Kapitel 178

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„Ich meine, weil wir uns ohne Worte verstehen. Falls du es gemerkt hast haben wir, seitdem du unter die Dusche gegangen bist kein Wort sagen müssen, um zu spüren, was der andere möchte.", lächelte Isa und lehnte sich gegen mich. Sie hat Recht. In den meisten Fällen wissen wir, egal ob im Bett oder im Alltag, was der andere gerade braucht. Ob Nähe gerade gut ist, oder ob wir mal ein bisschen Abstand brauchen. Ich drückte ihr einen Kuss auf ihre nassen Haare und beobachtete uns dann einen Moment im Spiegel. „Also ich finde wir passen sehr gut zusammen.", murmelte ich, doch Isa hatte ganz genau verstanden, was ich gesagt hatte. Sie lächelte mich durch den Spiegel nur verlegen an.

Irgendwann schafften wir es dann doch noch uns weiter fertig zu machen. Isa schminkte sich ein wenig, während ich mich nur anzog und sie dann die ganze Zeit beobachtete. Ich wollte meine Augen einfach nicht von meiner wunderschönen Freundin lösen. Nach ungefähr zwanzig Minuten war Isa dann auch fertig und wir verließen gemeinsam das Bad. Es war schon kurz vor sieben, weshalb wir einfach schon nach unten gingen. Dort stand bereits eine breit grinsende Amelie, welche auf uns zu hopste und Isa in eine Umarmung zog. „Ahhh ich freu mich so für euch. So viele positive Reaktionen. Du hast so tolle Fans Winni.", quietschte sie und zog mich ebenfalls in ihre Arme. Isa und ich sahen uns kurz fragend an. „Was ist los?", fragte Amelie jetzt weniger euphorisch. „Wincent fand die Reaktionen gar nicht so positiv.", sagte Isa sachlich. „Aber wieso? Klar gab es ein paar dumme Kommentare, aber die meisten waren doch total süß.", erklärte Amelie weiter. „Siehst du Schatz. Das waren nur ein paar wenige, die wir gesehen haben.", lächelte Isa und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Vielleicht habt ihr Recht.", gab ich zu und zuckte mit den Schultern. In einer ruhigen Minute muss ich mir wohl nochmal ein paar mehr Kommentare ansehen, aber jetzt möchte ich den Abend mit Amelie, Isa und den Jungs genießen.

Genau das taten wir dann auch. Wir gingen in ein kleines Familien-Restaurant und aßen entspannt ohne uns irgendwie mit unseren Handys zu beschäftigen. Natürlich kam das Thema auf, warum Isa und ich uns genau jetzt für diesen Schritt entschieden haben, aber insgesamt konnten wir einfach mal von allem abspannen. Nach dem sehr gemütlichen Abendessen, machten wir uns gegen halb zehn wieder zurück ins Hotel. Isa und ich beschlossen relativ schnell schlafen zu gehen, da morgen ein anstrengender Tag in Trier vor uns lag.

Von Isas Wecker wurden wir am nächsten Morgen sanft geweckt. Die ersten Sonnenstrahlen schienen bereits in unser Hotelzimmer und wir konnten uns beide nur anlächeln. Auch wenn ich gestern einen kleinen Moment überfordert war, bin ich gerade umso glücklicher, dass wir den Schritt jetzt wirklich gegangen sind und wir uns völlig frei in der Öffentlichkeit bewegen können. „An was denkst du?", fragte Isa. „Daran, dass wir jetzt frei sind und dass ich theoretisch alles posten kann, was mich glücklich macht. So wie jetzt.", gab ich verträumt von mir. „Du bist süß.", sagte Isa und legte ihre Lippen auf meine. Ich zog sie noch einen Moment in meinen Arm und wir checkten beide schonmal unsere Handys. „Jule ist gleich schon da, kann ich sie dann zu uns holen?", fragte sie zurückhaltend. „Klar, aber ich ziehe mir vorher was an.", lachte ich. „Haha.", erwiderte Isa und auf einmal hatte ich ein Kissen im Gesicht. „Na warte.", grinste ich und schnappte mir ebenfalls ein Kissen. Wenige Sekunden später eskalierte die Situation ein bisschen und wir führten eine wilde Kissenschlacht. Nach einigen Minuten legte ich mein Kissen weg und packte Isa an der Hüfte. Sie quietschte einmal kurz, hörte dann aber auch wieder auf mit dem Kissen auf mich einzuschlagen. Sie lag mir wieder gegenüber und meine Lippen lagen auf ihrer Stirn, während ich hinter ihrem Kopf einmal schnell meine Mails checkte. Dann öffnete ich Instagram und wollte eigentlich eine Story machen, in der man das Fenster sieht, doch die Innenkamera war aktiviert. Es war ein mega süßes Bild. Man sah nur Isas Hinterkopf und dann eben mich, wie ich sie auf die Stirn küsste. Ich schoss ein Foto und legte noch einen Filter drüber. „So, ich muss jetzt mal aufstehen und Jule hochholen. Fertig mache ich mich danach.", sagte sie. „Ich zieh mir gleich was an. Darf ich das posten?", fragte ich und sah sie erwartungsvoll an. „Das ist ja voll schön. Klar darfst du das.", lächelte sie, setzte sich auf, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und verließ dann das Bett. Sie zog sich nur schnell ihre Jogginghose und einen Hoodie von mir über und ordnete ihren Zopf, bevor sie das Zimmer verließ. Da ich nicht wollte, dass Jule mich bei unserem ersten Zusammentreffen in Boxershorts sieht, stand ich auf und zog mich schonmal an. Danach schüttelte ich das Bett noch ein bisschen auf und ließ mich dann in einen der Sessel fallen. Ich überarbeitete die Story nochmal und drückte dann nach einer kurzen Überlegung auf Posten.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt