▷ Thirty-Four ◁

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Taehyung POV

Nach ungefähr 20 Minuten, die sich für mich wie eine gefühlte Ewigkeit angefühlt haben, begleitet mich der Polizist aus dem Zimmer und bedankt sich ein weiteres Mal bei mir.

„Ich hoffe, meine Angaben können Ihnen weiterhelfen", antworte ich, ehe auch ich mich von ihm verabschiede und auf den Weg zur nächsten Tür mache.

Vor der Tür angekommen atme ich tief durch. „Du hast es wirklich geschafft, Taehyung!", denke ich und lächel leicht. Ich bin so erleichtert, dass ich das Verhör endlich hinter mir habe und ehrlich gesagt, war es nicht einmal so schlimm, wie ich es mir ausgemalt habe.

Nichtsdestotrotz plagen mich weiterhin Gedanken an den Fall und ehrlich zugegeben, bringt es mich zum zittern. Das Schlimmste ist, dass ich nicht einmal weiß, was nach unserem Gespräch im Auto passiert ist. Ein Mann, der mich entführen wollte, wurde ermordet, während ich bewusstlos daneben lag. Allein bei dem Gedanken bildet sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper.

„Du musst dich wieder in den Griff bekommen, Taehyung! Schließlich konntest du gerettet werden und lebst noch", versuche ich mir einzureden und tatsächlich beruhige ich mich etwas.

Ich öffne die Tür zur Eingangshalle und mein Blick fällt direkt auf Jeongguk, welcher immernoch auf demselben Fleck steht wie vor dem Verhör.

Der Braunhaarige bemerkt mich sofort, weshalb er mit schnellen Schritten auf mich zukommt und ich beschließe, ihm entgegen zu kommen.

„Tae!", ruft er und schließt mich direkt in seine Arme. „Geht's dir gut? Wie ist das Gespräch verlaufen? Ist alles okay?", löchert er mich mit Fragen und alleine an seiner Tonlage merke ich, wie besorgt er ist. Ich erwidere seine Umarmung und bei dem Gedanken, dass er tatsächlich auf mich gewartet und sich auch noch solche Sorgen um mich gemacht hat, schleicht sich unbewusst ein Lächeln auf meine Lippen.

„Mir geht's gut und es ist besser verlaufen als gedacht", gestehe ich und löse mich aus der Umarmung, um ihn ansehen zu können.

„Gott sei Dank!", atmet er erleichtert auf und schaut mich lächelnd an. „Das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich, Taehyung", sagt er und ich spüre, wie sich mein Herzschlag verschnellert.

Dank seinen Worten fühlt es sich so an, als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen. Er hat einen Teil meiner Last mit einfachen Worten weggezaubert, die mir aber so viel bedeuten.

Ich hebe meinen Blick und sehe in seine kastanienbraunen Augen, die mich immer voller Liebe und Vertrauen ansehen. Aus diesem Grund kann ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

„Jeongguk", sage ich vorsichtig seinen Namen, ohne meinen Blick von seinen Augen zu wenden. Direkt ist seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet und er sieht mich leicht fragend an, aber bevor er überhaupt zu Wort kommen kann, unterbreche ich ihn, indem ich behutsam meine Lippen auf seine drücke. Etwas überrascht erwidert er genauso sanft den Kuss und ich spüre nicht mehr nur seine warmen und weichen Lippen auf meinen, sondern viel mehr. Ein warmes Gefühl breitet sich in meinem ganzen Körper aus und - wie kitschig das auch klingen mag - ich spüre erneut diese Schmetterlinge im Bauch. Zumindest beschreibt so jeder dieses Kribbeln im Bauch, welches nur eine einzige Person bei mir auslösen kann und diese steht direkt vor mir. Wir beide haben unsere Augen geschlossen und gleichzeitig ist alles um mich herum verschwunden. Meine Sorgen, meine Erinnerungen an den Ermordeten und die Angst an das Ungewisse, was die Zukunft mit sich bringt. Ich möchte diesen Moment und diese Wärme niemals verlieren. Ich möchte Jeongguk niemals verlieren. Er ist der Einzige, der mir die Liebe und Aufmerksamkeit schenkt, die ich verdient habe und auch der Einzige, der meinen Körper verrückt spielen und mein Herz zum Rasen bringen kann.

Langsam löse ich den Kuss und öffne meine Augen, um ihn erneut ansehen zu können.

„Danke, danke für Alles, was du für mich machst und dass du an mich glaubst", sage in einem sanften Ton und schenke ihm erneut ein kleines Lächeln.

Kook schaut mich etwas verwundert an, aber erwidert daraufhin mein Lächeln.

„Du brauchst mir nicht zu danken. Das ist selbstverständlich", antwortet er und grinst stolz.

Im nächsten Moment spüre ich, wie er meine Hand in seine schließt.

„Aber sag mal Tae, wäre es nicht besser, wenn du die nächsten Tage bei mir bleibst? Die Polizei weiß noch nichts über den Fall und der Typ könnte vielleicht Komplizen haben. Du könntest in Gefahr sein", erklärt er mir und sieht mich mit einem besorgten Blick an.

Ich muss einen Moment lang über seinen Vorschlag nachdenken, denn er hat tatsächlich Recht und ehrlich gesagt, möchte ich selbst auch mehr Zeit mit Jeongguk verbringen, aber andererseits möchte ich ihm nicht zur Last fallen.

„Es ist schon okay, ich möchte dir und den anderen keine Schwierigkeiten bereiten", antworte ich und sehe ihn leicht unsicher an.

„Was für ein Unsinn! Du bleibst die nächsten Tage bei mir, das hab ich jetzt so beschlossen und Widerstand ist sowieso zwecklos", antwortet er, bevor er mich an meiner Hand in Richtung Ausgang zieht.

„Jin wartet draußen schon auf uns, wir sollten uns beeilen."

Nightlife Killer ▷KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt