gedämpfter. Er fragte sich, ob die Beiden jemals wieder normal zueinander sein könnten. Frankie wünschte es sich so sehr, seine Schwester brauchte Frost, er war ihr ruhiger Pol, ihr Gegenstück und Frankie mochte Frost. Alle mochten Frost, weil alle wussten, wie gut er Jane tat. Nicht so wie Frost es sich wünschte, aber auf freundschaftlicher Basis ergänzten die Beiden sich ungemein, er sah ihn auch ein wenig wie einen Bruder. Frankie wollte nicht lauschen und streunte zum Aufzug, drückte den Knopf um diesen Flur zu entkommen. Ein junges Mädchen in Arbeitskleidung sprang mit in den Aufzug und drückte genau wie Frankie den Knopf für das Foyer. „Na, hast du den Flur endlich satt?", fragte sie Frankie und drehte sich schmunzelnd in seine Richtung. Frankies Ohren liefen feuerrot an und seine Hände wurden leicht schweißig. Dieses Mädchen war ihm schon vor einer Stunde aufgefallen, sie kam ihm sogar ein wenig bekannt vor: „Ja, ich denke er mich auch. Ich brauche eine Pause von dieser Einöde. Und du? Feierabend?" Sie studierte Frankies Gesicht, das blieb ihm keinesfalls verborgen und lächelte. „Du erinnerst dich nicht an mich, oder? Junior High? Der Extra-Kurs in Sport?", sie ging auf keine seiner Fragen ein und als sie es aussprach, erkannte er sie. „Julie? Richtig! Natürlich erinnere ich mich, ich brauchte nur einen Anstupser! Was machst du hier?", aufgeregt knetete Frankie seine schwitzigen Hände. Julie legte beim rausgehen eine Hand auf seine Schulter, was ihn kleine elektrische Stöße versetzte: „Ich dachte schon du erinnerst dich nicht. Ich arbeite am Wochenende hier, verdiene mir ein bisschen Geld dazu. Meine Mutter arbeitet hier, bin quasi damit großgeworden. Und du? Wen besuchst du hier? Beziehungsweise warum läufst du ewig diesen Flur auf und ab?" Sie gingen ein Stück zusammen, bis sie an einem Getränkeautomaten standen und Julie sich eine Sprite zog. „Meine Schwester und ich besuchen einen Freund der Familie, er wurde heute eingeliefert. Die Beiden haben viel zu bereden und ich wollte nicht stören. Deshalb nerve ich euch wahrscheinlich schon mit meinem hin- und herlaufen. Sorry." Frankie kratzte sich nervös an seinem Kopf, kaufte sich ebenfalls etwas zu Trinken und ging hinter Julie her, die sich auf eine Bank setzte um eine kleine Pause zu machen. „Stört es dich wenn ich nebenbei etwas esse?", sie zog ein Lunchpaket aus ihrer Tasche und Frankie schüttelte den Kopf: „Mach du nur, lass es dir schmecken!"

Einige Zeit später signalisierte der Aufzug mit einem akustischen Signal auf der Hauptebene angekommen zu sein und Jane trottete heraus und schaute sich suchend im Foyer um. Irgendwo musste Frankie ja sein und da sah sie ihn, er saß zusammen mit einem Mädchen in seinem Alter auf der Bank und unterhielt sich angeregt. Gerade als sie sich wegdrehen wollte um ihnen noch mehr Zeit zusammen zu geben, drehte Frankie seinen Kopf und erspähte seine Schwester. Er winkte sie heran und Jane folgte seiner Anweisung. Frankie stellte die Beiden einander vor und verabschiedete sich relativ schnell von Julie, erst draußen haute Jane ihm auf den Hinterkopf und sagte: „Ich hoffe du hast nach ihrer Nummer gefragt, du kannst doch nicht einfach so abhauen!" Spielerisch entsetzt rieb er sich den Hinterkopf und zog seine Augenbraue nach oben: „Was denkst du eigentlich von mir? Nach ihrer Nummer habe ich schon vor 20 Minuten gefragt...und auch bekommen." Frankie grinste über beide Ohren und Jane blickte ihn zufrieden an: „Sehr gut, sie scheint dich zu mögen...und du sie auch." Frankie lief rot an und nickte verhalten, dann ließ er sich auf den Beifahrersitz fallen und wartete ab, dass Jane sich anschnallte und anfing zu reden. Er kannte seine Schwester, zu etwas drängen brachte gar nichts. Die ersten 10Minuten der Fahrt schwieg sie, dann konnte sie nicht mehr an sich halten: „Ich habe keine Ahnung ob das jemals wie früher wird, Frankie. Aber ich kann nicht ohne Frost, ich weiß ich habe andere Dinge behauptet, viel geschimpft, aber ich kann ihn nicht aus meinem Leben streichen... Doch ich habe keine Ahnung ob das eine gute Idee ist, für Frost meine ich. Ich werde immer Angst haben ihn zu verletzen wenn ich ihm etwas von einem Mädchen erzähle, Gefühle kann man nicht einfach abstellen. Er beteuerte wieder er würde sich bessern, daran arbeiten, aber niemand kann daran arbeiten Gefühle abzustellen, oder sehe ich das Falsch?" Aufgeregt wie sie war, schlug sie auf das Lenkrad, was Frankie mittlerweile auf die Nerven ging. „Hör auf das Lenkrad zu misshandeln, Janie! Das nervt! Du kannst niemals wissen ob das was Frost behauptet, eintreten wird. Aber willst du ihn aus deinem Leben streichen und es niemals herausfinden?", entgegnete er. Jane grummelte auf und bog an der nächsten Kreuzung links ab: „Herausfinden? Wir haben es doch schon einmal versucht, schon vergessen? Eigentlich geht es hier auch nicht um mich, ich sollte nicht so egoistisch sein und versuchen eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, weil ich das will, weil ich ihn als Freund brauche. Irgendwie geht es hier nur um ihn, verstehst du? Mir tut es weh ihn als Freund zu verlieren, ja. Aber ihm tut es weh mit mir befreundet zu sein, da er Gefühle für mich hat. Es tut ihm weh mich mit anderen Menschen zu sehen, für die ich mehr als nur Freundschaft empfinde. Ihm tut es weh, nicht mehr für mich sein zu dürfen als nur ein Freund. Ihm tut es weh, dass ich ihn wie einen Bruder ansehe. Verstehst du wie komplex diese Angelegenheit ist? Egal was ich mache in Zukunft, ich muss immer Angst haben ihm wehzutun, weil ich nicht weiß ob er diese Gefühle einfach vergessen kann, ober da so einfach drüber hinwegkommt. Stell dir das mal vor, Frankie. Er ist seit Jahren in mich verliebt...ich kann das immer noch nicht fassen... Er war von Anfang an wie ein Bruder für mich, ich frage mich wann es bei ihm umgeschwenkt ist, was ich getan habe, dass er solche Gefühle entwickelt hat. Scheiße echt." All diese Erkenntnisse zerbrachen Jane Kopf und Herz, das Gespräch mit Frost war aufwühlend, nervenzehrend gewesen und jetzt immer noch keine Lösung gefunden zu haben, machte sie fertig. Was sie ablenken würde von diesem Dilemma lag in greifbarer Nähe, sie musste zur Arbeit. Sie setzte Frankie ab, nachdem sie noch eine Weile diskutiert hatten und sie ihn auch in Bezug auf Julie ermutigte ihr zu schreiben und machte sich daraufhin auf dem Weg zum Dezernat. Jane hatte keine Ahnung ob sie dort auf Maura treffen würde, doch gerade konnte sie sich darüber keine Gedanken machen, sie war froh ein wenig Abstand zu ihrer privaten Situation zu bekommen.

Der Stuhl unter ihr knarzte, als sie ihn über den dunklen und alten Holzdielenboden zog um sich neben Detective Korsak zu setzen. „Das ist alles was wir haben. Jane, ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie diese Akten durchschauen würden und alle Auffälligkeiten notieren könnten. Geht das in Ordnung? Ich muss jetzt nämlich Zeugenaussagen aufnehmen und diese abtippen, keine schöne Arbeit, aber muss ja getan werden."
Jane nickte und nahm die Akten vom Tisch. „Mache ich doch gerne", sie trug die Akten zu ihrem Schreibtisch und ließ sie so sanft wie möglich darauf fallen, sie wollte niemanden bei der Arbeit stören. Sie tippte ihre Zugangsdaten in den PC, die sie erst vor wenigen Minuten erhalten hatte und öffnete das digitale Vermerkblatt um mögliche Auffälligkeiten notieren zu können. Die Arbeit strengte sie an, ihr Kopf explodierte fast, doch sie glaubte etwas gefunden zu haben, was für den Mordfall Beweisbringend sein könnte. Aufgeregt tippte sie die Passagen ab und öffnete die potenzielle Täterdatei. Sie legte ein Profil an und druckte es aus. Sie heftete das Papier an eine Wand voller Notizen, die alle mit dem Fall zu tun hatten und betrachtete das Netzwerk von möglichen Zusammenhängen. Sie rieb sich ihr Handgelenk, wozu sie immer tendierte wenn die Aufregung sie auffraß und wartete auf Korsaks Rückkehr, sie musste das unbedingt mit ihm Besprechen. Als sie Schritte hörte wollte sie direkt losstürmen, doch gegen ihre Erwartung tauchte Maura vor ihr auf. „Miss Rizzoli, schön Sie hier zu sehen. Ist Detective Korsak zusprechen?", flötete Maura. Es missfiel Jane nicht Mauras Ansprechpartner zu sein, doch noch war sie nicht soweit, manchmal vergaß sie das und musste es sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Sie fühlte sich schon so wohl auf der Arbeit, dass es sich wie Jahre anfühlte und nicht wie einige Wochen. „Er vernimmt Zeugen und kommt erst später wieder rein. Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?", fragte Jane. Aus den Augenwinkeln sah sie die Blicke ihrer Kollegen, die keinesfalls ihr galten, oder ihrer Unterhaltung, sondern ganz alleine Maura. Sie sah wie Jack, ein junger Kollege von 25 Jahren, schwarzes, hochgestyltes Haar und Dreitagebart, Maura von oben bis unten musterte. Seine Augen blieben ihr ein wenig zu lang auf ihrem Hintern und Jane knurrte auf. Verwundert blickte Maura sie an, registrierte aber nicht was los war und sprach unbeirrt weiter: „Kommen Sie doch mit nach unten, ich habe etwas bei der Autopsie des letzten Opfers gefunden was ich gerne mit Ihnen besprechen würde." Jane trottete hinter Maura her, darauf bedacht Jack die Sicht zu nehmen und folgte ihr in die Gerichtsmedizin. Die Fahrt im Fahrstuhl gestaltete sich ruhig, nur das Geräusch des Aufzugs war zu vernehmen. „Alles in Ordnung, Jane? Du wirkst so angespannt", unterbrach Maura die Stille. Jane biss sich auf die Lippe, ermahnte sich selbst nicht Jack zur Sprache zu bringen, sondern erzählte die Kurzfassung vom Treffen mit Frost. „...und jetzt weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Ich meine, er hat es schon einmal behauptet, zweimal... und trotzdem hat er es nicht geschafft. Ich weiß nicht mal, ob ich das verlangen sollte, oder ob das egoistisch von mir wäre."

Maura ging in ihrem Büro hin und her, während Jane ruhig auf ihrem Sofa saß. Sie ließ das Gesagte Revue passieren, auch ihr eigenes Gespräch mit Frost und wusste es würde nicht leicht werden. Einerseits war sie eifersüchtig, ja das musste sie zugeben, aber andererseits wusste sie wie viel Frost Jane bedeutet und sie ihn brauchte. Doch konnte Jane überhaupt jemals ehrlich zu ihm sein, wenn sie Angst haben musste ihn jedes Mal zu verletzten? Sie wusste es nicht und fragte sich, wie sie Jane zur Seite stehen sollte: „Er bietet es dir an Jane, es auszuschlagen finde ich auch falsch, aber ich verstehe absolut was du meinst. Du nimmst in Kauf ihn zu verletzen wenn du ehrlich bist, da du nie weißt ob er über dich hinweg ist. Und was wenn ihr befreundet bleibt, du aber gewisse Themen aussparst, Situationen meidest die ihn verletzen könnten? Zumindest für die erste Zeit, so könntet ihr euch wieder aneinander gewöhnen und das Vertrauen wiederherstellen?" Jane dachte darüber nach. „Du meinst keine gemeinsamen Besuche von Partys, keine Erzählungen über dich?", Jane lachte auf als Maura sie geschockt ansah, „Nur ein Spaß. Werde ihm schon nichts von uns erzählen, wäre viel zu leichtsinnig. Aber er hat schon bemerkt, dass es da jemanden geben muss, Maura. Er hat oft gefragt und beobachtet mich ganz genau, anfangs dachte er noch vielleicht ist es Chloe, doch das hat er sich schon aus dem Kopf geschlagen... Apropos...mein Bruder weiß Bescheid, aber ich schwöre, ich habe nichts gesagt!" Maura setzte sich neben Jane und legte ihr die Hand aufs Knie: „Mir ist schon aufgefallen wie genau Frost dich beobachtet und wie gesagt, ich hatte echt Angst, dass er deswegen mit mir reden wollte. Er hat mich irgendwie im Visier Jane, er beobachtet mich. Frost hat mich auch ein- oder zweimal dabei ertappt, wie ich dir hinter hergeschaut habe, oder du mir. Wir sollten mit unseren Blicken aufpassen... Dein Bruder Frankie? Wie kommt es denn dazu?" Jane legte ihre Hand auf Mauras und strich immer im selben Takt über ihren zarten Handrücken, was Maura ein wenig zu beruhigen schien. „Ich habe keine Ahnung. Er sagt ich sei glücklicher, ausgeglichener und würde strahlen. Außerdem habe ich dich...naja...ziemlich verteidigt am Essenstisch und..."
Maura unterbrach sie: „Wie verteidigt? Was war da los?" Verdammt. Jane hatte Maura nie davon erzählt und das wollte sie eigentlich auch nie, sie sollte nicht erfahren wie sehr sie unter der Situation gelitten hatte: „Ist nicht so wichtig, Maur. Auf jeden Fall hat er gesagt..." Und wieder unterbrach Maura sie, dieses Mal ein wenig vehementer: "Was oder weswegen musstet du mich verteidigen? Was war da los, Jane?" Jane schluckte und spürte wie Mauras Hand sich unter ihr verkrampfte, das wollte sie nicht auch noch heute durchkauen, aber was blieb ihr nun schon anderes übrig? Maura sah sie gespannt an, war gleichzeitig aber auch ein Stück abgerückt, was Jane ein wenig schmerzte. Vor allem weil sie gerade erst angefangen hatte zu erzählen und nicht bei dem eigentlichen Grund angekommen war: „Pops hat meine Anspannungen gemerkt und nachdem ich dich mit Ian gesehen hatte, ist eine Welt für mich zusammengebrochen...ich habe viel geweint, Maura... Das hat meine Familie mitbekommen und niemand weint, weil er nicht mehr in seinem Job arbeiten darf, jedenfalls nicht bei nichtigen Gründen. Ich habe keine Ahnung was sie sich dabei gedacht haben, habe auch niemals nachgefragt, aber ich wendete mich ab. Habe mich in meinem Zimmer verkrochen und geweint. Dann bis du irgendwann bei mir zu Hause aufgetaucht und das hat alles aufgewiegelt, mein Vater wusste sofort wer du warst...naja lange Rede kurzer Sinn: er hat nicht verstanden warum ich wieder bei dir arbeiten wollte und was du hier zu suchen hattest. Das hat mich wütend gemacht und habe meine Meinung gesagt, das war's." Jane schaute beschämt zu Boden und sah nicht, wie Tränen an Mauras Wange hinunterflossen. Sie versuchte zu verarbeiten was Jane da gerade sagte, was sie ihr offenbarte, es tat ihr in der Seele weh. Natürlich ist sie sich bewusst gewesen, dass sie Jane verletzt haben muss, sie haben auch oft genug drüber geredet... doch jetzt so davon zu hören, mal eine andere Seite an Jane kennenzulernen, brachte eine Trauer über sie die sie überwältigte. Erst als sie schluchzte, schaute Jane auf und strich ihr über die feuchten Wangen. „Maur. Weine nicht. Das ist Vergangenheit, jetzt sitzen wir hier. Jetzt sind die Dinge geklärt, oder etwa nicht?", beruhigte Jane sie. Maura sah sie durch tränenverhangene Augen an und nickte verhalten, was Jane nicht aus der Ruhe brachte. „Es ist nicht einfach ich weiß, war es nie und wird es auch in nächster Zeit nicht sein, aber eins weiß ich, Maur. Ich möchte mit dir und den Kindern eine Zukunft haben. Ich liebe dich, Maur."

Mauras Gesicht zierte ein Strahlen als Detective Korsak an ihrem Büro klopfte und hereintrat. Jane saß auf dem Sofa in der anderen Ecke, beugte sich über Akten und notierte sich etwas. „Dr. Isles? Sie hatten mich gesucht?", die tiefe Stimme riss Jane aus ihren Gedanken und sie blickte auf. „Ah, Detective, Sie haben meine Nachricht bekommen. Ich habe etwas gefunden, was uns weiterbringen könnte. Bei der Untersuchung des letzten Opfers habe ich hinter ihrem Ohr DNA einer männlichen Person gefunden. Ich vermute sie hat sich gewehrt als er ihr das Tatwerkzeug um den Hals geschlungen wurde und muss ihn verletzt haben. Auf jeden Fall stimmt die DNA mit der von vor 30 Jahren überein...Es handelt sich um den gleichen Täter..." Detective Korsak runzelte die Stirn und auch Jane wurde hellhörig: „Das bedeutet ja, damals wurde der falsche Täter festgenommen und verurteilt? Er ist doch längst verstorben?! Ein Toter kann ja schlecht weitermorden!"Korsak kratzte sich am Bart und plumpste neben Jane auf das Sofa: „Ja das heißt das wohl. Ein unschuldiger Mann saß lebenslang im Gefängnis und der wahre Täter läuft noch draußen umher..." Maura nickte und erläuterte noch weitere Dinge die sie festgestellt hatte: „...es muss sich um einen Mann weißer Herkunft handeln, schätzungsweise um die 60." Jane band ihre Haare zum Zopf und schob Korsak ihre Erkenntnisse rüber: „Damals gab es bei den Vernehmungen Ungereimtheiten, der damalige Verdächtige prangerte an, man habe ihn nicht wirklich verhört, doch niemand hat ihm Glauben geschenkt. Außerdem gab er an, er sei niemals am Tatort gewesen. Jetzt stellt sich mir die Frage, haben sie damals keine DNA-Proben von ihm genommen, oder hat der wahre Täter sich seine DNA erschlichen und am Tatort bewusst hinterlassen? Irgendwie lässt sich das nicht aus den Akten entnehmen! Vielleicht sollten wir mit dem damaligen Ermittler reden? Er könnte uns sicherlich neue Perspektiven geben, um den richtigen Täter ausfindig zu machen." Korsak nickte: „Ich werde mich gleich mit ihm in Verbindung setzen, ich kenne ihn schon ewig. Habe damals noch auf einem anderen Department gearbeitet, aber man traf sich ab und an Tatorten. Später fahren wir gemeinsam zu ihm, wenn er Zeit hat. Ich hoffe er kann uns weiterbringen, sonst landen wir in der nächsten Sackgasse." Korsak erhob sich und eilte nach oben, Jane klaubte ihre Sachen zusammen, vergewisserte sich dass die Tür des Büros geschlossen war, gab Maura einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss und eilte über das Treppenhaus nach oben. Maura blieb zurück und lächelte.

From Elephants and Tortoises (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt