Fußball oneshots

Brandt X Havertz

Nur zu euer Vorwarnung, ich hab es nicht zu stande gebracht diesen Oneshot Korrektur zu lesen, da mir dieses Thema immer noch sehr nahe geht, ich hoffe euch geht es den Umständen entsprechend gut.

Für @Hinhuh vorab, es ist vermutlich nicht ganz was du für vorgestellt hast, aber ich hoffe er gefällt dir trotzdem.

I'm a little paranoid and you know that I've been avoiding you (Phobias ~ Johnny Orlando)

Julian's Sicht :

Nachdem ich meine ersten Wochen der Rückrunde beim BvB erfolgreich hinter mich gebracht hatte, und auch die ersten  Spiele ganz gut gelaufen waren, ging es Jetzt bei mir  privat immer mehr bergab. Im Fußball lief es momentan gut für mich, dich meine private Situation verschlechterte sich zunehmend. Besonders nachdem ich Kai meine Gefühle gestanden hatte und wie erwartet eiskalt in der Friendzone gelandet war.

Als wir dann am Montag zum Training gingen und uns gesagt wurde, dass das Training jetzt neben den Spielen auch nicht mehr stattfinden würde, hat es mir auch den Rest des Bodens unter den Füßen weggerissen. Die Aushangssperre wurde dann zu meinem Verhängnis weil das hieß, dass ich nicht mal meine Freunde sehen konnte.

Kai, ich schluckte. Wir hatten uns nicht gesehen nach unserem gemeinsamen Urlaub der Himmel und Hölle zugleich für mich war. Ebenso wie Dortmund. Einerseits war ich froh, dass ich ihn nicht mehr jeden Tag sehen musste, weil so schmerzte es weniger, aber andererseits vermisste ich ihn auch unfassbar und vermisste unser Verständnis auf dem Feld.  Die Situation war einfach Scheiße und ich erwischte mich immer öfter wie ich mich dabei erwischte mir zu wünschen nie zu Dortmund gewechselt zu haben. Dann würden Kai und ich immer noch auf dem Platz zaubern, wie wir es beide sonst mit keinem konnten.

Jadon und ich, sowie auch Marco und ich verstanden uns zwar auch gut auf sowie neben dem Feld aber es war nicht das gleiche. Sie waren nicht Kai. Sie hatten nicht diese unfassbar süßen Locken, diese süßen Grübchen, diese grün-blauen Augen, dieses Grinsen und das selbe kindliche Verhalten. Sie waren meine Freunde aber eben nicht Kai. Wie sooft in letzter Zeit saß ich in der Ecke meines Betts und weinte während ich Fotos von uns anschaute.

Ich dachte ich würde mit der Entfernung klar kommen, dass sie mir helfen würde über Kai hinweg zu kommen, jedoch zerstörte mich jeder Tag indem ich Kai nicht sah mehr. Jeder Post von ihm mit Sophia zerstörte mich mehr. Es gab schon Tage da wollte ich einfach aufgeben, aber dann erinnerte ich mich immer an die Kinder und Menschen da draußen, die es viel schlimmer hatten, die Erde war am sterben und das einzige über das ich heulte, war, dass mein bester Freund mich nicht liebte.

Verdammt! Ich war nicht nur feige, ich war ein Lügner, ich konnte Kai nicht ins Gesicht sehen und ihm sagen dass ich ihn liebe. Ich hatte ihm jedes Mal wenn ich ihn als meinen besten Freund bezeichnet hatte und Gesicht gelogen. Er hatte es übers Telefon erfahren und nach unserem Gespräch hatte ich mich vorerst nicht mehr gemeldet. Ich belog mein Team jeden Tag indem ich ihnen den fröhlichen, heterosexuellen Julian vorspielte. Ich belog meine Familie, wenn ich behauptete, dass es mir gut ginge.

Ich konnte einfach nicht mehr. Mein Leben lief gut und ich war endlich glücklich gewesen, wusste endlich wer meine wahren Freunde waren und auf wen ich mich verlassen konnte und dann, dann kamen diese beschissenen Gefühle für Kai und alles lief den Bach runter.

Corona hielt mich zuhause fest, dass heißt ich konnte nicht mal meine Freunde sehen, sie umarmen und das wo ich gerade jetzt eine Umarmung dringend notwendig hatte.

Aber weil das nicht schon genug war meinen auch noch "Freunde" von mir, dass ich dran schuld bin, dass die Freundschaft zwischen uns zerbrochen ist. Ich würde mir zu wenig Zeit nehmen für sie und wenn ich dann mal Zeit hatte hing ich trotzdem nur mit meinen Fußball Kollegen rum.

Sie hatten recht, versteht mich nicht falsch, als ich anfangs gemerkt hatte, dass ich mich in Kai verliebt habe, habe ich versucht so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, doch dann, als ich realisierte, dass ich meine Freunde vernachlässigte habe ich sofort versucht wieder ein gutes Verhältnis aufzubauen. Ich hab mir Zeit genommen hab Kai Treffen abgesagt und ihnen die ganze Situation erläutert und sie haben gesagt sie verstehen, dass ich viel Zeit mit Kai verbringen wolle, dass es in Ordnung sei und dass zwischen uns alles gut sei.

Kaum zwei Wochen später jedoch kommt über eine Instafragerunde die Frage warum ich so wenig Zeit für sie habe und warum ich nicht mal wieder zu ihnen komme. Ich habe also sofort darauf geantwortet, dass sie genauso zu mir kommen könnten. Alles was ich darauf jedoch gesagt bekam war eine Nachricht in unseren Gruppenchat mit noch zwei anderen Freunden von wegen warum sie mir hinterherlaufen sollten und das man Reisende nicht aufhalten solle.

Mein Vorschlag das persönlich zu klären wurde jedoch mit einem, dass ist ja gerade schlecht wegen corona und so abgetan. Sie wussten genau, dass sie mich damit verletzten. Menschen die ich Jahrelang als meine engsten Freunde bezeichnet habe, denen ich meine persönlichsten Geheimnis anvertraut habe und für die ich durchs Feuer gegangen wäre, Menschen, die wussten, dass ich ein unsicherer Mensch war was sowas anging, die außerdem auch von meinen Selbstzweifeln wussten, wenn sie auch nicht die komplette Story kannten. Mein Vertrauen, sie hatten es einfach so ausgenutzt und mich verletzt auf eine Art und Weise, von denen ich ihnen berichtet hatte, dass es mir nahe ging. Sie wussten, dass ich Vertrauensprobleme habe und haben es trotzdem gemacht. Es war ihnen egal, dass ich mich vermutlich noch mehr verschließen würde. Sie hatten mich einfach weggestoßen, aus ihrem Leben gestrichen und trotzdem saß ich jetzt hier und like ihre Bilder, ich saß hier und machte mir immer noch Gedanken über sie.

Ich ignorierte die meisten Nachrichten von meinen Freunden, das Haus verließ ich wie vorgeschrieben eh nur wenn ich mit dem Hund raus musste oder zum einkaufen. Es war mir alles egal. Nala war das einzige was mir im Moment Kraft gab, weil auch wenn meine Freunde mit mir Telefonierten und skypten, so konnten sie mir doch nicht die körperliche Nähe und den Halt geben, den ich gerade so sehr brauchte. Ich brauchte meine Freunde, denn ohne sie war ich nichts.

Das war mal eine etwas andere Art von Oneshot wie ich sie sonst schreibe, aber ich musste das ganze irgendwie mal verarbeiten. Ja, dieser Oneshot beruht auf einer wahren Begebenheit aus ziemlicher naher Vergangenheit, wenn auch mit ein paar Änderungen und Anpassungen, z. B. Gehe ich zum Pferd und nicht mit dem Hund raus und ich habe mich nicht in meinen besten Freund verliebt aber egal.

Was ich einfach nur mal sagen wollte, seid froh wenn ihr wisst wer eure wahren Freunde simd und seid dankbar, dass sie da sind sowohl in guten wie auch in schlechten Zeiten.

Hiermit schicke also einmal ein großes Danke an meine Familie, die mich immer irgendwie aufmuntern obwohl ich es noch nicht übers Herz gebracht habe mit ihnen zu reden,

Meine Freunde , die in dieser Situation immer ein offenes Ohr für mich hatten und mir zugehört und mich unterstützt haben, sowie mich immer aufmuntern und mir ein Gefühl von Geborgenheit geben auch wenn ich ihre Umarmungen gerade mehr gebrauchen könnte als irgendwelche Worte,

Mein Pferd einfach weil es da ist

Und insbesondere an meinen besten Freund, der mit mir in dieser Scheiße steckt. Unser Leben ging für uns beide gerade Berg auf, wie haben beide gerade gelernt wir selbst zu sein, erst im Dezember haben wir wirklich zu uns gefunden, vielleicht noch Anfang Januar, aber dann kamen unsere sogenannten besten Freunde an und haben so eine Aktion gebracht obwohl sie wissen, dass wir beide nicht sonderlich Selbstsicher sind.

Also ich freue mich ganz ehrlich jetzt schon darauf wenn 2020 vorbei ist, es gab definitiv schon bessere Jahre in meinem Leben.