„Yeah, I'm a bit dangerous, I can't even handle myself.
Don't worry my hands, they're only warm for you.
If I'm ruining you right now, please forgive me.
Because you can't live without me. Because you know all of this.
I'm takin' over you."Ich schließe die Augen und werfe den Kopf in den Nacken. Musik dröhnt laut mit donnerndem Bass aus den riesigen Lautsprechern rund um die Bühne. Der Boden bebt unter mir. Meine Nackenhaare stellen sich in einem angenehmen Schauer auf und ich fühle mich unheimlich wohl und geborgen, obwohl die Luft im Stadion so aufgeheizt und dick ist, dass man sie förmlich durchschneiden kann. Die Choreographie ist hart und schweißtreibend und gibt uns kaum Zeit zum Durchatmen. Mein Herz schlägt schnell und kräftig im Takt der Musik.
Obwohl ich mich auf meine eigene Schrittabfolge konzentrieren muss, kann ich mir einige verstohlene Blicke in Jimins Richtung nicht verkneifen. Seine dunkelbraunen Haare schwingen eindrucksvoll und rhythmisch im Takt seiner kraftvollen Bewegungen, während sein Blick angestrengt und fokussiert auf die kreischende Menge gerichtet ist, die uns lauthals anfeuert und uns zu Höchstleistungen anspornt. Seine großen Augen glänzen im hellen Scheinwerferlicht und ein hinreißendes Lächeln ziert sein makelloses Gesicht. Er sieht atemberaubend schön aus.
Als der Song ausklingt, haben wir eine kurze Verschnaufpause, um einige Runden auf der Bühne zu drehen, während die Crew-Mitglieder die nächste Performance vorbereiten.
Jimin streicht sich gerade die Haare von der nassen Stirn und macht am Rande der Bühne auf dem Absatz kehrt, nachdem er dort den schreienden Fans zugewunken und Herzen mit den Fingern geformt hat, als sich unsere Blicke treffen. Er grinst mich breit und herausfordernd an, als ich kurz vor ihm Halt mache und die Hand zu einem High Five hebe. Lachend klatscht er ein, schnellt um mich herum und schlingt seine Arme von hinten um meinen Körper. Ich genieße für einen langen Moment die Nähe zu ihm, ehe ich mich wieder aus seinem Griff befreie. Doch bevor ich mich ihm zuwenden kann, springt er mir auch schon auf den Rücken und klammert sich fest an mich.
Es ist eine Show. Wir geben den Fans, was sie sehen wollen, und treiben damit die Verkaufszahlen drastisch in die Höhe. Niemals hätte ich gedacht, dass es mal so leicht sein würde, mit solch kleinen Gesten die Massen zufriedenzustellen. Allerdings gibt es Grenzen, die wir nicht überschreiben dürfen, was mir aber zunehmend schwerer fällt, denn je näher ich Jimin in Momenten der Euphorie komme, desto mehr verschwimmt vor meinen Augen der schmale Grat zwischen dem, was erwünscht ist, und dem, womit wir unseren Job riskieren.
Die Hitze seines Körpers dringt durch den dünnen Stoff meines Shirts und brennt förmlich auf meiner Haut. Schnell setze ich mich in Bewegung und trage ihn am Bühnenrand entlang. Sein Gesicht schwebt nah an meinem Ohr, während er mir behutsam einen Ohrstecker herauszieht und seine Lippen daran schmiegt.
„Ist dir auch so heiß, Kookie?", raunt er mir zu und hält sein Mikrofon betont weit von seinem Körper entfernt, auch wenn man aufgrund des hohen Lärmpegels vermutlich selbst dann nichts dadurch hätte hören können, wenn er mir ins Ohr gebrüllt hätte.
Ich nicke kurz und scanne mit meinen Augen die Bühne nach den anderen Mitgliedern ab. Als mein Blick auf Namjoon trifft, wirft er mir aus der Ferne einen strengen Blick zu, doch ich beschließe, ihn zu ignorieren.
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Aktivitäten auf der Bühne im Auge zu behalten. Nicht nur weil er der Leader der Band ist, sondern auch weil er großen Wert darauflegt, alles irgendwie zusammenzuhalten. Natürlich will keiner von uns wirklich Ärger verursachen, doch ich lasse mir den Spaß nur ungern verderben. Noch nicht. Zu sehr genieße ich diese Spielchen.
Jimins Griff um meinen Hals wird stärker. Er schnürt mir beinahe die Luft ab und ich spüre trotz der aufgeheizten Luft seinen noch heißeren Atem an meinem Ohr, als er mir einen zarten Kuss darauf drückt. Die Berührung löst ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend aus und lässt mich atemlos aufkeuchen, was direkt vom Lärm der Umgebung verschluckt wird.
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Pied Piper
FanfictionIn der Welt der K-Pop-Idols ist der sogenannte "Fanservice" nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht. Doch wenn echte Gefühle ins Spiel kommen, kann die Grenze zwischen dem, was erlaubt ist, und dem, was alles aufs Spiel setzen könnt...