,,Ich"

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Wie jeden Tag stand ich um 6:00 auf. Ich machte mich fertig und ging zum Bus.
Es war jeden Tag dasselbe. Schule, Bildung und danach? ,ein Leben als jemand, der für mich kompliziert ist zu verstehen, jemand, der erwachsener wirkt, erfahrungsbewusst und intelligent.
Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, wie mein Leben weitergehen wird, aber so richtig ,,bereit" war ich nicht, um schon zu wissen, wie man alleine im Erwachsenenleben vorankommen kann.

Mein Name ist Lindsay Smith, Ich bin 18 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem kleinen Bruder Sam und meinen Eltern in einer ganz gewöhnlichen Kleinstadt irgendwo am Rande von England. Wir vertragen uns alle ziemlich gut, dennoch ziehe ich mich sehr oft in meinem Zimmer zurück, da ich viel über Dinge, die mir am Tag passieren, nachdenke.
Nebenbei liebe ich es, meine Zeit mit dem Tanzen zu verbringen. Es war schon immer ein tolles Gefühl, sich frei bewegen zu können, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und einfach an nichts außer an meine Choreografie denken zu können.
Die Musik, die mich umgibt, wurde zu einem Teil von mir, sobald ich dazu die passenden Schritte fand. Es war meine Leidenschaft schon seit ich ein kleines vierjähriges Kind mit blühender Fantasie war.
Ich habe nie an Tanzunterrichten teilgenommen, da mir die Tanzeinlagen schon immer im Blut lagen. Ich höre Musik und schon passt sich mein Körper ganz von alleine dem Rhythmus an. Auch ein anderer Faktor, weshalb ich Tanzkurse meide, sind die jeweiligen Menschen, die mich heutzutage umgeben. Es ist schwer für mich, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, da es mir nicht gelingt, sich mit anderen auf einer Wellenlänge zu bewegen. Es ist mir nie gelungen. Doch die Kommunikation zwischen mir und der Musik ist eine Komponente, die mich aufblühen lässt. Genauer gesagt, die Musik von einem bestimmten Künstler.
Er ist seit Jahren mein persönlicher Begleiter und meine Motivationsquelle.
Das Gefühl, wenn ich die Musik anschalte und dazu Tanze, ist unbeschreiblich, es fühlt sich an als würde ich schon mein ganzes Leben lang nichts anderes machen, als das. Doch eines Tages begann sich mein Leben in zwei verschiedene Hälften zu spalten, alles schwing mich um, alles änderte sich. Es war, als würde man den Atem anhalten und nie wieder nach Luft schnappen können. Doch zugleich, war da dieses eine Licht, ganz in der Nähe und gab dem, was mich neulich traf, ein großes Stück Hoffnung.

(2Monate zuvor) Seaham, 16:45 Uhr, ich war zuhause, trainierte meine neuen Tanzschritte für den Song, den ich jeden Tag hörte. Der Song war von meinem Lieblingskünstler, sein Name war <<Jacob Watson>>. Diese Person, schrieb sehr ergreifende Piano Stücke und sang mit einer gefühlvoll hohen Stimme, die mich jeden Tag aufs Neue motivierte, mit meinen Träumen eins zu werden. Er war der Schöpfer der Musik, die mich über Wasser hielt und meine Tänze vervollständigte.
Zugleich entwickelte ich aber auch etwas, was mich zu ihm hingezogen fühlen lässt, etwas, das mir sagt, dass seine Songs genau dem entsprechen, was meine Situationen von schlecht auf gut umwandelt. Es ist so, als würde er meine Ängste, Sorgen, Probleme und Schwächen kennen, mich mit seinen sanften Wörtern verzaubern und all die Schwierigkeiten, die mich beschatten von mir nehmen.
Er war wie ein Stern am Himmel, unerreichbar aber dennoch schön von Weitem aus zu betrachten.
Ich wusste, dass er Millionen von Anhängern hat, wie jeder andere Star auf diesem Planeten auch, da seine Musik einen Menschen so heilt, wie Medizin es nie hinbekommen könnte. Zudem sah er noch so umwerfend aus. Er war groß, kräftig gebaut, hatte schönes Haar und eine unbeschreiblich unverwechselbare Stimme.
Allerdings verriet er nie wirklich viel über seine eigene Person, wodurch viele anfingen sich Geschichten zusammenzureimen und jeden Schritt, den er auf seinen Konzerten macht, zu analysieren. Vergebens versucht man aus ihm Informationen über seine Vergangenheit oder gar über sein Privatleben herauszubekommen.
Die einzige Tür zu seiner Seele, sind seine Kunststücke, umhüllt von schwingenden Tönen die sehr viel Gefühl beinhalten.

Ich übte weiter. Meine Augen waren zu und erneut wiederholte ich die Schritte von vorhin.
Ich spürte Gänsehaut, die meinen Körper rasch umzog, sobald die Melodie ertönte.
Plötzlich kommt mein Bruder Thomas, herein und unterbricht meine Choreografie. ,,Willst du mit uns zu Tante Ann fahren?", fragte er mit unbegeisterter Stimme, doch ich lehnte ab, indem ich meinen Kopf schüttelte. Er verließ den Raum so schnell, als würde er schon vor dem Hineingehen wissen, dass diese Antwort kommen würde.
Nun, war ich wieder vollkommen mit mir selbst und beschloss einen Spaziergang zu machen, da ich meinen Kopf freibekommen musste. Ich nahm meine schwarze Cap vom Hocker und begab mich nach draußen.
Ich lief die erste Strecke durch den Park, es war Mitte Frühling und entschloss mir eine Kugel Eis zu kaufen.
Bevor ich dies machen konnte traf ich zufällig auf Mary Johnson. Sie war ein nettes und kluges Mädchen, alle kamen auf der High School gut mit ihr klar. Sie war schlank, hatte blondes Haar und war eine gute Schülerin. Dennoch fühlte ich mich nicht in der Lage mit ihr eine Freundschaft einzugehen. Ich war alleine besser dran, denn echte Freundschaften existieren in dieser Welt nicht. Davon war ich schon als achtjähriges Kind von vorn herein überzeugt, als ich ständig von meinen ,,Freundinnen" angelogen und gegenüber anderen bloßgestellt wurde. Abends saß ich immer auf meinem Bett und versuchte meine Tränen zurückzuhalten, doch es klappte nie, auch wenn meine Familie die einzige Stütze für meinen Halt im Leben war. Von Jahr zu Jahr heilten die inneren Wunden ab, meine Persönlichkeit wandte sich der starken und unberührbaren Seite zu.
Somit endete ich in meiner introvertierten Welt, wo ich lieber allein bin, als jemals wieder von jemandem hintergangen zu werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 03, 2020 ⏰

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