Kapitel 165

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Irgendwann schafften wir es dann doch noch uns voneinander zu lösen und ich begann mich fertig zu machen. Ich entschied mich für ein relativ schlichtes Make-up und zog mir danach einfach eine helle Jeans und eine lockere Bluse an. Wincent hatte, wie eigentlich immer, eine Jogginghose und einen Pullover an, aber dafür Liebe ich ihn. Es interessiert ihn einfach nicht, was andere von ihm denken. Ich kämmte noch einmal schnell meine Haare, bevor ich dann wirklich fertig war. Wincent stand schon an die Tür gelehnt da und wartete auf mich, während ich mir meine Schuhe anzog. Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand an seine Wange, um ihm dann einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Wir gingen nach unten, wo tatsächlich erst ein paar Leute aus der Crew waren. Selbstverständlich war Amelie schon da, weswegen wir uns neben sie setzten. Wir unterhielten uns ein bisschen, was sie so den Tag über gemacht hat, bis dann auch der Rest da war.

Das Essen selbst war ziemlich unspektakulär und irgendwie war ich froh, als Wincent und ich wieder oben in unserem Zimmer waren. Wir machten uns als erstes Bettfertig, bevor wir uns zusammen ins Bett legten. „Ich bin noch gar nicht wirklich müde.", lächelte ich. „Netflix?", fragte Wincent und hatte seinen Laptop schon in der Hand. Ich nickte nur schnell und kuschelte mich direkt an ihn. Nach einer halben Folge der Serie, merkte ich, wie meine Augenlieder immer schwerer wurden...

„Schatz?", flüsterte Wincent. Ich öffnete müde meine Augen. „Du bist eingeschlafen und eigentlich wollte ich dich nicht wecken, aber ich kann so nicht mehr liegen.", sprach er weiter und deutete auf meine Liegeposition, die für ihn einfach nicht bequem sein konnte. Ich gab ein leises „Sorry", von mir und drehte mich auf die andere Seite. Ich hörte, wie Wincent seinen Laptop wegpackte und das Licht ausschaltete, bevor er zu mir unter meine Decke rutschte und mich dicht an sich zog. Ich genoss seine Nähe und war auch schon wieder im Land der Träume verschwunden.

So schön der gestrige Tag auch endete, so schrecklich war der heutige Morgen. Ich wurde irgendwann durch ein permanentes Klopfen an der Tür, in Verbindung mit dem Klingeln meines Handys geweckt. Nachdem ich mich orientiert hatte stand ich auf und öffnete die Tür. Davor stand Amelie, welche ganz und gar nicht glücklich aussah. „Leute, wir wollen in zehn Minuten los, habt ihr euch keinen Wecker gestellt?", fragte sie aufbrausend und kam ins Zimmer. „Ich bin gestern Abend beim Filmgucken eingeschlafen.", sagte ich entschuldigend und begann in meinem Koffer nach meinen Arbeitssachen zu suchen, während Amelie versuchte Wincent zu wecken. „Fuck, wie kommst du denn hier rein.", erschrak er sich und setzte sich auf. „Aufstehen, anziehen, runterkommen.", sagte Amelie nur und verschwand wieder aus dem Zimmer. „Was hat sie denn jetzt?", fragte Wincent, während er sich langsam aus dem Bett pellte. „Wir haben uns keinen Wecker gestellt und wollen in zehn Minuten los.", antwortete ich, während ich schon auf dem Weg ins Bad war. Ich ignorierte einfach alles weitere, was Wincent sagte und versuchte mich in einer Rekordgeschwindigkeit fertig zu machen.

Elf Minuten später waren wir bereit das Hotelzimmer zu verlassen, doch Wincent hielt mich nochmal zurück. „Ich hab mir unseren Morgen ehrlich gesagt ein bisschen anders vorgestellt.", flüsterte er und strich mit seiner Hand über meine Beininnenseite. „Du hättest ja auch einen Wecker stellen können.", sagte ich angepisster, als erwartet und verließ das Zimmer. Glücklicherweise waren wir nicht mal die letzten, die unten waren, sodass Amelie die einzige war, die so wirklich mitbekommen hatte, dass wir verschlafen hatten.

Und doch war ich verdammt sauer auf Wincent. Immer blieb alles an mir hängen, immer schmollte er, wenn er nicht das bekam, was er wollte und immer durfte ich irgendwie wieder alles ausbaden. Als endlich alle da waren, ging ich einfach wortlos mit Amelie mit, während die Jungs uns mit einigem Abstand folgten.

An der Halle angekommen, begannen Amelie und ich direkt mit unserer Arbeit und irgendwie begann ich mich um alle Aufgaben zu drücken, die irgendwas mit Wincent zu tun haben.

A: „Isa? Kannst du mal bitte mit Wincent sprechen, wann er mit Marvin filmen will?"

I: „Kannst du das nicht machen? Ich wollte gerade ins Büro."

A: „Seit wann willst du nicht zu ihm?"

I: „Ich hab halt zu tun."

A: „Was ist los? So kenn ich dich gar nicht."

I: „Keine Ahnung. Ist doch auch egal oder nicht."

A: „Naja... Hast du Stimmungsschwankungen?"

I: „Ich weiß nicht, was du meinst."

A: „Isa komm mal bitte her. Was ist los?"

I: „Man, keine Ahnung. Irgendwie bin ich sauer auf ihn, ich weiß selber nicht wirklich warum... In letzter Zeit schlägt meine Laune wirklich öfter mal um."

A: „Hm, okay. Schwanger bist du nicht?"

I: „Ich nehm die Pille und ich hatte in letzter Zeit auch meine Tage, kann ich mir also nicht vorstellen."

A: „Gut. Du bist noch jung, da spielen die Hormone manchmal einfach verrückt."
I: „Wenn du das sagst."

A: „Soll ich dann zu Wincent gehen?"

I: „Ich will ihn nicht unnötig anmeckern, wäre vielleicht ganz gut. Und sorry nochmal, dass ich dich eben so angegangen bin."

A: „Alles gut, ich war heute morgen nicht besser."

I: „Aber du hattest Recht."

A: „Ist doch auch egal. Dann geh du mal ins Büro."

I: „Danke."

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt