Kapitel 18 - Hinata

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Endlich öffneten sich die silbernen Türen. Ein blasshäutiger Mann lächelte uns freundlich an. "Entschuldigen sie die lange Wartezeit..", meinte er etwas bedrückt, während die Spannung von meinem Freund endlich abfiel. Zufrieden seufzte ich auf. "Schon okay, wir haben die Zeit gut rumgebracht", meinte mein Freund mit einem unklaren Grinsen, weswegen ich ihm leicht in die Seite boxte. Wir verabschiedeten uns möglichst schnell. "Nachher benutzen wir die Treppen", murrte ich, was er mit einem nervösen Lächeln bejahte. "Mach dir keine Sorgen, das wird schon", versuchte ich ihn wieder zu beruhigen, nur um im nächsten Moment anzuklopfen. Eine weibliche Stimme bat uns herein. Verwirrt sahen wir uns an. In der nächsten Sekunde stieß ich auch schon die Tür auf, um eine komplette Familienversammlung zu erblicken. Verdammt.. das war dann doch etwas unangenehm. Die Erwachsenen starrten in unsere Richtung. Manche warfen mir missbilligende Blicke zu. "Was macht er hier?", fragte seine Mutter, während sie auf mich zeigte. Höflich wie sonst auch grüßte ich und stellte mich kurz darauf vor. "Lass ihn in Frieden", knurrte der Schwarzhaarige nur, um mich kurz darauf zu dem Krankenbett zu ziehen.

Etwas überfordert blickte ich auf den spärlichen Körper. Schlagartig öffneten sich seine Augen, welche erst seinen Enkel musterten und die dunkelblauen Augen anfixierten. "Tobio!", krächzte er. Derweil nahm er sanft die Hand meines Freundes. Mein Körper sackte auf den Stuhl neben dem Bett. "Wer ist dein Freund?", fragte er leise, sodass ich Mühe hatte es zu verstehen. "Er heißt Shoyo.. Shoyoy Hinata!", stellte er mich so laut vor, dass mein Kopf es einmal reflektierte. Der alte Mann grinste. Er wusste doch schon ganz genau in welcher Relation wir standen, das sah ich ihm an. "Und in welcher Relation steht ihr?", hauchte sein Großvater, worauf er erstmal bleich wurde. Sein Blick fiel auf mich, weshalb ich ihm eine nickende Bestätigung gab. Erleichtert atmete er auf. "Wir sind zusammen", meinte er so trocken, dass ich mir ein Lachen verkneifen musste. Perplex starrte man uns an. "Wir sind einander versprochen, aber egal", kicherte ich vor mich her, während ich meine Hand mit dem unscheinbaren Ring anhob. Dadurch wurden die Blicke noch ungläubiger. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob es daran lag, dass Tobio eine Beziehung mit einem Jungen hatte oder das er sich endlich an jemanden gebunden hatte.. Vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem.

Mittlerweile war mein Freund mit seinem Großvater in eine lustige Diskussion über Homosexualität geraten, was dazu führte, dass beide sich über die häufige Homophobie aufregten. Manche Leute im Raum, sahen beschämt zur Seite, was mich breit Grinsen ließ. Plötzlich zog man mich an der Hüfte, wodurch ich auf Kageyamas Schoß stolperte. Mit den Lippen formte ich kurzerhand das Wort: 'Idiot' Liebevoll lächelte er mich an, um sich einen kurzen Kuss von meinen Lippen zu stehlen. Sicherlich waren meine Wangen bereits rot, doch der Schwarzhaarige schien den Anblick ziemlich zu genießen, weswegen ich mich vorlehnte. Unsere Lippen trafen nochmals aufeinander, doch diesmal war es durchaus intensiver. Seine Zunge stupste gegen die meine, was dann doch einen längeren Zungenkuss forderte. Verträumt blickte ich folgend in seine blauen Augen. Eigentlich hätte ich gerne noch mehr von seiner Zuneigung gehabt, allerdings saßen wir inmitten seiner Verwandten, weshalb ich es dann doch einfach dabei beließ.

Nach einigen Stunden begaben wir uns auf den Heimweg. Wohin genau wir gehen wollten, war uns noch nicht klar. Eigentlich war der Plan nur kurz auf mein Handy zu blicken, allerdings blieb ich schockiert stehen. "Alles okay?" "Ich hab 87 verpasste Anrufe von Suga, 347 neue Nachrichten und 14 verpasste Anrufe von Daichi..", meinte ich komplett verloren, während ich ihm den Bildschirm zeigte. Seine Augen weiteten sich. "Fuck.. wir hatten Training?!", rief er aus, nur um mich im nächsten Moment mit sich zu ziehen. Stimmt, es war Nachmittag, also würden sie vermutlich noch spielen. Glücklicherweise hatte ich immer ein Paar Sportschuhe in den Umkleiden gebunkert, von dem her war das wohl unser kleinstes Problem. Sobald Tobio schwer atmend die Hallentür aufriss, starrte man uns geschockt an. Der Silberhaarige Vize-Kapitän, kam halb weinend auf uns zu. Komplett überrumpelt ließen wir uns umarmen, ohne es zu hinterfragen. Das würden wir uns wohl für später aufheben. Doch als plötzlich auch der Team-Captain seine Arme um uns legte, befürchtete ich schreckliches und wollte am liebsten mit heulen.

"Wo zur Hölle wart ihr?! Sugawara hat uns hier alle fast umgebracht mit seiner Sorge!", beklagte sich Tanaka sogleich. Tobios Miene verfinsterte sich schlagartig. "Er hat jederzeit das Recht sich um uns zu sorgen, dass kannst du ihm ja wohl kaum verübeln nach allem was passiert ist", meinte ich gleichgültig, was dem Älteren wohl die Sprache verschlug. "Wir waren nur im Krankenhaus, also nichts so besonderes.." Sugawaras Augen weiteten sich. "I-Ihr.. was?" Verdammt die kannten den Zusammenhang ja nicht. "Zeigt mir eure Arme!", brüllte er, um im nächsten Moment meine Ärmel hochzureißen. "Wir haben nur meinen Großvater besucht, Sugawara", erklärte mein Freund, kurz bevor man ihm ebenfalls die Ärmel hochzog. Fast wäre mir ein Satz wie: "Ist doch egal, wenn wir sterben", herausgerutscht, allerdings war es ja nicht so. Wieso trieb mir der Gedanke schon wieder Tränen in die Augen? Belastet ballte ich meine Hände zu Fäusten, was der Schwarzhaarige sogleich bemerkte. Behutsam schlossen sich seine Hände um eine der meine, was mich frustriert aufatmen ließ. Warum war ich immer das Opfer von Emotionen? "Wir ziehen uns kurz um und machen dann mit", redete uns Kageyama aus der Situation heraus.

Mittlerweile waren die Jahre ins Land gezogen. Kageyama und ich waren in die Nähe von Tokyo gezogen. Kontakt zu den anderen hatten wir dennoch regelmäßig. Mal waren es Anrufen oder sie standen einfach vor unserer Tür. Hin und wieder feuerten sie uns auch bei den Nationalspielen an. Ja die Zeit hatte uns einiges beschert, aber wir hatten das beste daraus gemacht. Glücklich waren wir immer noch zusammen und einander versprochen.. Ob er sich daran noch erinnerte? Etwas bedrückt starrte ich in Richtung Horizont. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Mit einem schwachen Lächeln blickte ich in seine Richtung. "Erinnerst du dich noch an unseren ersten Kuss?" Warum fragte er das? "Klar.. ich bin dabei hype-" "Nein.. Das war unser Zweiter.. Der erste fand auf dem Fest zu unserem Sieg statt.. Du hattest etwas Bier intus, kamst zu mir getorkelt und irgendwie hat das dazu geführt das wir rumgemacht haben", grinste er mich triumphierend an. Jetzt war ich doch irgendwie baff. Mein alkoholisiertes Gehirn hatte das irgendwie einfach gelöscht. Dennoch etwas perplex, kippte mein Kopf leicht zur Seite. Plötzlich sank er vor mir hinab, bis er wirklich schon kniete. Schlau wie ich war.. verstand ich immer noch nichts. "Shoyo.. wir haben uns damals einander versprochen.. aber was würdest du von einer richtigen Verlobung halten?" Da machte es 'Klick'. Er öffnete eine Ringschatulle, wo ich den feinen Goldring sah. "Ja! Natürlich sag ich dazu ja! Du verdammter Vollidiot", lachte ich unter Tränen. Zärtlich steckte er mir den Ring an, nur um darauf von mir geküsst zu werden. "Du bist für immer meins", schmunzelte ich, worauf er unsere Hände verschränkte.






Und wieder ist eine Geschichte vorbei.. Achtzehn Kapitel sind jetzt keine sonderbar vielen, aber ich denke das es ein gutes Mittelmaß ist. Leider sind mir langsam auch die Ideen ausgegangen. Allerdings denke ich, dass die nächste KageHina nicht allzu lang auf sich warten lässt.

Positives und Negatives nehme ich dennoch immer noch sehr gerne hier auf ^^

Allerdings werde ich auf aktiven Hate nicht eingehen (Wie es sich eben gehört haha) Man sieht sich sicherlich in einer meiner anderen Geschichten wieder, denn ansonsten habt ihr was verpasst cx (Eigenwerbung muss auch sein hehe)

Mine! [KageHina || Haikyuu!!] ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt