You're my downfall, you're my muse

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Jo

In dem Moment als ich am Gericht aussteige und unsere Blicke aufeinander treffen, will ich eigentlich nur zu ihr rennen, sie über meine Schulter werfen und mit ihr abhauen. Meine Muskeln zucken schon aber ich kann mich gerade so zurück halten. Sie sieht einfach atemberaubend schön aus und ist .... gleich meine Schwester. Fuck Karma, da holt mich schon mal jemand aus meinem Eispalast und ich lasse die Person an mich ran und dann will meine Mutter sie adoptieren. Das Schicksal ist ein mieser Verräter!

Ich versuche mich zusammen zu reißen, vermutlich versprühen meine Augen gerade lauter Herzchen und gehe als ich das halbwegs geschafft habe auf Hailey und meine Mom zu. Diese scheucht uns förmlich rein, man muss die das eilig haben, mich in den Status einer Kriminellen zu versetzen. Wir setzen uns an einen Tisch, die uns ein Staatsknecht anweist. Ich will mich an den Rand setzen, doch meine Mom besteht darauf, dass sich Hailey zwischen uns setzt. Ich würde am liebsten meinen Kopf auf den Tisch hauen aber ich bleibe mit unbewegter Miene sitzen. Jetzt dringt mir auch noch Haileys Parfüm in die Nasenflügel und ich bin wirklich kurz vorm durchdrehen. Endlich scheinen alle in dem Raum anwesend zu sein und der Sozialarbeiter oder wer auch immer das ist fängt an, eine lange Rede über Verantwortung für ein junges Leben .....genau ab da bin ich raus und denke daran, was in den letzten Tagen passiert ist. Haileys Liebesgeständnis, was mich hat schmelzen lassen. Trotzdem konnte ich nicht darauf antworten obwohl ich nichts lieber getan hätte. Ich kann doch meiner Mom nicht das Herz brechen! Ich kann es immer noch nicht, sonst würde ich kaum hier sitzen und alles über mich ergehen lassen. Am liebsten würde ich aus Atlanta abhauen, damit ich sie nicht mehr sehen muss. Allein der Anblick von ihr am Grab mit der leeren Bourbon Flasche, ich bin fast durchgedreht weil ich dachte, dass sie tot ist, da sie sich nicht mehr bewegt hat. Ich habe mich neben sie geworfen und sie verzweifelt an mich gedrückt. Gut dass mich keiner gesehen hat. Tränen sind an meinem Gesicht runter gelaufen bevor ich überhaupt in der Lage war, mich zu vergewissern ob sie noch lebt. Als ich dieses festgestellt habe, habe ich sie auf meinen Armen zu meinem Auto getragen und zurück nach Atlanta gefahren. Beth, die mit mir gefahren ist, hat Haileys Charger zurück gefahren. Meine Mutter war entsetzt, als ich mit der leblosen Hailey in meinen Armen wieder aufgetaucht bin. Dann ist sie jedoch sofort wieder professionell geworden und hat sie untersucht. Mich hat sie nur mit einem vorwurfsvollen Blick bedacht, war ja klar, dass sie mir wieder die Schuld gibt. Auf jeden Fall habe ich mich die restliche Zeit von den beiden fern gehalten. Zum einen weil mir meine Mom dann bestimmt den Kopf abgerissen hätte und zum anderen weil ich mir selbst in Haileys Gegenwart nicht mehr traue.

Gott sei Dank ist das alles gleich vorbei, ich werde in ein paar Minuten ein neues Familienmitglied haben und bin mir sicher, dass meine Mom und Hailey es kaum erwarten können, auch wenn Hailey mir an ihrem Geburtstag noch was anderes erzählt hat. Ihre Worte fliegen in meinem Kopf rum und spielen Pingpong. Sie ist in mich verliebt und will mich. Auch wenn ich nichts auf der Welt lieber will als sie meine Freundin nennen zu dürfen ist es falsch, ich meine, was kann ich ihr schon bieten? Klar würde ich ihr die Welt zu Füßen legen aber ist das genug? Sie verdient so viel mehr, Stabilität, eine durchgeplante Zukunft, jemanden der sie beschützt und das bin nicht ich. Ich weiß dass ich noch nie so starke Gefühle für jemanden hatte aber reicht das 'für immer'? Mit schaudern erinnere ich mich daran, dass ich auf dem ersten Event fast zu spät gekommen wäre. Ich bin nicht gut für sie und dass muss ich einsehen. In dem Moment scheint der Typ fertig mit seiner Rede zu sein und meine Mom setzt sich an, das Dokument schnell zu unterschreiben. Ich will nicht hin sehen weil ich mir sicher bin, dass Hailey genau so schnell unterschreiben wird, aber wie unter Zwang muss ich doch hinsehen, obwohl meine Sicht gerade verschwimmt. Sofort wende ich meinen Blick wieder ab und fange an, die Fliesen auf dem Boden zu zählen. Alles was mich von der Situation ablenkt ist gut. Ich halte förmlich die Luft an während ich auf das Kratzen des Stifts auf Papier warte, aber das kommt nicht. Hailey wird jetzt ermahnt, zu unterschreiben und ich ziehe scharf die Luft ein um nicht noch im letzten Moment zu intervenieren. Jetzt unterschreibt .....legt sie den Stift zur Seite? "Was tust du?" flüstere ich panisch als sie mir auch schon mit ihren Worten den Boden unter den Füßen weg zieht. Sie hat gerade wirklich meiner Mom gestanden in mich verliebt zu sein und den Raum verlassen. Ein stolzes Grinsen bildet sich in meinem Gesicht, das ist mein Mädchen. Allerdings vergeht mir das gleich wieder als meine Mom mich am Kragen packt und hinter sich her raus zieht.

Leave my heart out of thisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt