Nicola - ✔️

THIRTY-FOUR - Der andere Nicola - ✔️

Aria POV

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„Ich weiß, wo sie ist."

Gianmarco sieht mich verdutzt an, als ich den Raum verlasse, in dem Jaden ist, während ein siegessicheres Lächeln meine Lippen umspielt. „Aber ich habe eine Bedingung." Gianmarco sieht mich prüfend an, während Raffa erstaunt zu mir sieht.

„Du bist hier nicht wirklich in der Lage, Bedingungen zu stellen, das weißt du doch, oder?"

Ich hebe eine Augenbraue. „Ich glaube, das bin ich sehr wohl. Immerhin habe ich eine sehr wichtige Information, die dir eine lange Suche ersparen kann. Aber wenn du immer noch der Meinung bist, ich wäre nicht in der Lage Bedingungen zu stellen, dann bin ich ja eigentlich auch nicht dazu in der Lage, dir die Information zu geben. Immerhin helfen Geiseln ihren Entführern ja eigentlich nicht, oder?"

Raffa schmunzelt, und Gianmarco sieht mich noch verdutzter an. „Il piccolo diventa sfacciato", murmelt er, doch er kann es nicht verhindern, dass sein Mundwinkel verräterisch zuckt.

„Te lo dico io, non manca molto e il cognome Salvatore sarebbe un abbinamento perfetto."

Gianmarco mustert seinen Sohn etwas, ehe er seufzt. „Temo che tu abbia ragione."

Er dreht sich wieder zu mir und deutet mir an, zu sprechen.

„Jaden wird nicht getötet. Und die Folter lasst ihr auch sein. Er wird genug zu Essen und genug zu Trinken bekommen, und sobald Alexa wieder hier ist, lasst ihr ihn gehen."

Gianmarco verschluckt sich an seiner eigenen Spucke und hüstelt eine ganze Weile vor sich hin, während Raffa ihm mit einem schiefen Grinsen auf den Rücken klopft.

„Du machst Witze", röchelt der zweifache Vater, und sieht mich geschockt an, als ich mit ernstem Gesicht den Kopf schüttle. „Nein, das ist mein voller Ernst. Entweder das, oder die Information bleibt bei mir, und ich werde selbst mit Jamie und Liam dafür sorgen, dass Alexa wieder sicher hier ankommt. Das würde auch heißen, dass Luciano Santos euch durch die Lappen geht. Also?"

Gianmarco seufzt und reibt sich die Nasenwurzel, während er mit geschlossenen Augen zu überlegen scheint, was er jetzt tun soll.

„Aria, wir können ihn nicht einfach am Leben lassen. Er gehört einer feindlichen Fraktion an, er hat sogar dabei geholfen, dich zu verschleppen, und uns anzugreifen. Mit dem Ziel, dich zu bekommen. Es wäre mehr als nur ein gerechter Denkzettel für Santos, ihn auszulöschen."

Ich schüttle bloß den Kopf und seufze ebenfalls.

„Wieso müsst ihr immer alles direkt mit dem Tod beenden? Ist es nicht schon ein Denkzettel genug, dass einer seiner Männer Santos verraten hat, wir Alexa somit zurückholen können und ihn ebenfalls angreifen können? Reicht das nicht? Reicht es nicht, wenn ihr ihn umbringt? Wieso müsst ihr zuerst den Mann auslöschen, der Alexa was bedeutet, und der uns zu ihr geführt hat? Wieso nicht direkt Santos selbst? Ja, Jaden hat viel Scheisse gebaut, und ich verleugne auch nicht, dass ich mich dafür rächen will, dass er bei meiner fast-Entführung und bei dem Angriff gestern geholfen hat. Aber er hat uns jetzt gerade wirklich weitergeholfen. Und Alexa bedeutet ihm was, und er ihr wohl auch."

Eine Weile sieht Gianmarco mich nur sprachlos an, ehe er langsam nickt. „Okay."

Ich hebe eine Augenbraue. Okay? Was meint er jetzt mit ‚Okay'?

„Mein reizender Vater meint ‚okay, wir hören auf dich, und Jaden bleibt am Leben'."

Ich grinse breit, während Gianmarco nur griesgrämig nickt. „Ich sag's nicht gerne, aber deine Denkweise passt sich unserer immer mehr an", murrt er schliesslich ergeben, und ich schmunzle.

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„Im Ernst jetzt?" Ich nicke breit grinsend, und Nicola starrt mich aus seinen blaugrünen Augen groß an. „Und Dad hat wirklich auf dich gehört?" Erneut nicke ich, und Nicola wird noch etwas erstaunter. „Wie hast du das angestellt? Hast du ihm etwas ins Essen gemischt oder so?" Ich schüttle den Kopf und lache leise bei der Vorstellung, wie ich dem Mafiaboss aus Seattle etwas ins Essen oder ins Trinken mische. Ich, offiziell seine Geisel. Das wäre der wohl bisher größte Skandal, den die Mafiawelt jemals erlebt hätte.