POV of Emilia Kingsley
„Tiffany, wo hast du die Handcreme hingelegt?"
Ich sitze im Kingsley Privatjet mit meiner ganzen Familie. Wie jedes Jahr fliegen wir von London nach St. Moritz in die Schweiz, um dort Ski zu fahren und die Hotel-Tradition meines Vaters und Onkels weiterzuführen. Mein Grossvater Charles ist nämlich schon seit seiner Kindheit jeden Winter ins Hotel Suvretta House gekommen. Er hat meine Grossmutter Sophia in St. Moritz sogar das erste Mal getroffen! Es muss wirklich romantisch gewesen sein, denn wenn immer sie mir davon erzählt, beginnen ihre Augen zu leuchten. Ach, die grosse Liebe. Zwar bin ich erst 17 und habe noch viel vor in meinem Leben, aber einen festen Freund wäre schon ganz nett. Ich könnte ihn auf alle Familienferien mitnehmen, wir sind schon so viele Familienangehörige, auf eine weitere Person kommt es wohl nicht mehr an!
„Halloo? Lieblingscousine an Mila!"
Ich schrecke aus meinen Tagträumen, als Tiffany mir mit der Handcreme vor dem Gesicht herumschwenkt. Stimmt! Ich hatte sie ja danach gefragt.
„Du bist auch meine einzige Cousine Tiffany", sage ich lachend, "das macht dich automatisch zu meiner Lieblingscousine!"
Schnell creme ich meine Hände ein und lege die Tube in meine Handtasche. Jackie schläft seelenruhig auf dem Sessel gegenüber von mir, mit dem Kopfkissen auf Wills Schoss. Echt süss wie er immer mit ihr umgeht, so liebevoll und vorsichtig. Er wird ein unglaublicher Mann und Vater werden. Seine Frau kann sich echt glücklich schätzen. Ach du meine Güte! Ich werde noch depressiv, wenn ich so weiter mache. Ich brauche langsam aber sicher einen Freund...
Der Grund weshalb ich keinen habe ist eigentlich ziemlich einfach. Alle Jungs an der Privatschule, an die Tiffany, Will und ich gehen, sind egoistisch, hochnäsig oder schon glücklich vergeben. Sie haben keinen Style, weil ihre Zimmermädchen ihre Outfits zusammenstellen, welche aus den Klamotten, die ihnen ihre Mutter kauft, bestehen. Ihre Eltern sind zwar reich, aber meine auch, deshalb ist dieser Faktor bedeutungslos. Ausserhalb der Schule kenne ich gar keine Jungs.
Auf meinem Statusniveau gibt es Schulrivalitäten, was bedeutet, dass man probiert besser zu sein als die anderen. Dazu gehört die wilderen Partys, die höhere Anzahl von hübsch und gleichzeitig klugen Schülern (weil wir der bedeutende englische Nachwuchs sind), die schöneren Schulreisen, die besseren Sportmannschaft usw...
„Hey Mila, könntest du Bebe aufheben?", flüstert Will plötzlich.
Ich senke meinen Blick auf den Boden und sehe tatsächlich Bebe, Jackie's pinker Plüschhase, dort liegen. Aww, sie ist ihr während dem Schlafen runtergefallen. Wie süss! Ich hebe Bebe auf und gebe sie Will. Dieser legt sie behutsam in Jackie's Arme.
Ich sehe wie Mom ihre Tasche zu packen beginnt und auch Liz sammelt ihre Sachen zusammen. Keine 5 Sekunden später meldet sich unser Pilot: „Wir werden in Kürze in Samedan landen."
Dieses Jahr freue ich mich besonders auf die Zeit hier. Es gibt gar keinen Grund dafür, aber Tiffany und ich haben irgendwie das Gefühl, dass diesmal etwas passieren wird. Nicht im negativen Sinne, sondern einfach etwas, dass wir nie wieder vergessen werden.
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From St. Moritz with Love
RomanceEmilia Kingsley, Eleganz und Schönheit in Person. Sie ist von einer reichen englischen Familie, die ihre Winterferien jedes Jahr im Hotel Suvretta House verbringt. Doch dieses Jahr ist etwas anders... Zwei sehr hübsche junge Männer tauchen auf, die...