-', Kapitel 33 ꒱ ↷🖇🥛
└➤ Tim:
Völlig übermüdet riss ich am nächsten Morgen die Tür des Krankenhauses auf.
Ärzte und Sanitäter hatten mir an dem gestrigen Abend gesagt, ich dürfe den Kleineren erst ab 7 Uhr besuchen.
Um 6:59 Uhr stand ich an der Rezeption, meine Beine schmerzen von der schlaflosen Nacht, mein Kopf fühlte sich unendlich schwer an.
Mit tiefen Augenringen blickte ich ungeduldig auf mein Handy, wippte von einem Fuß auf den anderen und konnte mein inneres Beben nicht unterdrücken.
Beinahe hätte ich erneut einen Unfall gebaut; als ich mich beim Autofahren vor Müdigkeit und Sorge kaum auf den vor mir liegenden Weg konzentrieren konnte, und beinahe in einen sich vor mir befindenden Audi gerast wäre.
"Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?", fragte mich die Frau der Rezeption beinahe genervt, als sie mich völlig aus meinen erniedrigenden Gedanken riss. Kurz zuckte ich zusammen, versuchte mich zu sammeln und schaute nervös auf meine zitternden Finger. Ich hatte Angst. Angst um Jan.
Wusste nicht, wie ich den Touretter vorfinden würde. Wie es ihm gehen würde.
Die Ärzte hatten ihn in letzte Nacht in ein künstliches Koma versetzt; weshalb ich ihn erst am darauffolgenden Tag besuchen durfte.
Nicht eine einzige Sekunde hatte ich mich dazu überwinden können, zu schlafen.
Mein Körper schrie nach Ruhe; meine Psyche jedoch war hellwach. Hellwach, vor Sorge und Angst um meinen Freund. Um meinen Lebenssinn, um meine Stütze.
Ich konnte kaum abschätzen, wie viele Stunden der letzten qualvollen, nie endenden Nacht ich mit weinen verbracht hatte.
Eine Panikattacke nach der anderen hatte meinen Körper paralysiert, Sekunden wie Stunden erschienen lassen.
"Entschuldigen Sie?", fragte mich die vor mir sitzende Frau nun mit einer etwas harscheren Stimme, was mich zu ihr aufschauen ließ.
"I-ich..", begann ich meinen Satz, war jedoch selber erschocken darüber, wie zittern und brechend meine Stimme meinen Mund verließ.
"Ich wollte Jan Zimmermann besuchen.", versuchte ich, meine Antwort zu Ende zu bringen, ohne, mir die Tränen in die Augen steigen zu lassen.
"Familienmitglied?", fragte sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen, ehe sie in einem vor ihr aufgeschlagenen Buch herumblätterte.
"Nein.. Lebenspartner.", gab ich kleinlaut zurück, was mein Gegenüber bloß mit einem verwirrten Blick quittierte, dann jedoch das Buch zuschlug und für einen kurzen Moment auf ihrem Computer herumtippte.
Wie angewurzelt stand ich in dem langen, mir endlos erscheinenden Flur, als ich die Panik, welche meinen Atem schneller werden ließ, wie kleine, elektrische Impulse in meinem Kopf spüren konnte.
"Zimmer 307. Er ist in der Intensivstation."
Sofort befreite ich mich aus meiner Starre, nickte ihr bloß dankend zu, ehe ich mich mit zitternden Beinen zu den Treppen begab und versuchte, mich den Zimmernummern richtig einordnen zu können.
Erst, als ich einige Etagen orientierungslos herumlief, fand ich schließlich den Gang, wessen Zimmerzahl mit 300 startete.
Angespannt lief ich durch den kühlen Flur, konnte deutlich spüren, wie mich ein immer stärker werdendes Schwindelgefühl überkam.
Als ich vor dem Zimmer 307 zum Stehen kam, begann mein gesamter Körper, sich zu verspannen.
Zitternd stand ich vor der noch verschlossenen Zimmertür, als mich ein Schwall aus Schuldgefühlen überkam.
Noch nie hatte ich solch einen intensiven Selbsthass gespürt. Er zerstörte mich. Schien mich innerlich zu zerstören, mir meine Kehle auf die schmerzvollste Art und Weise zuzuschnüren, und mir mein Herz rücksichtslos aus der Brust zu reißen.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Türklinke, brauchte einige Sekunden, um mich zu beruhigen.
Kurz kniff ich die Augen zusammen, drückte die Klinke dann nach unten und betrat schnell den Raum.
Der sich mir dort bietende Anblick ließ mich stocken; mir in binnen weniger Sekunden die Tränen in die Augen stießen.
Völlig verkabelt lag Jan auf dem weißen Bett, künstlich beatmet, einen Monitor neben sich stehend; welcher seinen Blutdruck, seine Herzfrequenz und seine Körpertemperatur überwachte.
Der Schmerz, den Älteren so vor mir zu sehen, durchfuhr mich wie ein bösartiger Blitz, welcher meinen gesamten Körper zu zerstören schien.
"Jan..", hauchte ich erschöpft, als die salzigen Tränen ungehindert über mein Gesicht liefen.
Zitternd ging ich auf ihn zu, setzte mich auf den Stuhl neben seinem Bett und nahm vorsichtig seine Hand in meine, strich zitternd mit dem Daumen über seinen Handrücken.
Meine Gefühle drehten durch; ließen mich erschaudern.
"Es tut mir so leid..", schluchzte ich leise, als ich seine Hand ein wenig drückte.
Immer mehr Tränen verließen meine Augen, als mein Blick starr auf meinen Freund gerichtet war.
Seine blasse Haut, welche zum einen Teil von der Atemmaske; zum anderen Teil von seinen zersauten Haaren verdeckt wurde, erschien beinahe leblos.
Er zerriss mein Inneres vollständig, Jan so vor mir zu sehen.
Es löste einen unerträglichen, stechenden Schmerz in meinem Herzen aus, während sich mein Brustkorb ungehindert zusammenzog.
"Es ist alles meine Schuld.. ", flüsterte ich weinerlich, als ich näher mit dem Stuhl an ihn heran rutschte und meinen Kopf vorsichtig auf seiner Brust ablegte, um seinen regelmäßigen, von Geräten kontrollierten Herzschlag zu folgen.
"Ich liebe dich so sehr..", flüsterte ich zitternd, mit dem Wissen, dass der Braunäugige nicht ein einziges Wort meinerseits verstehen konnte.
"Du packst das, Jan..", fügte ich leise hinzu, als ich mich vorsichtig von ihm löste und ihn betrachtete.
"Du musst das schaffen..", hauchte ich schluchzend, als meine warmen Tränen auf die Decke seines Bettes tropften.
Vorsichtig, als bestände mein Gegenüber vollständig aus Glas, fuhr ich mit meinem Daumen über seine kühle Wange.
Ich fühlte mich, als würde ich ersticken. Als würde ein Stück meines Herzens fehlen; welches ich erst wieder vollständig spüren konnte, wenn der Ältere seine Augen öffnen würde.
"Ich schaff das alles nicht ohne dich..", flüsterte ich ihm zu, als ich mir mit meinem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht wischte.
Es schien, als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen. Jeder Atemzuge schmerzte so sehr, dass ich unter der Belastung zusammenzubrechen drohte.
"Herr Lehmann?"
Eine dunkle Stimme ließ mich zusammenzucken, ehe ich mich umdrehte.
In der Zimmertür stand ein leicht lächelnder, etwas älterer Arzt, welchen ich innerhalb weniger Sekunden wiedererkannte.
Es war derjenige gewesen, welcher mich am Unfallort, wie auch in der Notaufnahme stetig versucht hatte, zu beruhigen.
"Wie ich sehe, haben Sie schon Informationen bekommen, und-"
"Wie geht es ihm?!", unterbrach ich den auf mich zu kommenden Arzt zitternd, als ich kurz davor war, durch die Schwäche meines eigenes Körpers vor ihm zusammenzubrechen.Ahh finally ein neues Kapitel :D
Hab überlegt es nicht hochzuladen, weil ich mal wieder unzufrieden bin;-;Es kann übrigens sein, dass ab dem nächsten Monat nicht mehr so regelmäßig geupdated wird.
Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass ich in eine Klinik komme, und ich weiß noch nicht, ob Handys dort überhaupt erlaubt sind..
Ab Montag weiß ich dann mehr darüber:}
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𝑻𝒉𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒊𝒅𝒅𝒆𝒏 𝒇𝒆𝒆𝒍𝒊𝒏𝒈𝒔 || Gewitter im Kopf
Fanfiction"𝐘𝐨𝐮 𝐦𝐞𝐚𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐭𝐨 𝐦𝐞." 》ich redete mir ein, dass man auch seinen besten Freund hübsch finden könne, jedoch spürte ich viel mehr als nur äußerliches Anziehen. Jedes mal wenn Tim mich berührte, hinterließ er an jener Stelle ei...