Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)

2. Die erste gute Tat

Das erste was ich heute Morgen gemacht hab ist duschen. Man hat das gut getan. Gestern wäre mir das zu viel geworden. Der Opa meinte doch ernsthaft mich stundenlang belehren zu müssen. Abgesehen davon musste ich mir dann noch die Nachrichten mit ihm anschauen, in denen lang und breit erst von dem Überfall der 3 Gangster in der Bank und dann über die anschließende Verfolgungsjagd berichtet wurde. Ich frage mich bei diesen Berichterstattungen immer wo zur Hölle die Kamerateams so plötzlich herkommen. Zufällig sind die immer bei allen Geschehnissen sofort vor Ort. Mein Kampf mit den Profihelden wurde natürlich auch gezeigt. Gestern habe ich die Schläge von denen nicht mitbekommen, aber als ich gesehen habe, was für Treffer ich einstecken musste. Kein Wunder, dass ich überall verletzt war und meine Kleidung so mitgenommen aussah. Was Kleidung angeht muss ich mir dann heute wohl was Neues holen. Naja Geld habe ich ja erst mal wieder genug. Langsam gehe ich zu meinem 'Geldversteck', was eigentlich nur eine lose Diele am Boden ist, unter der ein kleiner Hohlraum ist. Ich nehme erst mal nur ein bisschen was mit. Bloß nicht zu viel auf einmal in Umlauf bringen, das wäre sonst auffällig. Das restliche Geld wieder verstaut und mit ein bisschen was in den Taschen verlasse ich meine Schlafstätte und gehe in den Restaurantbereich des Hauses. An sich bin ich ganz froh, dass ich das hier vor einigen Jahren gefunden habe. Damals hat Yiro, der Besitzer des Restaurants und Hauses, mir ohne zu zögern geholfen, als ich halb tot hinter seinem Laden am Boden lag. Er hat meine Wunden notdürftig behandelt und mir eine Stelle zum Schlafen angeboten. Im Gegenzug halte ich ihm seitdem die Mafias vom Hals die sich hier ab und zu mal rumtreiben. Immerhin kann ich so meinen Kampfstil trainieren und obendrein ohne Rücksicht Idioten vermöbeln. Und wenn ich so übers kämpfen denke bin ich nicht verwundert, als mein Magen sich auch schon meldet.

"Und heute bessere Laune?" Yiro steht hinter der Theke und kocht schon fleißig. Wahrscheinlich mein Frühstück.

"Ich hatte gestern super Laune, bis mich diese Gangster entdeckt und verfolgt haben..."

"Von dem Thema hab ich gestern nun wirklich genug gehört. Klauen ist einfach nur dämlich und wird dich mit deinem Können vor allem nirgends hinbringen. Mach doch was Nützliches mit dem, was du draufhast."

Das schon wieder. Und schon ist der Tag voll im Eimer. Seit Yiro weiß, dass ich trotz fehlender Schulbildung ein Genie im schnell rechnen und kalkulieren bin, versucht er ständig mich auf die 'rechte Bahn' zu bringen. Er verfällt oft ins Schwärmen, wie gut denn meine Allgemeinbildung sei und wie gut ich über den Aufbau des menschlichen Körpers Bescheid wüsste. Wenn er wüsste, dass ich einfach nur eine extrem gute Auffassungsgabe habe und mir gut Dinge merke, die ich als wichtig empfinde, dann wäre es wahrscheinlich nicht mehr so begeistert. Wobei wenn ich recht überlege, nein, selbst dann wäre er es. Im gleichen Maße ist er aber auch entsetzt über meine fehlenden sozialen Kontakte. Beziehungsweise meine Fähigkeit soziale Kontakte aufzubauen. Laut seiner Definition bin ich nicht im Stande auch nur einen Funken Empathie zu versprühen. Geschweige denn Gefühle überhaupt zu verstehen, egal ob bei anderen oder bei mir. Und was soll ich dazu sagen. Er hat recht. Aber das interessiert mich auch nicht. Es gibt sowieso niemanden, außer möglicherweise Yiro, der mich auch nur ansatzweise leiden kann. Und ich hab auch nicht das Bedürfnis soziale Beziehungen aufzubauen. Das macht sowieso nur Probleme.

"Ich hab es aber einfach drauf zu klauen. Warum sollte ich so tun als wäre ich ein Held und anderen helfen, denen ich vollkommen egal bin?" frage ich Yiro während ich mir mein Essen nehme.

"Bei deinem Verhalten ist es überhaupt fraglich warum ich mich mit dir abgebe du Nervzwerg."

"Wenn du wieder Kriminelle bewirten willst dann nur zu, wirf mich raus Opa!"

"Zum allerletzten Mal hör auf mich Opa zu nennen. Ich bin nicht mal 6 Jahre älter als du."

"Trotzdem bist du älter als ich. Das heißt für mich bist du ein Opa. Und bevor du dich noch weiter wegen so einem Mist aufregst solltest du vielleicht etwas essen. Es ist schließlich schon alles kalt." Und mit diesen Worten stürze ich mich auf meine Spiegeleier mit Speck und Bohnen. Bin ich froh, dass Yiro manchmal so nett ist und mir Wunschgerichte macht. Aber ich glaube einfach in Wahrheit ist er nur froh nicht jeden Tag nur Reis essen zu müssen.